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Die Magier von Tarronn (1) (German Edition)

Die Magier von Tarronn (1) (German Edition)

Titel: Die Magier von Tarronn (1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sina Blackwood
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rieseln. Erst nur ein wenig, dann quoll immer mehr hervor. Gleichzeitig nahmen die einzelnen Plättchen wieder ihren wunderschönen metallischen Glanz an. Hatiks Atemzüge wurden ruhiger, das Herz schlug wieder stark und gleichmäßig. Leise winkte Neri die drei Hüter, Mara, Aron und Safi, herein und vorsichtig zogen sie die Umhänge mit dem so teuer erkauften Pulver unter Hatiks Körper hervor. Er bekam von alledem nichts mit – er war übergangslos in einen tiefen Schlaf gefallen.
    Neri hatte keine Ahnung, was sie in den kommenden Stunden noch erwartete. So bat sie Mara, nur die engsten Eingeweihten für den folgenden Morgen zum Frühstück einzuladen und kaum, dass wieder Ruhe eingekehrt war, eilte sie an Hatiks Lager. Sie wollte ihn keine einzige Minute aus den Augen lassen.
    Hatik erwachte in stockdunkler Nacht. Er wollte den Oberkörper aufrichten, aber das ging nicht. Etwas lag auf ihm und drückte ihn zurück. Ganz vorsichtig tastete er sich voran und traf alsbald auf eine Strähne langer seidenweicher Haare. Mit einem freudigen Schreck zog er die Hand zurück. Diese Mähne konnte eigentlich nur Neri gehören. Bruchstückhaft erinnerte er sich, dass er aus der Grotte getragen worden war und so ruhig und sicher, wie es sich hier anfühlte, konnte er nur in Neris Hütte sein. Jetzt begann ihn die Drachenhaut zu stören. Er hätte gern mehr von der Wärme des schlanken Körpers gefühlt, der quer über ihm lag und dessen Kopf auf seiner Brust ruhte. So gab er sich die größte Mühe, keinen Mucks von sich zu geben, als er sich seines Panzers entledigte. Dann legte er Neri die Arme um die Schultern und schlief zufrieden wieder ein. Als er das nächste Mal die Augen öffnete, zog ein bekannter Duft durch den Raum. Solches Aroma konnte eigentlich nur Safis Spezialmischung verbreiten und ihm begann gewaltig, der Magen zu knurren. Langsam erwachte auch Neri, hob den Kopf und blinzelte noch ganz verschlafen unter ihrer Haarflut hervor.
    „Guten Morgen, schöne Frau, gut geruht?“ Hatik strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht.
    „Hm, hm“, Neri kuschelte sich noch fester an. Spätestens das beantwortete die Frage ganz genau.
    „Ich glaube, da draußen wartet ein ober-super-schmackhaftes Frühstück …“
    Neri hob die Nase und schnupperte. „Du könntest Recht haben. Das riecht ja fast …“
    „Wie Safis Spezial“, fiel Hatik ein.
    „Aber nix wie hin!“ Hand in Hand eilten die beiden zum Kaminzimmer. Auf dem Tisch stand tatsächlich Hatiks Leib- und Magentrank. Hatik selbst wurde mit regelrechten Jubelrufen empfangen. Keiner seiner Freunde hatte eine ruhige Minute gehabt, solange sie nicht wussten, wie es ihm ging. Sogar die beiden Magier waren da. Solon sah ziemlich mitgenommen aus. Seine Blässe und die dunklen Augenringe ließen ihn um Jahre älter erscheinen.
    Safi berichtete von der Jagd nach den Eierschalen. Auch, wie Hatik die Schalen in sich aufgenommen hatte. Neri erzählte, wie es ihr mit Siris Hilfe gelungen war, ihm die wertvolle aber tödliche Fracht wieder abzunehmen.
    „Übrigens sind die Minerale schon getrennt und gereinigt“, ließ sich Talos hören. „Sie haben eine außerordentlich gute Qualität.“
    Aron ließ ein bitteres Lachen folgen. „Die Güteklasse kommt von Hatik. Was glaubt ihr, warum er fast drauf gegangen wäre?“
    Solon zuckte zusammen. „Ist das wahr?“
    Hatik nickte. „Ich hätte mich besser schützen sollen. Ich konnte nicht ahnen, dass die Magie der Schalen derartige Auswirkungen hat. Ich hatte sie für totes Material gehalten. Aber der Schlupf des Kükens war wohl noch zu frisch.“
    „Jedenfalls hatte uns Neri für den Anfang eine relativ leichte Aufgabe gestellt.“ Aron schaute seine Mitstreiter an.
    „Wir haben die zweite Höhle noch gar nicht aufgesucht.“ Safi erinnerte sich, dass Neri von zwei Bruthöhlen gesprochen hatte.
    Hatik räusperte sich. „Das holen wir, so schnell es geht, nach. Aber diesmal erst, wenn der Schlüpfling mindestens acht Wochen alt ist. Ich hab mich in meinen ganzen Leben noch nie so mies gefühlt. Die Unterschiede zwischen den Drachen und Drakon sind fast so groß wie zwischen Fuchs und Hase. Die Ähnlichkeiten im Aussehen kann man getrost vergessen. Ich habe meinen Teil jedenfalls gelernt. Aber eins weiß ich jetzt auch ganz genau, einen Drakonat kann man nur töten, wenn ähnliche, aber feindliche Energien in ihm verschmelzen. Ich werde also in Zukunft das Türchen fein geschlossen halten. So viel steht

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