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Die Magier von Tarronn (2) (German Edition)

Die Magier von Tarronn (2) (German Edition)

Titel: Die Magier von Tarronn (2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sina Blackwood
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gemütlich setzen, möchte ich dir noch jemanden vorstellen – meinen Blutsbruder.“ Er streckte seine Hand aus und selbige lag plötzlich auf der Nase eines riesigen Drachen, der aus dem Nichts erschienen war. Noch einmal sprang Anubis auf. Mit ungläubig aufgerissenen Augen starrte er den Neuankömmling an, der soeben von Sobek in Besitz genommen wurde. Imset hob seinen Sohn auf Drakos’ Kopf, wo er sich an den Hörnern festhielt.
    Imset deutete auf den Drachen „Drakos, der Hüter der Quelle“ und auf seinen Gast „Anubis, der Herr der Seelen.“ Die beiden ungleichen Wesen betrachteten einander mit Interesse, Neugier und einer unübersehbaren Hochachtung voreinander.
    „Dann bist du also der Urvater aller Drakon“, stellte Anubis endlich fest. „Es ist mir eine Ehre, dich kennenzulernen.“
    „Die Ehre ist ganz meinerseits“, antwortete der Drache mit seiner wohltönenden leicht vibrierenden Stimme.
    „Meine Gefährtin brauche ich dir nicht vorzustellen, das hat sie sicher selber schon getan. Und die junge Dame an ihrer Seite ist tatsächlich Merit-Amun.“
    „Ich war gekommen, um den Hochstapler zu sehen, der sich hier Imset nennt, und finde hier die Lösung so vieler Rätsel.“ Anubis’ dunkle Augen funkelten voller Freude. „Ich habe die Legenden um dich für Märchen gehalten und stelle nun fest, dass die Wahrheit viel fantastischer ist.
    Ich habe das Rätsel gelöst, warum die Mumien der beiden königlichen Damen nicht gefunden werden können und warum ihre Seelen nie in mein Reich gekommen sind. Und ich durfte sehen, dass die Drakon zurückkehren.“
    Aber die nächste Überraschung stand ihm schon bevor. Merit hatte alle Magier und Freunde unterrichtet und zu Neri gebeten. Bald näherte sich eine große Gruppe Personen, allen voran Horus und seine drei anderen Söhne.
    Anubis flog seinem Bruder regelrecht entgegen. Immerhin hatten sie sich etliche hundert Jahre nicht gesehen. Bei Safi stutzte Anubis kurz. „Ich glaube, dich kenne ich. Du bist der Architekt der Grabanlagen von Sethos, dem Vater Ramses II. Aber nach allem kannst auch du kein Mensch sein.“
    „Stimmt. Ich bin ein Atlan. Ich freue mich, den großen Anubis zu treffen.“
    Anubis dachte laut nach: „Wenn alle, außer dem Horus-Clan, Atlan sind, was ist dann mit dem Kleinen?“ Er zeigte auf die Eltern.
    Neri lachte. „Er ist der erste Atlaronn und Drakonat von Geburt an.“
    „Oh, ihr treibt mich noch in den Wahnsinn.“ Anubis rang in komischer Verzweiflung die Hände. „Ich muss wohl die ganzen Gesetze der Unterwelt umschreiben? Nichts ist mehr, wie es einmal war!“
    Horus klopfte ihm auf die Schulter. „Lass gut sein. Deine Gesetze bleiben unangetastet. Ich möchte sie nur irgendwann einmal ausnutzen.“
    „Wie meinst du das?“ Der Herr der Unterwelt sah Horus misstrauisch an.
    „Die Seele der Hüterin Kira ist verschollen“, presste Mara hervor und schaute Anubis flehend an. „Und – und sie ist meine beste Freundin.“
    Anubis nahm Maras Gesicht in beide Hände und senkte seinen hypnotischen Blick tief in ihre Seele. Die Qual, die er fühlte, rührte ihn tief an. „Gut, ich werde versuchen, euch zu helfen. Aber auch ich kann die Gesetze nicht brechen, ich kann sie nur umgehen und – es wird dauern.“
    Mara nickte unter Tränen. Es war ein Funken Hoffnung, wenn auch nur ein winziger. Aron nahm sie tröstend in den Arm. Inzwischen hatte Imset nach den Apisstieren gefragt.
    „Überwältigt die Untiere am besten im Schlaf. Selbst da werdet ihr noch ordentlich zu tun haben“, riet Anubis. „Wer will denn solche Bestien um sich haben?“
    „Aker.“
    „Dem werden seine Genversuche auch noch das Genick brechen.“ Anubis schwarze Augen hatten einen stählernen Glanz angenommen. Er presste die Lippen so fest aufeinander, dass die Wangenknochen hart hervortraten. Dann legte er Imset beide Hände auf die Schultern. „Versprich mir, dass du auf die Jungs aufpasst. Und vor allem gebt Acht, dass ihr nicht den Einen erwischt. Der ist Osiris und Ptah geweiht. Normalerweise ist er woanders untergebracht, als die Tiere, die nicht alle der geforderten Kriterien erfüllen.
    Meist gelingt bei den Manipulationen nur ein einziges Tier, so wie es sich Aker vorgestellt hat. Haltet euch an die Stiere mit den kleeblattartigen weißen Flecken im Fell. Aker wird begeistert sein.“
    „Wann fliegst du wieder auf die Erde?“, fragte Horus.
    „Das dauert noch eine Weile. Im Augenblick habe ich alle Hände voll zu tun, die Seelen

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