Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Magier von Shannara 2 - Der Baum der Talismane

Titel: Die Magier von Shannara 2 - Der Baum der Talismane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
Vom Netzwerk:
gebeten. Dazu habe ich einen Druiden angehalten und ihm gesagt, wir würden uns hier wohler fühlen, wenn wir genauso gekleidet wären wie sie. Außerdem sind sie an mir nicht interessiert. Sie beobachten mich zwar aus Ecken heraus und durch Ritzen in den Türen, aber sie schenken mir ansonsten keine große Beachtung. Du bist derjenige, um den es ihnen geht. Solange sie glauben, du würdest das tun, wofür sie dich hergeholt haben, sollten wir keine Schwierigkeiten bekommen.«
    Bek nickte. »Nach der heutigen Nacht werden sie allerdings mehr Schwierigkeiten mit uns haben, als sie sich je vorgestellt hätten. Reich mir einen kalten Lappen und ein Handtuch.«
    Rue erhob sich und tat, worum er gebeten hatte. Er setzte sich im Bett auf und wusch sich Schweiß und Schmutz vom Leib, dann trocknete er sich ab. Der Raum lag größtenteils im Schatten, und die Kerzen, die er bei Sonnenuntergang angezündet hatte, erhellten die Dunkelheit nur geringfügig. Umso besser, dachte er, für das, was sie vorhatten.
    »Hattest du Gelegenheit, die
Schnell und Sicher
zu inspizieren?« Sie setzte sich neben ihn und sprach mit leiser Stimme. Es gab weiterhin Grund zu der Annahme, dass sie belauscht wurden. »Sie haben die hinteren Strahlungssammler losgeschnitten und die Hebel für die Steuerung versperrt. Sonst habe ich nichts bemerkt. Dabei habe ich so getan, als sei mir selbst das entgangen. Ich hielt es für besser, wenn sie nicht wissen, dass uns ihre Maßnahmen aufgefallen sind. Wir brauchen ungefähr drei Minuten für die notwendigen Reparaturen. Selbst wenn wir dringend weg müssen, schaffen wir das leicht.«
    Er war mit Waschen fertig, stand auf und zog sich an. Dabei bewegte er sich rasch und leise, blickte immer wieder zur Tür und lauschte in die Stille, die sie umgab. Diese Stille war richtig ansteckend. Über dem ganzen Druidenkeep lag diese Geräuschlosigkeit, als wäre jeglicher Laut ein unwillkommener Eindringling. Vielleicht stimmte das an einem Ort, an dem sich die Macht in solcher Fülle sammelte und der Streit darum in geheimen Machenschaften und mit subtiler Hinterlist geführt wurde. »Mir wird es nicht Leid tun, den Keep hinter mir zu lassen«, sagte sie. »Hier ist alles so bedrückend. Wie deine Schwester das aushält, ist mir ein Rätsel. Natürlich werde ich ihr alles Gute wünschen, wenn wir sie sicher wieder nach Hause gebracht haben, aber noch mehr wünsche ich ihr die Weisheit, sich einen anderen Ort zum Leben zu suchen.«
    »Ich weiß.« Er blickte sich um. »Wenn ich nur eine Waffe hätte …« Sie griff unter ihre Robe und zog ein langes Messer hervor, das sie ihm reichte. »Ich habe es vom Schiff mitgebracht. Außerdem habe ich meine Wurfmesser dabei. Aber ich fürchte, Waffen werden uns nicht viel helfen, falls wir tatsächlich in eine brenzlige Situation geraten.«
    »Aber gegen die Gnomenjäger dürften sie von Nutzen sein.« Er schob das lange Messer in seinen Gürtel, dann griff er nach der Druidenrobe. »Hast du zufällig den jungen Druiden gesehen?« Sie schüttelte den Kopf. »Nein.«
    Von ihm hatten sie nichts mehr gesehen und gehört, seit er Bek am ersten Tag die Warnung zugeschoben hatte. Bek hatte das Papier verbrannt, doch hatte er immer noch keine Ahnung, wer versucht hatte, sie zu warnen oder weshalb. Gewiss hatte der junge Druide Einblick in das, was vor sich ging, möglicherweise wusste er sogar etwas über Pen. Aber es war zu riskant, nach ihm zu suchen. Bestenfalls konnten sie die Augen nach ihm offen halten, aber bisher war er nicht wieder aufgetaucht.
    »Man sollte doch meinen, er würde versuchen, erneut Kontakt zu uns aufzunehmen.« Bek verknotete das Band, mit dem die Robe geschlossen wurde. »Offensichtlich will er uns helfen. Er muss demnach auf der Seite meiner Schwester stehen.«
    »Das könnte sein, nur das allein verrät uns nicht, ob er eine Ahnung hat, wo sie sich aufhält oder was ihr zugestoßen ist. Vielleicht weiß er nicht mehr, als er uns mitgeteilt hat - dass Shadea und die anderen dafür verantwortlich sind. Oder die Warnung war alles, was er weitergeben wollte. Schließlich genügte das, damit wir besser aufpassen.«
    Bek beendete seine Vorbereitungen, ging zu Rue, legte ihr die Hände auf die Schultern und zog sie dicht zu sich heran. »Du könntest an Bord der
Schnell und Sicher
auf mich warten«, sagte er. »Ich werde mit dieser Sache allein fertig.«
    »Dieses Gespräch erinnert mich an eins vor zwanzig Jahren, kann das sein?« Sie beugte sich vor und

Weitere Kostenlose Bücher