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Die Magier von Shannara 2 - Der Baum der Talismane

Titel: Die Magier von Shannara 2 - Der Baum der Talismane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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vollkommen zu treffen. Schließlich stellte er sich einen Schwärm Fische vor, die zusammen schwimmen und trotzdem urplötzlich die Richtung ändern können.
    »Was wollen sie von dir?«, fragte er schließlich.
    »Ich glaube, sie wollen gar nichts, Pen.«
    »Warum sind sie dann so sehr an dir interessiert? Warum haben sie dich überhaupt hergeholt? Und weshalb erzählen sie dir so viel über sich?«
    Sie lachte, als läge die Antwort offen auf der Hand. »Ich glaube, sie wollen bloß mit jemandem reden. Sie wissen, dass ich zuhöre, weil ich mich für sie interessiere.«
    Daraufhin ergriff sie seine Hand und drückte sie. »Erzähl mir vom Tanequil. Was hast du herausgefunden?«
    Lockere Haarsträhnen fielen ihr ins Gesicht, als sie sich zu ihm vorbeugte, und er schob sie ihr zurück. »Ich habe dich vermisst, Cinnaminson«, sagte er. »Mir gefällt es nicht, wenn du nicht da bist.«
    Sie lächelte. »Ich habe dich auch vermisst.« Ihr Gesicht hellte sich auf. »Jetzt erzähl mir vom Tanequil. Hast du mit ihm gesprochen?« »Ja«, sagte er. »Es hat zwar eine Weile gedauert, aber am Ende habe ich eine Möglichkeit gefunden.«
    Er berichtete ihr alles, was geschehen war, wie es ihn die ganze Nacht gekostet hatte, die Verbindung herzustellen, wie sich der Baum zurückgezogen hatte, bis Pen begriffen hatte, dass der Tanequil sich auf die Verbindung nur einließ, wenn er spürte, wie dringend Pens Tante Hilfe brauchte. Er konnte es kaum erklären, ja, er verstand es selbst nicht recht. Dennoch war es eindeutig. Der Baum wusste, weshalb er gekommen war und was er wollte, und wenn Pen seine Aufgabe erfüllen wollte, musste er stets vordergründig an die Nöte seiner Tante und seine Sorge um ihre Sicherheit denken.
    »Aber mir bereitet vor allem Sorgen, was der Tanequil zuletzt sagte«, schloss er. »Er sagte, wenn ich einen Teil von ihm wolle einen Ast, aus dem ich den Dunkelstab fertigen könne -, dann müsse ich ihm etwas von mir geben. Als ich fragte, welchen Teil er wolle, sprach er nicht weiter mit mir.«
    Cinnaminson dachte darüber nach. »Vielleicht wollte er dich nur auf die Probe stellen. Oder er wollte über etwas anderes sprechen. Möglicherweise will er einen Teil, der zu deinen Gefühlen oder deiner Seele gehört.« Sie zögerte. »Er kann doch nicht wirklich einen Arm oder ein Bein meinen.«
    Pen war sich dessen nicht so sicher. Die gesamte Sache war ausgesprochen seltsam, und er würde nichts voreilig ausschließen. Er blickte in Richtung des Baums. »Ich sollte zurückgehen und es herausfinden. Das dauert doch länger, als ich gedacht hätte.« »Es dauert so lange, wie es eben muss«, berichtigte sie ihn sanft. »Werde nicht ungeduldig. Und lass dich nicht von Niedergeschlagenheit unterkriegen.«
    Sein Blick suchte sie, und er nickte. »Was wirst du machen? Gehst du zu den Aeriaden zurück?«
    »Zunächst schon. Ich weiß ja, dass ich bei dir nicht bleiben kann. Um mit dem Tanequil zu reden, musst du allein sein. Ich komme heute Abend zu dir.«
    Sie beugte sich vor, küsste ihn leicht auf die Wange, dann auf den Mund. Er erwiderte den Kuss und wollte die Berührung nicht beenden, wollte sie bei sich behalten.
    Doch als sie sich erhob und ihm zum Abschied zuwinkte, und er ihr noch immer von Aufregung und Vorfreude gerötetes Gesicht sah, unternahm er keinen Versuch, sie aufzuhalten.
    In der Mittagswärme, als die Sonne mit schwachen, dünnen Strahlen durch das Blätterdach des alten Bewuchses brach, kehrte er zum Tanequil zurück. Oben huschten Wolken vorüber und warfen Schatten auf die Erde, und der Himmel war so blau, dass es das Auge schmerzte. Eine Brise wehte durch die Bäume, und die Luft duftete nach Laub und Gras. Es war jene Art von Tag, an denen man glaubt, alles sei möglich.
    Er setzte sich auf die Stelle, an der er die vergangene Nacht verbracht hatte, dort wo der Baum zum ersten Mal mit ihm gesprochen hatte, und betrachtete den Tanequil lange, dann legte er sich hin und schloss die Augen. Er nahm sich Zeit, um sich zu entspannen, dann lenkte er seine Gedanken zu seiner Tante, zur Ard Rhys und ihrer Gefangenschaft in der Verfemung und hielt sich an der Angst fest, die damit automatisch in ihm aufstieg.
    Und er wartete.
    - Penderrin - Tanequil - Du musst erhalten, wofür du gekommen bist. Du musst dir nehmen, was du brauchst - Aber ich soll dir doch einen Teil von mir selbst geben? Was ist damit? - Das musst du tun Er konnte nicht anders, also fragte er: -Werde ich verkrüppelt sein? - Du

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