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Die Magier von Tarronn (2) (German Edition)

Die Magier von Tarronn (2) (German Edition)

Titel: Die Magier von Tarronn (2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sina Blackwood
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Tiere und zusätzlich zehn Ziegenbälge für das Wasser, die der Händler als Zugabe draufgepackt hatte.
    Mit scheuen Blicken verfolgten die Menschen, wie der reiche Herr eigenhändig seine Tiere versorgte, die Schläuche füllte und mit der kleinen Karawane gemächlich in die Wüste ritt. Er musste wohl unter dem besonderen Schutz der Götter stehen, wenn er so mutterseelenallein, fernab der Straßen ritt.
    Zwei Stunden später hatte er den Raumgleiter erreicht. Safi kam ihm schon entgegen geeilt. Fast zärtlich kraulte er den Tieren das Fell. „Wie ich sehe, warst du sehr erfolgreich. Die Kamele stehen gut im Futter. Sie scheinen auch recht flink zu sein.“
    Imset lachte. „Da hast du sicher recht. Es war ein zähes Ringen um einen fairen Preis. Ich habe mich schon lange nicht mehr so amüsiert.“
    Inzwischen waren auch Imsets Brüder herausgekommen, um die Tiere zu begutachten. „Bleibt es bei unserem Plan, dass wir Gesandte aus einem fernen Land sind?“, fragten sie.
    „Aber natürlich – das zieht immer. Fremd genug sehen wir aus. Ihr hättet sehen sollen, wie meine gelben Augen auf die Leute in der Stadt wirkten. Von Neugier bis Entsetzen war alles dabei.“ Imset winkte ab. „Erst einmal ziehen wir in die Stadt. Dort suchen wir uns ganz in Ruhe ein Quartier.“
       Schnell hatten sie ihre wenigen Utensilien auf den Rücken der Tiere geladen. Für Imset stellte es kein Problem dar, sich jederzeit hierher zu teleportieren, um fehlende Sachen zu holen. Imset und Safi setzten sich an die Spitze der Karawane.
    Für Kebechsenef, Duamutef und Hapi war es der erste Kamelritt. Bisher waren sie nur hoch technisiert bei den Menschen erschienen. Sie hatten eigentlich auch nie wirklichen Kontakt zum einfachen Volk gehabt. So mischte sich Abenteuerlust mit Vorfreude.
    Im Schein der untergehenden Sonne ritten sie durch eines der Stadttore nach Memphis ein. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Kunde von der Ankunft fremder Reisender, die strahlendweiße Mäntel mit Borten aus Gold- und Silberfäden trugen, die mit dem verziert waren, was eigentlich dem Pharao vorbehalten war – dem Lebensschlüssel. Luna hatte sich wieder selber übertroffen, als sie mit flinken Fingern die Umhänge der fünf Männer verzierte.
    Wollten sie mit legalen Mitteln überhaupt in die Nähe der Stiere kommen, dann musste ihr Erscheinung schon den nötigen Eindruck hinterlassen. Dass der Plan aufging, zeigte sich wenig später. Gerade hatten sie den Hof der Karawanserei erreicht, als ein Laufbursche erschien, sich vor ihnen in den Staub warf und darum bat, ihm mitsamt den Tieren zu seinem Herrn zu folgen, dem Statthalter Amenemhet.
    Ohne abzusteigen, verständigten sich die fünf Männer, dann schlossen sie sich dem Knaben an. Der Besitzer der kleinen Raststation konnte nur noch missmutig hinterher schauen, wie seine erhoffte Einnahmequelle davon ritt.
    „Wie ist dein Name?“, fragte Imset vom Kamel herab.
    „Ahmet – Herr, ich heiße Ahmet.“
    „Ist es weit, bis zum Haus deines Herrn?“
    „Nein, nein“, versicherte der Knabe, „nur noch um ein paar Ecken. Noch vor Einbruch der Nacht werden wir da sein.“
    Ahmet führte sie tatsächlich den kürzesten und nicht den bequemsten Weg durch die engen verwinkelten Gassen der Stadt.
    Imset lächelte. Sein eigenes Leben als Kind in diesem Land zog an ihm vorbei. Der Kleine hatte es sicher genau so schwer, wenn nicht noch schwerer, als er es hatte.
    „Wer sind deine Eltern?“, fragte er weiter.
    Kurz hochschauend antwortete Ahmet: „Meine Mutter ist Dienerin bei meinem Herrn, mein Vater ist Steinmetz.“
    Telepathisch fragte Safi bei Duamutef nach: „Wie heißt denn eigentlich der aktuelle Pharao?“
    „Ahmose I. – falls ich mich nicht irre“, gab der Gefragte ebenso zurück.
    „Was ist an ihm das Besondere, dass es uns gerade hierher treibt?“
    „Er ließ den Ptah-Tempel hier in Memphis wieder instand setzen“, vernahm Safi zur Antwort und war zufrieden. Ptah und die Apisstiere, das passte genau zusammen.
    Inzwischen erreichten sie ein prachtvolles Tor, welches zu einem geräumigen Hof führte. Amenemhet erschien persönlich, um die Gesandten aus fernen Landen zu empfangen. Diener eilten herbei, die den Männern von den Kamelen halfen und die Tiere anschließend versorgten. Der Schein der Fackeln und Öllampen zauberte unzählige Reflexe und Goldfünkchen auf die Stickereien der Ankömmlinge. Amenemhet schien beeindruckt.
    Mit zusammengelegten Handflächen und einer

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