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Die Magier von Tarronn (1) (German Edition)

Die Magier von Tarronn (1) (German Edition)

Titel: Die Magier von Tarronn (1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sina Blackwood
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anpackte.
    Er liebte seine alten Schriften. Damals, als er sie mit in den Raumgleiter nahm, hatten ihn die meisten für einen Spinner gehalten. Nun, wo die ganze Technik verloren war, holten sich viele Atlan Rat bei ihm. Nach dem Absturz stiegen die Retter der Bücher zu wahren Helden auf. Liebevoll streichelte er den alten Wälzer, der gerade auf dem Tisch lag. Den verständnisvollen Blick von Hatik quittierte er mit einem stolzen Lächeln.
    „Ja, mein Junge, das ist alles, was mir vom alten Atla geblieben ist – die Bücher, mein Kristall und die Erinnerungen.“ Dann beugte er sich wieder über den Text und murmelte: „Hier muss es doch irgendwo stehen.“
    Ein paar Augenblicke später sprang er triumphierend auf. „Ha! Ich hab’s! Da wird sich Neri freuen!“ Er begann, im Zimmer auf und ab zu wandern. „Wir brauchen 300 Gramm Atlamat pro Person. 500 Gramm Drakonium ergeben 80 Gramm Atlamat. Das heißt, uns läuft tatsächlich die Zeit davon! Ich könnte mir die Haare raufen!“
    „Mehr als zwei komplette Eierschalen kann ich aber dummerweise nicht mitbringen.“ Hatik zog die Stirn in Falten.
    „Das ist noch lange nicht das Schlimmste. Diese Raritäten erst mal finden, das ist die hohe Kunst. Ich kann nur hoffen, Neri entdeckt genügend Brutplätze.“ Talos schaute bekümmert drein. „So nun ist Schluss mit der Studiererei. Heute Abend musst du fit sein. Also, ab nach Hause!“
    Stunden später, als die Nacht langsam anbrach, zog wieder eine schweigende Gruppe Atlan der Grotte entgegen. Sie sprachen nicht einmal in Gedanken miteinander, selbst der Wind schien sich davon gemacht zu haben. Nur das Donnern des Wasserfalls wurde immer lauter, je näher sie kamen. Der See lag still und glatt vor ihnen und tausende Sterne spiegelten sich in ihm. Hatik musste an seine Flucht aus dem Kornspeicher denken. In einer Handvoll Wasser hatten auch da unzählige Sterne gefunkelt. Damals hatte alles ein gutes Ende genommen, würde das auch heute so sein? Mit gemischten Gefühlen tauchte er in den Gang zum Heiligtum ein. Nach den üblichen Riten traten die drei jungen Männer an den Altar. Neri hob kurz die Hand und schritt drei Mal um den Stein. Dann zog sie etwas unter den Falten ihres wallenden Gewandes hervor. Siri. Neri hatte Siri mitgebracht! Vorsichtig setzte sie die Figur mitten auf die schwarze Platte und kaum war der Kontakt hergestellt, begann das goldene Dreieck auf der Stirn der Drakon zu leuchten. Zufrieden nickend nahm die Seherin ihren Platz wieder ein, die Zeitreise konnte beginnen.
    Sekunden später tauchten die Männer bereits in den Strudel der Dimensionen.
    Am Zielort jagten schwere Wolken über den Gipfel, eisiger Wind jaulte schrill durch die Felsspalten, fröstelnd duckten sich die drei jungen Magier zwischen die Steinblöcke. Eine unangenehme Feuchtigkeit setzte sich in ihren dünnen Gewändern fest. Seit Stunden warteten sie nun schon darauf, dass das Wetter etwas aufklarte. Hatik hatte eine Energieblase um sie herum erzeugt, die zwar den Sturm, nicht aber Nässe und Kälte abhalten konnte. So gut es ging, scannten sie energetisch die Umgebung ab und fanden die zweite Bruthöhle ein paarhundert Meter entfernt. Sie schien verlassen zu sein. Ob nur für kurze Zeit oder für immer, mussten sie noch herausfinden. Irgendwann waren sie es leid, untätig herum sitzen zu müssen und begannen sich langsam voran zu kämpfen. Mit klammen Fingern zogen sie sich an den Felsspalten entlang. Es wäre töricht gewesen, mittels Teleportation den Platz zu wechseln. Die Drachenmutter aus der ersten Höhle, durfte heute keinesfalls auf sie aufmerksam werden. Außerdem passte es einfach nicht zusammen, dass zwei Brutplätze in einem Bergmassiv lagen. Hatik mahnte zu größtmöglichster Vorsicht. Die Energie, die ihm entgegenströmte, gefiel ihm überhaupt nicht und unwillig schüttelte er den Kopf. Zwei fragende Augenpaare schauten ihn an.
    „Da hockt was in der Höhle, was ganz bestimmt kein Drache ist. Bleibt hier, ich versuche, mehr zu erfahren.“ Hatik dämpfte die Stimme, soweit es der Sturm zuließ.
    Er machte sich unsichtbar und schlich davon. Nach einer halben Ewigkeit kam er mit gerunzelter Stirn wieder zurück.
    Safi fragte nur: „Und?“
    „Keine Ahnung, das komische Ding drehte mir den Rücken zu. Die Energie war so ekelhaft, dass ich nicht gerade scharf darauf war, die Vorderfront zu sehen. Wir sollten hier schleunigst verschwinden und woanders unser Glück versuchen.“
    Beunruhigt, dass ein

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