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Die Magier von Tarronn (1) (German Edition)

Die Magier von Tarronn (1) (German Edition)

Titel: Die Magier von Tarronn (1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sina Blackwood
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für dich.“
    „Herr, ich werde nie vergessen, was du für mich getan hast.“
    „Das weiß ich, Hatik. Das weiß ich.“
    Der Junge nestelte schon am Verschluss des Pektorals, welches er noch immer trug. Pepi hatte es gerade bemerkt. Er hielt die Hand des Jungen fest. „Nein, das bleibt, wo es ist. Es ist der Lohn für deine gute Arbeit hier, denn auch du hast mir viel gegeben. In den nächsten Tagen werde ich dich in die Gepflogenheiten der hochherrschaftlichen Häuser einweisen. Du wirst von nun an noch mehr lernen müssen. Es genügt bei Hofe nicht, nur gut zu sein. Du musst der Beste werden.“
    „Ich habe verstanden, Herr. Ich werde mich stets bemühen.“
    Beim Abendessen berichtete Hatik von seinen Erlebnissen in Auaris.
    „Dann hat dir dein Binti-Amun also einen einflussreichen Freund beschert. Er ist eben ein ganz besonderes Pferd.“
    „Weißt du was, ein Diener von Raia hat mich Herr genannt!“
    Pepi lachte auf. „Daran wirst du dich gewöhnen müssen! Als Gesellschafter im Gefolge des Pharao werden viele zu dir aufsehen.“
    „Oh je!“, seufzte Hatik.
    „Du wirst es schaffen, mein Junge.“ Pepi legte ihm väterlich die Hand auf die schmale Schulter. „Du weißt doch, Binti-Amun und die Götter beschützen dich.“
     
    Jene, die Hatiks Göttin, Neri, beschützten, hatten ebenfalls alle Hände voll zu tun.
    Talos war wieder einmal zur Tempelhöhle unterwegs. Seit die Arbeiten an den Wänden abgeschlossen waren, hielt er sich fast täglich hier auf. Manchmal begleiteten ihn Rami oder Solon. Das Gespräch nach Ramis Initiation als Magier hatte tiefe Spuren hinterlassen. Sorgenvoll betrachtete der alte Mann das Gebirgsmassiv, wenigstens die Zeitreise der sieben Auserwählten sollte ohne Zwischenfälle erfolgen. Dann würde man schon Wege finden, um die beiden Quertreiber im Zaume zu halten. Und selbst das Wetter schien sich heute Talos’ Laune angepasst zu haben. Aus einem bleigrauen Himmel tröpfelte schon seit Stunden unangenehmer Regen. Dazu blies ein böiger, kühler Wind, der den Umhang des Magiers flattern ließ. Talos fröstelte. Noch einmal schweifte sein Blick über die Felsen, die vor Feuchtigkeit dunkel glänzten. Als er sich abwandte, um zu gehen, streifte ihn ein Hauch Energie. Er nickte wissend. Neri nutzte die Magie der Höhle als Kraft sparenden Verstärker für ihre Kontakte mit dem Jungen aus der Zukunft. Dann musste auch Rami irgendwo zwischen den Felsen stecken. Seit Tagen schirmte er Neris Seelenwanderungen vor negativen Einflüssen ab. Ein paar Mal hatte er dabei Tobi hinter dem Wasserfall ertappt, wie sich dieser gerade in die Höhle schleichen wollte. Rami hatte kurzerhand die magischen Sperren so verstärkt, dass zuletzt selbst die Meister nur noch zu zweit eintreten konnten. So kehrte hier etwas Ruhe ein. Da die beiden Neugierigen des Öfteren getrennt operierten und Rami nun mal nicht überall sein konnte, blieb die allgemeine Besorgnis. Aron schien sich darauf spezialisiert zu haben, in der Nähe von Neris Hütte Unruhe zu stiften. Nur gut, dass sich Neri mehrfach abgesichert hatte. Ihr Kristall, in Verbindung mit der Statuette, hielt jedem Spionageversuch der Jungen stand. Seit Aron versucht hatte, seinen Kopf von außen durch eines der Fenster zu stecken, hatte er ein taubes Gefühl im ganzen Gesicht. Gelernt hatte er allerdings nichts daraus. Die beiden Hüterinnen waren inzwischen dazu übergegangen, abwechselnd in sichtbarer Entfernung zum Eingang zu bleiben. Besonders heute, wo sich die Seherin seit Stunden in Trance befand. Bläuliche Energiewellen liefen über den Körper der liegenden Frau. Kleine flackernde Lämpchen und zart duftendes Räucherwerk schufen eine anheimelnde Atmosphäre. Auf dem bleichen Gesicht, das diesmal völlig entspannt wirkte, lag ein geheimnisvolles, kaum sichtbares Lächeln. Langsam öffnete Neri die Augen, die Energiewellen verebbten sanft. Mara und Kira bemerkten fast gleichzeitig die Rückkehr und eilten unverzüglich herbei.
    „Du sieht sehr, sehr zufrieden aus.“ Kira atmete auf. „Wie war es?“
    „Ich habe unseren kleinen Helden etwas beobachtet. Er hat Qualitäten, die mein Vorhaben sehr beschleunigen werden.“
    „Erzähl schon! Du weißt doch, dass wir vor Neugier platzen!“
    Neri lachte. „Ihr wisst doch, die Neugier ist der Katze Tod.“
    „Na, aber …, wenigstens EIN Sätzchen. Nur eins. Ja?!“, bettelte Mara.
    „Er geht an den Hof des Pharao. Punkt.“ Neri verkniff sich das Lachen. Die beiden Frauen

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