Die Magier von Shannara 3 - Die Verschwörung der Druiden
hatte. Während sie zuhörte, begriff Grianne nach und nach, wie schwierig es gewesen war, sie zu erreichen, und wie viel dafür geopfert worden war, damit Pen einen Weg fand, sie zurück in die Vier Länder zu holen.
»Ich hätte auch gedacht, mein Vater sei die bessere Wahl für diese Aufgabe«, endete er. »Aber der König vom Silberfluss beharrte auf seiner Ansicht, ich sei derjenige, der gebraucht werde. Ich nehme an, weil meine Magie es mir erlaubte, mit dem Tanequil Kontakt aufzunehmen. Vielleicht wäre mein Vater dazu nicht in der Lage gewesen. Ich weiß es nicht. Doch sollte ich herkommen und nach dir suchen, und es war wichtig, dass ich den Versuch unternahm, obwohl ich kaum an meinen Erfolg glaubte.«
Grianne musste wider Willen lächeln. »Anscheinend hat der König vom Silberfluss in dir etwas gesehen, von dem du selbst nichts gewusst hast, Penderrin Ohmsford, denn du bist hier, ob du es nun für möglich gehalten hast oder nicht.«
Er erwiderte das Lächeln. »Ich bin froh, dass ich dich gefunden habe, Tante Grianne.«
Weka Dart tänzelte wieder herum, wirkte angespannt und verzog das gefurchte Gesicht. »Wir sollten von diesem Ort verschwinden«, jammerte er besorgt. Er blickte zurück in Richtung der AsphinxKolonie und der Steinstatuen. »Es ist gefährlich hier.«
Grianne nickte. »Er hat Recht, Pen. Unterwegs unterhalten wir uns weiter. Wir müssen so schnell wie möglich die Stelle erreichen, an der wir die Verfemung verlassen können. Uns läuft die Zeit davon.« So folgten sie Pens Spuren zurück, gingen nach Westen in die weichende Dunkelheit hinein, und das düstere Grau des neuen Tages dämmerte in ihrem Rücken. Der weite Pashanon dehnte sich vor ihnen aus, in der verkümmerten, unebenen Landschaft war keine Bewegung zu sehen. Nördlich hob sich in der Ferne die Drachenkette als kahles Relief vor dem Horizont ab. Der Himmel blieb wolkig, die Luft hing voller Dunst, und das Tageslicht erhellte die Welt von Jarka Ruus nur schwach.
»Die Sache mit Ähren Elessedil tut mir sehr Leid«, sagte Grianne nach einer Weile zu Pen. »Er war mein bester Druide, und ich konnte mich stets auf ihn verlassen. Letzten Endes auch in diesem Fall. Ich werde ihn sehr vermissen.«
In Wahrheit hatte ihr die Nachricht das Herz gebrochen. Schmerzlicher wäre es vermutlich nur, wenn sie Bek verlieren würde. Ähren hatte sie seit der Gründung des Dritten Druidenordens begleitet, auf ihn hatte sie sich immer wieder gestützt. Während der Heimreise von Parkasia in die Vier Länder hatte er sich auf ihre Seite gestellt, und sie hatte tiefen Respekt ihm gegenüber entwickelt. Ihr Blick schweifte in die Ferne, und sie seufzte matt.
»Es tut mir auch wegen deines Vaters und deiner Mutter Leid«, fuhr sie fort und sah Pen an. »Es ist nicht richtig, dass sie in diese Angelegenheit verstrickt wurden. Das gilt für euch alle -Tagwen, Kermadec, die kleine Fahrende, für jeden, der geholfen hat. Ich werde das nicht vergessen. Und ich werde mir Mühe geben, es wieder gutzumachen.«
»Jeder von uns hat seine Entscheidung selbst getroffen«, antwortete Pen. »Genau wie ich. Wir alle wollten helfen.«
Abschätzig schüttelte sie den Kopf. »Shadea«, sagte sie leise. »Ich hätte tun sollen, was Kermadec mir schon vor langem geraten hat, ich hätte sie rausschmeißen sollen. Sie alle. Pyson Wence, Terek Molt, Iridia. Sogar Traunt Rowan. Von ihm bin ich am meisten enttäuscht. Ich hätte nie geglaubt, dass er sich gegen mich wenden würde, gleichgültig, wie schlimm die Dinge stehen. Offensichtlich war mein Urteilsvermögen getrübt. Schlecht für eine Ard Rhys.« Sie schwieg einen Moment lang. »Wie viele meiner Druiden stehen auf der Seite von Shadea und den anderen, Pen?«, fragte sie. »Weißt du das?«
Er schüttelte den Kopf. »Einige, schätze ich. Sie ist jetzt die Ard Rhys. Die Druiden gehorchen ihr. Aber ich weiß nicht, wie treu sie ihr ergeben sind.« Er zögerte. »Als ich ihr Gefangener war, reiste sie nach Arishaig. Sie hat ein Bündnis mit dem Premierminister geschlossen.«
»Sen Dunsidan«, flüsterte sie. »Noch so eine Schlange. Mir war klar, dass er in diese Sache verwickelt sein muss. Shadea hätte ohne Unterstützung von außen nicht gehandelt, und Sen Dunsidan hat mich immer gehasst.«
Mit gutem Grund,
dachte sie. Als Ilse-Hexe hatte sie ihm das Leben zum Albtraum gemacht. Aber er hatte sich mit dem Morgawr eingelassen und versucht, sie töten zu lassen. Dementsprechend hatte sie ebenfalls guten
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