Die Magier von Shannara 2 - Der Baum der Talismane
muss, werde ich das tun! Alle Felstrolle von Taupo Rough würden das tun, wenn es notwendig ist. Wir schulden deiner Tante sehr viel, weil sie uns in die Gemeinschaft der Vier Länder zurückgeholt hat. Sie hat uns Vertrauen geschenkt und uns Anerkennung gezollt, als niemand sonst dazu bereit war, und das soll nicht umsonst gewesen sein. Was diese schwarzen Seelen in Paranor auch behaupten mögen, wir sind weiterhin die Beschützer der Ard Rhys, und wir werden sie retten oder zumindest herausfinden, was mit ihr geschehen ist!«
Abrupt erhob er sich. »Aber ich muss ein wenig über das Ganze nachdenken. Es ist ein gefährliches Land, in das ihr reisen müsst - nicht, dass dies für den Rest der Vier Länder nicht zuträfe, solange Shadea a'Ru als Ard Rhys das Sagen hat. Aber es ist ein heimtückisches Land, vor allem wegen der Urdas und einiger anderer Dinge, die nicht einmal einen Namen haben. Wir müssen für die Sicherheit derjenigen sorgen, die sich entscheiden, an dieser Unternehmung teilzunehmen.«
Er warf einen Seitenblick auf Cinnaminson. »Aber dafür werden wir später noch genug Zeit haben. Jetzt esst erst einmal, und ruht euch aus. Ich werde Wachen aufstellen und sie nach den finsteren Wesen Ausschau halten lassen, die euch verfolgen, und ich werde mich darum kümmern, dass die Vorbereitungen für die Expedition getroffen werden. Aber wie werden wir reisen? Zu Fuß wäre es am sichersten. Ein Luftschiff durch die Berge zu steuern ist mit großen Schwierigkeiten verbunden. Die Winde sind unvorhersagbar; sie können ein Luftschiff wie ein Insekt gegen die Felsen schmettern. Andererseits geht es sehr schnell, und zu Fuß kommt man nur langsam voran.«
Besorgt schüttelte er den Kopf und ging zur Tür. »Ich werde darüber nachdenken. Fragt nur, wenn ihr etwas braucht. Viele Trolle im Dorf sind der Zwergensprache mächtig. Heute Nacht werden wir eure Ankunft feiern.«
Damit war er durch die Tür hinaus.
»Lass mich bitte nicht zurück, Pen«, sagte Cinnaminson zu ihm, sobald sie allein waren.
Sie hatten gegessen, und Khyber und Tagwen waren losgegangen, um sich das Dorf ein wenig anzuschauen. Der Junge und das Mädchen saßen zusammen in Kermadecs Haus, die anderen Mitglieder der großen Trollfamilie kamen und gingen und widmeten sich ihren Angelegenheiten. Es war nach Mittag, und Pen fühlte sich sehr müde. Doch zuerst musste er dieses Gespräch hinter sich bringen.
»Ich kann es nicht verantworten, dich noch einmal dieser Gefahr auszusetzen«, erwiderte er und senkte die Stimme, um keine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.
Ihr Gesicht wirkte gequält. »Das Wesen, das Papa umgebracht hat, verfolgt uns immer noch. Es ist auf dieser Wiese nicht zu Tode gekommen. Wenn es mich findet, wird es mich dazu benutzen, dich aufzustöbern - wie schon einmal. Wäre das weniger riskant als die Gefahren, denen du möglicherweise begegnen wirst?«
»Hier bist du in Sicherheit«, beharrte er. »Kermadecs Leute sind gut bewaffnet, und dieses Dorf ist sehr gut befestigt. Nichts wird dich bedrohen. Nicht einmal dieses Wesen, dem wir entflohen sind. Außerdem weißt du gar nicht sicher, ob es uns noch verfolgt.« Sie hielt den leeren Blick starr auf ihn gerichtet, als könnte sie ihn sprechen sehen. »Doch, ich weiß es. Es kommt.«
Er erhob sich und ging zur offenen Tür des Raums, stand dort, dachte nach, kehrte schließlich zu ihr zurück und setzte sich neben sie.
»Ich werde dich mit der
Rochen
nach Hause bringen lassen. Irgendjemand in diesem Dorf wird in der Lage sein, ein Luftschiff zu steuern. Man wird dich ins Westland fliegen, wo auch immer du hinmöchtest. Kermadec wird dafür sorgen. Ich werde ihn um Schutz für dich bitten.«
Lange Zeit starrte sie ihn an, als hätte sie ihn vielleicht nicht richtig verstanden, dann schüttelte sie langsam den Kopf. »Möchtest du mich loswerden, Pen? Willst du mich nicht mehr in deinem Leben haben? Ich dachte, du hättest gesagt, dir würde etwas an mir liegen. Nein, sag nichts. Hör mir nur zu. Du kannst mich nicht nach Hause schicken. Ich habe kein Zuhause. Mein Zuhause war bei Papa an Bord der
Rochen.
Jetzt gibt es nichts mehr, das mir etwas bedeuten würde. Außer dir. Mein Zuhause ist bei dir.«
Er sah auf seine Hände. »Es ist zu gefährlich.«
Sie streckte die Hand aus und berührte seine Wange. »Ich weiß, du hast Angst um mich. Doch das brauchst du nicht. Ich bin blind, aber nicht hilflos. Das hast du selbst schon gesehen. Du musst für mich nicht die
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