Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Magier von Tarronn (1) (German Edition)

Die Magier von Tarronn (1) (German Edition)

Titel: Die Magier von Tarronn (1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sina Blackwood
Vom Netzwerk:
fest.“
    „Dafür bin ich dir auch sehr dankbar.“ Neri und Safi hatten diese Worte spontan synchron gesprochen. Den Gesichtern der anderen Atlan war anzusehen, dass sie genau so dachten.
    Hatik wandte sich an Talos. „So, aber nun noch mal zum Drakonium. Wie viel ist es denn nun im Reingewicht?“
    „Es sind exakt 269 Gramm reinstes Drakonium. Ich habe es in einen kleinen Stoffbeutel getan, damit es trocken bleibt und gegen jeden Zugriff abgesichert.“
    „Na, da hat sich die Mühe doch schon gelohnt. Wenn jedes Ei so ergiebig ist, dann kommen wir ganz gut voran.“
    Aron lachte. „Ich glaube, du hast den Faktor Brutverteidigung unterschlagen. Es wird wohl nicht jede Mama so friedlich bleiben, wie die Erste. Ich erinnere mich da an den Satz vom brenzlig werden …“
    „Na, ein bisschen Nervenkitzel muss schon sein.“ Hatik feixte.
    „Jungs, ihr seid unmöglich. Wir sterben hier stückchenweise vor Angst. Dann kommt einer von euch als Halbleiche zurück und jetzt macht ihr auch noch alberne Witze“, schnaufte Mara, richtig sauer.
    „Das ist eben der Galgenhumor eines Himmelfahrtskommandos.“
    „Schönen Dank auch, Hatik, du kannst einem ja richtig Mut machen! Wenn ich daran denke, dass ihr in zwei Tagen wieder weg wollt, dann schlottern mir jetzt schon die Knie vor Angst.“
    „Wir können nur besser werden. Schließlich haben wir komplettes Neuland betreten. Es ist schon ein Wunder, dass es überhaupt geklappt hat, mit hin und zurück und Fracht mitbringen. Die beiden anderen werden wohl auch recht zufrieden sein.“
    Hatik erntete für diese Worte ein zustimmendes Nicken.
    „Sag doch auch mal was“, seufzte Mara und tippte Neri an. Die drehte sich wie in Zeitlupe zu ihr um.
    „Egal, was ich auch sagen würde, es wäre in jedem Falle nur die halbe Wahrheit. Spräche ich als Seherin für die Gemeinschaft, müsste ich meine ganz privaten Gefühle außen vor lassen. Ginge es aber um mich, als Einzelwesen, dann sähe es um die Gemeinschaft nicht so rosig aus. Also halte ich mich ausnahmsweise, ganz diplomatisch, an die vorher getroffenen Absprachen.“ In Gedanken fügte sie hinzu: Und weine heimlich.
    Solon, der den ganzen Morgen schon ungewöhnlich schweigsam war, nickte. Er wusste sehr genau, wie es in Neri aussah. Wenn er eine Möglichkeit gehabt hätte, dann hätte er ihr alle Sorgen und Nöte einfach abgenommen. Warum nur musste das Leben derart grausam sein?
    Solon wunderte sich nicht einmal, als ihn Neri nach den letzten Absprachen bat, noch zu bleiben. Eine Weile saßen beide vor dem Kamin und schwiegen. Dann gab sich die Seherin einen Ruck.
    „Ich wollte dich um einen besonderen Gefallen bitten.“ Sie sah den Magier dabei so flehend an, dass es ihm kalt den Rücken herunter lief. „Ich weiß nur nicht, wie ich anfangen soll …“
    „Sag es mir geradezu, ich kann schon etwas aushalten.“
    „Na gut. Es wäre schön, wenn du als Erster das Atlamat nehmen würdest.“ Sie knetete nervös ihre Hände.
    Solon stutzte. „Also, wenn mir das ein anderer gesagt hätte, würde ich jetzt fragen, ob ihr ein Versuchskarnickel braucht. Aber wenn du das sagst, dann muss schon mehr dahinter stecken.“
    „Versteh mich bitte nicht falsch. Wir machen uns Sorgen um dich. Du bist einfach nicht mehr der Alte. Im Klartext, wir haben Angst, dass deine Zeit zu schnell abläuft. Was sollen wir ohne dich machen? Wer, außer Talos, kann uns dann noch wirklich weise Ratschläge geben?“ Leise fügte sie hinzu: „Wenn du es ablehnst, dann werden wir es akzeptieren müssen.“
    „Ach verdammt. Es ist schlimm, wenn es einem auch von anderen gesagt wird, dass irgendwo die Luft raus ist. Aber du hast ja Recht. Lange würde ich es nicht mehr machen.“
    Neri fiel ein Stein vom Herzen. Sie hatte schon mit heftigem Widerstand gerechnet.
    „Eine Bedingung habe ich aber.“ Solon schaute etwas spitzbübisch drein. „Ohne vorher sieben Tage Heilschlaf, in der Grotte, geht gar nix.“
    „Abgemacht.“
    Kaum hatte Solon ihr Haus verlassen, unterrichtete Neri alle Freunde telepathisch vom Ausgang des Gespräches.
    Hatik verbrachte bis zum nächsten Zeitsprung die meiste Zeit bei Talos. Die beiden steckten die Köpfe in alte Schriften über die Drakonat, das Atlamat und Anweisungen zum Thema Zeitreisen. Solon hatte Neri gegenüber eine Bemerkung zum Heilschlaf gemacht. Talos war sich ganz sicher, dass irgendwo in den verstaubten Büchern etwas über die verjüngende Wirkung stand, wenn man das Ganze richtig

Weitere Kostenlose Bücher