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Die Magier von Tarronn (1) (German Edition)

Die Magier von Tarronn (1) (German Edition)

Titel: Die Magier von Tarronn (1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sina Blackwood
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den beiden Frauen am Altar. Doch niemand konnte Neri helfen. Jegliche Art von Energietransfer oder Magie hatte Horus strengstens verboten. So hatten die Atlan sogar ihre Kristalle zu Hause lassen müssen. Nun blieb nur die Hoffnung, auf rechtzeitige Rückkehr von Imset und Horus. Übergangslos zog ein Schwall eiskalter Luft durch die Grotte. Der Altarstein erstrahlte in mattem Glanz und gab die nackten Körper der beiden Tarronn wieder frei. Neri hatte nur noch auf diesen Augenblick gewartet. Schwer stürzte sie zu Boden. Imset hob sie auf und rannte mit ihr zum Ausgang. Horus raffte schnell die Gewänder vom Boden, gab den anderen ein Zeichen mit der Hand und so schnell es ging, verließen sie ebenfalls die Grotte. Talos setzte schnell ein provisorisches Siegel. Imset hatte Neri vorsichtig ins Gras gebettet und streichelte ihr bleiches Gesicht. Horus reichte seinem Sohn die Kleider, welche der eilig überstreifte. Neri war wichtiger. Horus kniete sich neben die beiden. Vorsichtig nahm er der Seherin die Kette mit dem Lebensschlüssel ab und sofort kehrte etwas Farbe in ihr Gesicht zurück. Imset nahm das Udjat wieder an sich, aber trotzdem hielt eine tiefe Ohnmacht Neri weiter umfangen. Horus schloss die Augen und bat noch einmal die Verborgenen um Hilfe. Als er sie wieder öffnete, gewahrte er einen spinnwebdünnen goldenen Lichtstrahl, der Neris Stirn berührte. Sein Blick folgte dem Schein. Auf dem Kamm des Gebirges stand eine lichte Gestalt, auf ein gewaltiges Schwert gestützt. Als sich ihre Blicke trafen, hob der Fremde grüßend die Hand und löste sich auf.
    „Ich danke dir, Mi-Kel“, flüsterte Horus glücklich.
    Neri erwachte gerade. „Und ich danke dir, dass du ihn zu mir gebeten hast.“
    „Du kennst ihn?“, fragte Horus sehr erstaunt.
    „Ja, er hat mir schon einmal das Leben gerettet.“ Imset und Horus sahen sich bedeutungsvoll an. Diese Tatsache kannten beide nicht, denn die Atlan hatten nie darüber gesprochen. Horus begriff, dass es keinen Makel darstellte, andere um Hilfe zu bitten. Kaum hatte sich Neri etwas erholt, nahm Imset sie auf die Arme und trug sie nach Hause. Die anderen folgten ihnen. Horus schaute noch einmal zum Gebirge zurück. Ohne den schwarzen Drakon wirkte es doch um vieles einladender. Besonders jetzt, wo eine silberne Mondsichel am Himmel stand und mit unzähligen Sternen um die Wette funkelte. Wie zufällig kam ihm das Osiris-Sternbild in das Blickfeld. Hapi war sicher wieder völlig genesen. Vielleicht baute man sogar gerade die Station wieder auf. Das würde er noch herausfinden. Horus setzte Gedanken versunken seinen Weg fort. Er wirkte auch nach außen hin so beschäftigt, dass sich die Atlan nicht trauten, ihn zu stören. Überhaupt herrschte noch immer eine Grabesstille. Niemand sprach ein Wort. Erst als sie Neris Hütte erreichten, löste sich die Anspannung etwas. Wenn die beiden Tarronn keine ihrer Kräfte einsetzten, um die Seherin wieder auf die Beine zu bringen, dann musste das sicher einen handfesten Grund haben. Safi winkte kurzerhand Merit in die Küche und bereitete mit ihr mehrere Kannen seines Wundergebräus zu. Das war ja wohl, hoffentlich, erlaubt. Es dauerte auch nicht lange, da hoben Imset und Horus witternd die Nasen.
    „Wenigstens scheint euch beiden nichts Ernsthaftes passiert zu sein“, amüsierten sich die Magier. „Da kommt doch gleich etwas Hoffnung auf.“
    „Ob ihr es glaubt oder nicht, außer ein bisschen Psychoterror ist uns tatsächlich nichts zugestoßen“, antworteten die Tarronn gleichzeitig, worüber die Atlan natürlich wieder lachten. Safi, der gerade mit zwei Kannen um die Ecke kam, meinte nur: „Das war ja jetzt wohl deutlich hörbar. Aber schön, dass es so ist.“ Er reichte Neri einen gefüllten Becher. „So, die Dame zuerst, dann die beiden Synchronsprecher.“ Dabei saß ein breites Grinsen in seinem Gesicht. Als alle versorgt waren, begann Horus von ihrer Reise in den Kristall zu berichten.
    „Und das war alles nicht real?“ Solon schüttelte den Kopf.
    „Kann man so nicht sagen“, warf Imset ein. „Ich hatte uns mit einer Binsenschnur verbunden, die ich, wären die Binsen nicht real gewesen, auch nicht hätte flechten können. Das Gras und die Bäume dagegen waren wirklich nicht vorhanden. Und wenn ich gerade so darüber nachdenke“, sprach er an Horus gewandt, „dann wird der Schwarze wohl auch real gewesen sein.“
    „Zu der Überzeugung bin ich auch schon gekommen. Wie er witterte und mit dem Kopf pendelte

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