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Die Magier von Tarronn (1) (German Edition)

Die Magier von Tarronn (1) (German Edition)

Titel: Die Magier von Tarronn (1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sina Blackwood
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nicht angegriffen wurde. Er ging ein Stück von der Höhle weg, setzte sich gut sichtbar für das Weibchen hin und wartete auf seine Freunde. Als er sie nahen fühlte, stand er auf und stieg mit ihnen Richtung Tal. Sofort beeilte sich die Mutter, zu ihrem Nachwuchs zu kommen. Diese Gelegenheit nutzten die Schalendiebe und verschwanden zwischen den Felsen an der Baumgrenze. Hier wollten sie auch auf den Abend abwarten. Neri hatte ihnen erzählt, dass die Bergdrachen tagaktiv waren. Also standen die Chancen gut, ungestraft davon zu kommen. Außerdem gab es noch genug zu tun. Die Schalen sollten ja mit nach Atla kommen. Hatik legte sich bäuchlings auf den Boden und die beiden Freunde bedeckten jeden Zentimeter seines Rückens mit den Eierschalen. Unter ihren verwunderten Blicken zerfielen sie und wurden vom Schuppenkleid des Drakonat regelrecht aufgesogen. Die Prozedur mussten sie drei Mal wiederholen, um alle Schalenstücke retten zu können. Hatiks Panzer nahm langsam eine kalkig-graue Farbe an. Nach ein paar Stunden konnte er sich endlich wieder erheben. Es bereitete ihm ziemliche Mühe. Besorgt fragten sich die Freunde, ob die Kraft noch ausreichen würde, um wieder zurück nach Atla zu kommen. Auf dem Weg zurück ins Gebirge, mussten sie ihn sogar stützen und nach einer endlos erscheinenden Zeit hatten sie die Stelle erreicht, an der sie in dieser Zeit gelandet waren. Sie fassten sich wieder bei den Händen. Safi und Aron gaben ihre gesamte Energie an Hatik weiter. Nichts geschah. Bange Minuten vergingen. Hatik schwankte. Schwer atmend setzte er sich auf den Boden. In der Verzweiflung zog er sein Udjat hervor und legte es an seine Stirn. Ein grünes Leuchten zog über sein Gesicht, verteilte sich über den ganzen Körper und brachte ihm die verlorene Energie wieder. Noch etwas wacklig stand er auf, klemmte sich das Amulett zwischen die Lippen und schloss schnell den Kreis mit seinen Kameraden. Nach ein paar Augenblicken lag der Fels da, als hätte ihn nie ein Lebewesen betreten.
    Im heiligen Bezirk auf Atla harrten die Magier schon seit Stunden aus. Draußen musste schon heller Tag sein. Hochkonzentriert scannten alle die eintreffenden Energien. Neri wollte gerade die Richtung wechseln, als sie Hatiks verzweifelten Hilferuf empfing. Im Sekundenbruchteil bündelten die Atlan ihre Energie und richteten sie auf den, von Neri vorgegebenen, Punkt. Nach wenigen Augenblicken begann die Luft zu flimmern und die drei Zeitreisenden erschienen. Safi und Aron materialisierten sich zuerst. Bei Hatik dauerte der Vorgang ungewöhnlich lange und als er endlich die Zeitebene erreichte, brach er bewusstlos vor dem Altar zusammen. Neri, Solon und Talos eilten sofort zu Hilfe. Die Seherin bettete Hatiks Kopf in ihrem Schoß, während die beiden Magier alles unternahmen, um ihn ins Leben zurück zu holen. Der junge Mann sah furchtbar aus. Es musste ihn unendliche Mühe gekostet haben, seine Freunde wieder nach Hause zu bringen. Mit kurzen Worten erklärte Safi, was mit Hatik passiert war. Neri wollte einen Versuch wagen. Vorsichtig zog sie das Auge des Horus zwischen Hatiks Lippen hervor. Langsam näherte sie es seiner Stirn, an genau der Stelle, wo die Schuppe des Drakon einst in seine Haut eingedrungen war. Es funktionierte. Hatik schlug die Augen auf. Nun war guter Rat teuer. Die pulverisierten Eierschalen mussten schleunigst aus seinem Schuppenpanzer entfernt werden. Nur, über das WIE, hatte er sich noch keine Gedanken gemacht. „Bringt mich erst mal von hier weg. Sonst kriegt der Letan vielleicht noch spitz, was wir hier vorhaben.“
    Kurzerhand legten zwei Senatoren ihre langen Umhänge ab. Hatik wurde hinein gebettet und von vier starken Männern ins Dorf, geradewegs in Neris Hütte getragen. Der Drakonat fühlte sich elend, immer wieder glitt er in kurze Phasen der Bewusstlosigkeit. Die Seherin rief alle guten Geister um Beistand an, bis Hatik endlich in ihrem magischen Raum lag. Vielleicht hatte Siri einen guten Rat. Sie nahm die kleine Figur in beide Hände, hob sie hoch über ihren Energiestein, wobei sie magische Worte flüsterte. „Bitte, Siri, hilf ihm. Er ist wie du. Vielleicht kann er dir eines Tages auch helfen.“ Dann setzte sie das Figürchen auf Hatiks Brust. Ein leichter Schimmer lief über seinen Körper hinweg. Siri und das Horus-Auge erzeugten eine leichte pulsierende Energie, es raschelte und knisterte in der hässlich verfärbten Drachenhaut. Das Drachenpulver begann, zwischen den Schuppen, heraus zu

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