Die Magier von Tarronn (2) (German Edition)

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Autoren: Sina Blackwood

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erwiderte seine vorsichtigen Liebkosungen. Sie hatte ihn einfach nur testen wollen und keinesfalls mit so heftigen Reaktionen gerechnet.
    Er war der Drakon, der wirklich sein Leben mit ihr teilen wollte, und nicht aus Pflichtgefühl, wie sie befürchtet hatte. Nachdem was sie gerade gesehen hatte, werde er auch den Tanz der Drachen bis zur letzten Konsequenz mit ihr fliegen.
    Drakos fragte: „Was wirst du mit der Perle machen? Wenn ich mich recht an die Worte von An-Sam erinnere, dann sollen Drachenperlen anderen Wesen große Macht verleihen.“
    „Sie können aber auch großes Unglück über sie bringen, wenn sie nicht reinen Herzens sind“, ergänzte Siri. „Deshalb werde ich Imset bitten, die Perle eines Tages in den Tempel zu bringen. Dort ist sie am sichersten verwahrt.“
    „Und bis der Tempel steht?“
    „Wird die Perle in unserer Höhle bleiben. Wir werden schon ein gutes Versteck finden.“
    Drakos strahlte. Sie hatte unsere Höhle gesagt. „Ich glaube, ich freue mich heute Abend auf die Feier.“ Er stupste Siri aufmunternd mit der Nase an.
    Sie lachte. „Ich glaube, ich mich auch. Jetzt bin ich wirklich zu Hause angekommen.“
    Drakos schloss sie überglücklich in seine Schwingen.
    Seschat und Safi hatten sich bei Talos in der Bibliothek getroffen. Auf dem langen Lesetisch lagen Schriftrollen, Baupläne und Detailzeichnungen. Daneben stand ein kleiner Hologrammwürfel, der das Bild des Plateaus mit der Quelle wiedergab. Safi schloss die Augen. Er versuchte im Geiste, die günstigste Stelle für das Bauwerk zu finden. Es sollte sich harmonisch in die Umgebung einfügen, die Quelle nicht beeinflussen und trotzdem ein Hort ihrer gesamten Magie werden.
    Seschat tippte ihm auf die Schulter. „Warte, unsere Technik ermöglicht es, die Sache einfacher zu gestalten.“
    Sie begann mit den Händen in der Luft eine Pyramide aus Energie zu formen und fügte sie in ihre Gedankenwelt ein. Sofort erschien sie im Hologramm und konnte beliebig gedreht, bewegt und geformt werden.
    „Das nenne ich hilfreich.“ Safi umschritt staunend das Hologramm. „Gehorcht sie auch mir?“, fragte er dann.
    „Versuchen wir es.“ Seschat reichte ihm die imaginäre Energiepyramide.
    Er sog sie förmlich in sich auf. Und tatsächlich – die Pyramide im Hologramm gehorchte auch seinen Gedanken. „Weißt du was? Ich schließe die Augen und lege die Ränder zur Quelle fest und du schiebst die Pyramide, bis sie sich an der richtigen Stelle befindet. Dann zeigen wir unseren Vorschlag den anderen.“
    Seschat nickte. „Also los.“
    Sie stelle sich Safi gegenüber auf die andere Seite des Hologramms und testete, welche Stellen das kleine Modell auf dem Plateau mied. Seschats leiser Schreckenslaut riss Safi aus der Meditation. „Was ist passiert?“
    „Ich weiß es nicht. Jedes Mal wenn ich die Pyramide von der Quelle entferne, gibt es einen kleinen Lichtblitz und sie springt genau ins Zentrum der Magie. Jetzt zuletzt bildeten sich heftige violette Energieentladungen“, flüsterte die Architektin erregt.
    „Dann soll das wohl heißen, der Tempel schließt die Quelle zentral ein und wir müssen nur noch herausfinden, in welche Richtungen die Kanten und der Eingang zeigen müssen.“ Der Magier war sichtlich zufrieden. „Aber ich glaube den Ausgang der Versuche schon zu kennen“, fügte er lächelnd hinzu.
    „Was??“ Seschat wollte es nicht glauben.
    „Der Eingang muss gen Sonnenaufgang zeigen. Chepri bringt schließlich von dort her das Licht in die Welt. Das ist auf Tarronn das Gleiche wie auf der Erde“, erklärte Safi.
    „Klingt logisch. Lass es uns probieren.“ Seschat drehte vorsichtig die Pyramide auf der Stelle. Kam sie mit der Eingangsfront über den Osten hinaus, sprang das Bauwerk zurück in die richtige Position.
    „Sonst noch Fragen?“ Safi lachte.
    „Oller Ägypter!“, drohte ihm Seschat scherzhaft mit dem Finger.
    „Auch.“ Safi lachte noch immer. „Und sogar durch Denken mit eigenem Kopf herausgefunden.“
    Schnell speicherte Seschat das geänderte Hologramm. „Ich werde es heute Abend mit zu Solon nehmen, dann können alle gleich ihre Meinung kundtun.“
    „Das wird wahrlich das Beste sein. Solon ist seit Stunden nicht zu erreichen, Drakos hat Siri einen freien Tag versprochen – alle lechzen irgendwie nach ein paar ruhigen Stunden. Merit wird sich ebenfalls freuen, wenn ich heute mehr Zeit für die Familie habe.“ Safi rollte seine Pläne zusammen, dann half er Seschat, die ihren in einen