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Die Magier von Tarronn (1) (German Edition)

Die Magier von Tarronn (1) (German Edition)

Titel: Die Magier von Tarronn (1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sina Blackwood
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schreckte ihn ein bekanntes, aber für Atla völlig untypisches, Geräusch aus seinen Gedanken. Hatik sprang mit einem Satz aus dem Bett und lauschte in das Morgengrauen. Da war es wieder! Vor dem Haus schnaubte etwas laut und vernehmlich. Hatik schlich zur Tür und spähte um die Ecke. Er blieb stehen, als wäre er vor ein Brett gelaufen und rieb sich die Augen, dann schloss er sie und öffnete sie noch einmal ganz vorsichtig. Das Bild blieb das Gleiche. An einer der Palmen war ein schwarzer Hengst festgebunden. Vor ihm lag ein Bündel duftendes Heu. Inzwischen hatte das Tier Hatik erspäht, es stellte die Ohren auf und sog geräuschvoll die Luft in die Nüstern, dann wieherte es leise.
    „Binti? Aber das gibt es doch gar nicht! Binti!“ Hatik war mit zwei schnellen Sprüngen bei dem Tier, das ihm in alt vertrauter Weise den Kopf an der Wange rieb. Hatik hielt seinen alten Kampfgefährten ganz fest umschlungen und ließ den Freudentränen einfach freien Lauf. Wie oft hatte ihm der Hengst in den zahlreichen Schlachten das Leben gerettet. Wie oder warum das Streitross nach Atla gekommen war, interessierte Hatik im Moment wenig. Er klammerte sich einfach nur an seinem Binti fest, als wolle er ihn nie wieder loslassen. Das Pferd schnaubte leise. Seine großen brauen Augen glänzten vor Glück. Und noch jemanden gab es, deren Augen vor Glück glänzten – Merit-Amun und Mara. Ihr geheimer Plan hatte funktioniert. Binti stand leibhaftig und unversehrt vor ihnen. Dank Safi, den das Pferd als Einzigen an sich heran ließ, hatten sie das Tier ohne Zwischenfälle bis vor die Hütte gebracht. Er war es auch gewesen, der den Rappen mit einem Strick fachmännisch und heimlich an der Palme angezäumt hatte.
    Langsam nahm Hatik die Umgebung wieder wahr. Da standen doch tatsächlich alle seine Freunde um ihn herum und wünschten ihm und Binti viel Glück. Hatik war einfach sprachlos. Binti stupste ihn mit der Nase leicht in den Rücken, als wollte er sagen: G eh schon, bedanke dich.
    Hatik machte zwei Schritte auf seine Freunde zu und breitete die Arme aus. Dann zuckte er hilflos mit den Schultern.
    „Endlich konnten wir uns mal bedanken, für das, was du alles für uns getan hast“, sagte Safi. „Ich glaube, die kleine Überraschung ist den beiden Mädels“, dabei deutete er auf Mara und Merit, „recht gut gelungen.“
    „Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Mir fehlen wirklich die Worte.“ Hatik war noch immer völlig aufgekratzt.
    „Dann lass es einfach, deine Augen sprechen Bände“, lachte Safi.
    „Wie habt ihr denn das gemacht?“
    Solon feixte. „Och, wir haben dem alten Seth seine hässlichen Nervensägen zurückgeschickt und als lebendes Gegengewicht Binti auserkoren. Der ist viel hübscher und damit kann man viel mehr anfangen.“
    Hatik guckte wegen dieser Antwort so komisch aus der Wäsche, dass ein herzliches Gelächter einsetzte.
    Hatik stimmte ein. „Seth wird sich diebisch freuen, dass euch im Gegenzug nur ein Pferd zugelaufen ist, der kommt niemals auf den Gedanken, dass das die Absicht war! Ihr seid wirklich genial. Und noch besser ist, dass er der Energie eines Tieres nicht folgen kann.“
    Dieser Erfolg wurde, wie üblich, gefeiert, im Garten versteht sich, damit der neue Inselbewohner daran teilnehmen konnte.
    Bald hatte sich die Anwesenheit des ungewöhnlichen Tieres herumgesprochen. Täglich kamen Atlan, die den Hengst mit dem glänzenden schwarzen Fell bewundern wollten. Und noch etwas verbreitete sich wie ein Lauffeuer, nämlich, dass Pferdeäpfel der beste Dünger für den Garten sind. Jeder schätzte sich glücklich, dem Binti ein paar davon vor den Zaun legte. Als Dank bekam er Möhren, Äpfel und natürlich duftendes goldgelbes Stroh. Das dann irgendwann wieder auf den Beeten der Atlan landete. Hatik war zufrieden. Sein alter Kumpel verdiente sich seinen Lebensunterhalt quasi im Selbstlauf. Hatik ließ Binti von Anfang an frei laufen. Er wusste, dass er sich auf sein Pferd verlassen konnte. Abends kam es von ganz allein in seinen Unterstand und wartete auf die wohltuende Fellpflege. Ab und zu leisteten Hatik dabei ein paar Freunde Gesellschaft. Besonders Merit kam des Öfteren vorbei und sprach mit Binti. Bald ließ sich der große Hengst von der kleinen zierlichen Merit anfassen und sogar striegeln. Und eines Tages kam sie auf Binti dem staunenden Hatik entgegen geritten.
    Safis Kommentar dazu: „… und wieder einen um den Finger gewickelt … aber sag mal, wie bist du denn da hoch

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