Die Magier von Tarronn (2) (German Edition)
Maris klatschten sich mit den Händen ab. „Und dabei müssen wir Aron besonders danken, der uns wohl den besten Ratschlag unseres Lebens gab, als er sagte, wir sollten nicht unbesonnen experimentieren.“
„Danke Jungs. Ich freue mich, dass ihr so darüber denkt.“ Aron strahlte über das ganze Gesicht.
Talos rieb sich die Hände, schaute zu den beiden Drakon hinauf und sprach: „So, nun gibt es noch das Sahnehäubchen. Mann, bin ich gespannt!“
Augenblicke später standen sich zwei Drakonat gegenüber, willens ihr Bestes zu geben. Die Energieentladungen, mit denen sich die beiden bewarfen, rissen Krater in den Boden und die Erdstöße erinnerten an ein Beben. Verschreckt zogen sogar die beiden Drakon die Köpfe ein.
Sobek versuchte, näher an seinen Vater heranzukommen, um ihn mit bloßer Körperkraft anzugreifen, als ein glühend heißer Feuerstoß aus dessen Rachen knapp an ihm vorbeischoss. Alle waren aufgesprungen und redeten wild durcheinander.
Mit schreckgeweiteten Augen schaute Siri zu Drakos. „Er beherrscht das Drachenfeuer. Hast du das gesehen?“
Sobek und Imset hatten sich augenblicklich zurückverwandelt. Sich fest und innig umarmend standen sie inmitten des angerichteten Chaos. Sie wussten, dass sie sich, bis auf die Drachenflamme von Imset, ebenbürtig waren und, dass beide in der Lage waren, sich selbst unter Kontrolle zu halten.
Die Flamme wäre stark genug gewesen, Sobeks Panzer zur tödlichen Falle werden zu lassen. Siri hatte es am eigenen Leibe erfahren. Jetzt hielt sie nichts mehr auf ihrem Platz, sie musste einfach hinunter zu den beiden. Drakos folgte ihr.
„Ah, Siri. Hat dir unser kleiner Kampf gefallen?“, fragte Imset.
Ihre Kopfbewegung war weder Nicken noch Schütteln. „Ich hatte Angst um euch beide“, flüsterte sie. „Und hätte ich gewusst, dass du das Feuer beherrschst, dann wäre ich aus Furcht geflohen“, sagte sie aufrichtig.
„Es ist erstaunlich, dass ihr alle beide den Drachenzorn beherrschen und kontrollieren könnt.“ Drakos war beeindruckt.
Sobek lachte. „Ich glaube, bei mir ist es Mutters Erbteil, bei Vater eine, mit viel Disziplin, erworbene Fähigkeit.“
„Gut beobachtet.“ Imset legte Sobek eine Hand auf die Schulter. „Trotz deiner Jugend bist du umsichtig und hast einen scharfen Verstand. Bald wirst auch du das Geheimnis der Flamme dein eigen nennen. Da bin ich ganz sicher.“
Die Magier bildeten einen Kreis um die beiden Drachenmänner. Sie verneigten sich ehrfürchtig von ihnen.
„Wenn sogar eine Drakon das Fürchten ankommt, können wir zumindest erahnen, was ein Drakonat im Ernstfall anrichten kann“, stellte Solon ergriffen fest.
Drakos verneigte sich ebenfalls. „Ich bin stolz darauf, dass euer Blut in mir fließt.“ Dann wandte er sich Maris zu. „Von heute an werde ich etwas ruhiger schlafen, jetzt wo ich weiß, dass du sehr gut selber auf dich aufpassen kannst. Du bist ein würdiger Magier, das steht außer Frage.“
„Ah, dann gibt es doch heute wieder etwas zu feiern!“, rief Safi.
„Oh, je!“, seufzte Siri und erschrak über sich selber.
Talos lachte. „Schon Ermüdungserscheinungen?“
„Ich glaube ja“, gab Siri zu und schaute Hilfe suchend Drakos an.
„Keine Angst, ich halte mein Versprechen. Die kleine Feier steigt doch erst am späten Abend. Dann treffen wir uns alle bei Solon und lassen es uns gut gehen“, erklärte Drakos.
Siri atmete auf. „Da bin ich aber beruhigt.“
„Bis bald, Freunde!“, riefen die beiden Drachen und flogen davon.
Solon sah ihnen lange nach. „Ich glaube gern, dass es für Siri nicht einfach ist.“
„Keine Angst, sie wird sich schnell daran gewöhnen. Drakos passt schließlich auf, damit es sie nicht zu sehr anstrengt.“ Talos sprach Imset aus dem Herzen.
„Jetzt aber rasch nach Hause, mir knurrt gewaltig der Magen“, schlug Safi vor und keiner widersprach.
Solon verschwand als Erster. Seit Mira immer öfter bei ihm übernachtete, freute er sich auf zu Hause. Auch heute wartete sicher schon ein gedeckter Tisch auf ihn. Er wurde nicht enttäuscht. Erwartungsvoll kam sie ihm schon an der Tür entgegen.
Sogar warmes Wasser hatte sie schon bereitet, damit er sich die Spuren der Kämpfe abwaschen konnte. Dankbar nahm er ihr das Handtuch ab. Dann reichte sie ihm ein blütenweißes Gewand.
Solon stutzte. „Das ist neu“, stellte er erfreut fest.
Mira nickte. „Stimmt. Es ist aus dem ersten Stoff vom neuen Webstuhl gefertigt.“
Auch die Schulterspangen waren
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