Die Magier von Tarronn (1) (German Edition)
ob sie wirklich exakt funktionieren, und habe in beiden Speichern fremde, sprich Neris, Informationen gefunden. Das, an sich, ist schon ungewöhnlich genug. Wenn du nun genau auf die Linien schaust, dann fällt dir sicher auf, dass es eine rote, eine blaue und eine grüne Linie gibt.“
Imset nickte.
„Die Rote und Blaue sind fast vollständig identisch. Das ist eindeutig Tarronn-Erbgut. Nämlich Rot für mich und Blau für dich. Die grüne Linie hingegen dürfte gar nicht da sein. Nun schau mal genau hin, wenn ich die Analyse in zehnfacher Geschwindigkeit laufen lasse …“
Imset krallte sich am Pilotensessel fest, sonst wäre er wohl noch umgefallen. Die Linie, die zuerst völlig aus dem Rahmen fiel, glich sich im Zeitlupentempo den beiden anderen an. Dabei schlängelte sie sich regelrecht, bis die Kurven genau übereinstimmten, wenn auch die Ausschläge in der Höhe niedriger blieben.
„Dann heißt das also, die Geräte haben trotzdem miteinander kommuniziert, obwohl Neris Körper zwischen ihnen war“, sprach Imset mit sorgenvoller Miene.
„Nicht nur das, sie haben ihr Erbgut als fehlerhaft eingestuft und repariert , weil es anders als war, als ihnen der Speicher sagte.“ Horus war blass geworden. Er gab Imset das Udjat zurück. Schweigend gab er immer neue Daten ein. Nach einer halben Ewigkeit hellte sich seine Miene zusehends auf.
„Na, sprich schon!“ Imset war immer nervöser geworden.
„Also, zuerst die guten Nachrichten. Euer Nachwuchs werden super aussehende, hochintelligente Atlaronn werden. Das heißt, ob es Männlein oder Weiblein werden, bleibt dem Zufall überlassen.“
Imset atmete auf. „Aber was ist mit Neri?“
„Nun, die Umwandlung ist kein Dauerzustand. Das ist die schlechte Nachricht.“
„Hä – wie jetzt – geht das noch deutlicher?“ Imset verstand nicht.
„Ich wollte damit ausdrücken, dass sie irgendwann, wenn die Replikatoren nicht in ihrer Nähe sind, wieder einhundert Prozent atlanisch wird. Damit gibt es wieder Probleme mit dem Nachwuchs.“
„Glaub ich dir auch alles. Aber was ist jetzt mit ihr? Wird sie sich wieder erholen?“
„Ja, ja, wenn wir dann zu ihr gehen, fühlt sie sich garantiert schon wieder fit. Ich würde da nur bei der anderen Sache ein kleines bisschen, ganz harmlos und dezent dem Glück unter die Arme greifen wollen, ohne jemandem wehzutun, wenn du verstehst, was ich meine …“ Horus lächelte Imset hintergründig an.
„Komm, sag mir’s einfach, meine Gedanken fahren Karussell und ich begreife gar nichts mehr.“
„Klartext, ich passe Neri einen Replikator an, in den ich die Daten der kleinen grünen Kurve einspeichere, die du gesehen hast. Dieses Gerät wird nur aktiv, wenn es mit dem deinen in direkten Kontakt kommt und es greift nur auf die Fortpflanzungszellen zu. Eine andere Funktion wird es nicht haben. Solltet ihr eines Tages doch getrennte Wege gehen, dann wird es wirkungslos, es sei denn, es kommt mit irgendeinem anderen Tarronn-Replikator in Kontakt. Und legt sie das Gerät ganz ab, dann tritt wieder das in Kraft, was ich dir schon sagte, dann sind die Gene wieder voll atlanisch, ohne Risiken und Nebenwirkungen.“
„Dann tu es. So wie es aussieht, wird es die einzige Alternative sein, gesunden Nachwuchs zu bekommen.“ Imset fühlte sich etwas erleichtert.
Da drehte sich Horus noch einmal zu ihm um. „Eine Warnung muss ich dir aber mit auf den Weg geben. Der Genumbau, den die Replikatoren bewirkt haben, kann in den ersten Tagen gesteigertes Verlangen nach sich ziehen.“
„Du kannst einen aber erschrecken. Ich dachte, jetzt kommt sonst was hinterher. Mit dieser Sache allerdings werde ich wohl noch fertig werden“, lachte Imset.
Horus wurde wieder ernst. „So, nun widmen wir uns den Aufgaben, die ein ganzes Volk betreffen. Von diesem Punkt des Universums aus, muss ich immer auf die altbewährte Methode der Elektronikkorrespondenz zurückgreifen. Hier sagen sich wahrlich Fuchs und Hase gute Nacht.“ Er tippte einige Zahlenreihen in den Computer und lauerte regelrecht auf ein Ergebnis. „Nichts? Na gut, also noch mal.“
Dann erschienen einige Schriftzeichen, die Imset nicht deuten konnte. Erstaunt sah er Horus an. „Das ist doch nicht Tarronn!“
„Stimmt. Das ist Helion, wir sind vor einer Weile auf eine gemeinsame Kommandosprache umgestiegen. Die Helion-Galaxie hat uns mit in ihr intergalaktisches Konzept eingebunden.“
Imset war beeindruckt. „Ich habe mir bisher keine Gedanken darüber gemacht, wie
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