Die Magier von Shannara 3 - Die Verschwörung der Druiden
nicht, ob sie die Kontrolle über diese Vorgänge hatte. Ihr Blick schweifte zum Horizont. »Stärke entsteht in uns durch Glauben und Entschlossenheit, Pen. Der Trick ist nur herauszufinden, wie man sie verwendet.«
»Du hast es besser gemacht als ich«, sagte er leise.
Sie sah ihn an und lächelte.
Wie sehr ich wünschte, es wäre tatsächlich wahr.
Die Totengräber kamen gegen Mittag auf ihrem Weg nach Süden vorbei, und der alte Mann lud sie ein, mit ihm zu essen. Er bot Bier, Käse und Brot an und setzte sich zu den drei Männern an den alten Holztisch, der eine Ecke seiner Veranda einnahm. Der Blick ging hinaus auf die Weizenfelder, die er beackerte, wie es seine Familie seit fünf Generationen tat.
»Wie ist es dort oben?«, fragte er, nachdem Speis und Trank verzehrt waren und die Männer rauchten.
Der Stämmige schüttelte den Kopf. »Schlecht. Viele Tote. Wir haben getan, was wir konnten, zusammen mit den anderen. Aber sie werden noch lange die Knochen derjenigen finden, die wir seit Jahren vermissen.«
»Wenigstens ist es vorüber«, sagte der alte Mann.
Der Große schüttelte tadelnd den Kopf. »Hätte schon vor Jahren vorüber sein sollen. Nichts haben sie erreicht, oder? Die Zeit ist verstrichen, und nichts hat sich geändert. Nur, dass ein Haufen guter Männer tot ist.«
»Und Frauen«, fügte der Stämmige hinzu.
Der Große grunzte. »Nach dem Frieden mit den Freien sind wir wieder dort, wo wir vor dem Krieg waren. Das einzig Gute ist, dass wir einen neuen Premierminister haben. Vielleicht wird er nicht so dumm sein wie Sen Dunsidan.«
Er blickte den alten Mann an. »Hast du gehört, was mit dem passiert ist?«
Der alte Mann schüttelte den Kopf.
»Ich habe es von einem der Soldaten an Bord der
Zolomach
gehört. Er war dabei und hat alles mit eigenen Augen angesehen. Sie flogen Dunsidan nach Arborion, vielleicht wollte er dort Frieden schließen, vielleicht auch nicht. Darüber streiten sie noch. Aber sie hatten diese Waffe an Bord, mit der sie den Elfenkönig und seine ganze Flotte abgeschossen haben. Jedenfalls hielten ein paar Druiden das Schiff an. Einer von ihnen hatte einen Stab mit Symbolen, die wie Feuer glühten. Der Soldat, der mir das erzählt hat, meinte, Sen Dunsidan habe die Augen nicht mehr von dem Stab abwenden können. Die Druiden boten ihn ihm als Geschenk an, doch als er ihn entgegennahm, verwandelte er sich in eine Art Ungeheuer. Schälte sich geradewegs aus der Haut wie eine Schlange und verschwand. Seitdem hat ihn niemand mehr gesehen.«
»Da war Druidenmagie am Werk«, sagte der Stämmige leise. »Und später wahrscheinlich noch mehr, wenn du mich fragst. Die
Zolomach
flog zurück nach Arishaig, war vielleicht einen Tag da, dann brach an Bord ein Feuer aus, und sie brannte bis auf den Kiel ab. Alles wurde zerstört. Auch die Waffe.«
»Und da, wo die Waffe gebaut und die Pläne aufbewahrt wurden, hatte es auch gebrannt«, berichtete der Große. »Nichts außer Asche und Rauch ist davon geblieben. Du hast Recht mit diesen Druiden. Die hatten ihre Finger im Spiel. Es geschah nämlich, kurz nachdem diese Hexe wieder aufgetaucht ist. Die glaubten, sie wäre verschwunden, aber die verschwindet nicht. Die nicht. Wie haben sie die immer genannt, ehe sie Ard Rhys wurde? Ilse-Hexe. Die kommt zurück, und plötzlich passiert das alles? Kann doch kein Zufall sein, meine ich.«
»Ist aber gleichgültig, was du denkst oder ich«, sagte der dritte Mann. »Hauptsache, der Krieg ist vorüber und wir können wieder unser eigenes Leben führen. Das war alles reiner Wahnsinn. Ich habe einen Bruder und zwei Cousins verloren draußen auf der prekkendorranischen Anhöhe. Jeder hat irgendwen verloren. Und wofür, bitte schön? Sag es mir. Wofür?«
»Für Sen Dunsidan und Leute wie ihn«, meinte der Stämmige. »Für die Politiker und ihre dummen Pläne.« Er trank einen großen Schluck Bier. »Das ist gut«, sagte er lächelnd zu dem alten Mann. »So gut, dass ich den Geruch all der Leichen vergesse. Könnte ich wohl noch ein Glas bekommen?«
Nachdem sie aufgebrochen waren, ging der alte Mann zurück ins Haus, nahm den Flickenteppich von der Kellerluke und ließ die beiden Elfen heraus. Sie versteckten sich dort unten bereits seit mehreren Wochen, zunächst, weil sie zu verwundet waren, um irgendetwas tun zu können außer schlafen und essen, und dann waren sie zu erschöpft zum Reisen. Er pflegte sie, so gut es ihm möglich war, verwendete die Heilmittel und Heilkünste, die ihn
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