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Die Magierin des Windes: Roman (German Edition)

Die Magierin des Windes: Roman (German Edition)

Titel: Die Magierin des Windes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Misty Massey
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endlose Sekunde lang glaubte Falkin, dass er aus Prinzip versuchen würde zu kämpfen.
    Endlich ließ er die Neunschwänzige Katze los. Sie purzelte ihm aus der Hand und schlug dumpf auf dem Deck auf. »Gut. Leg dich auf den Bauch, und nimm die Hände auf den Rücken.«
    Er tat, was sie befahl, fiel erst auf die Knie und streckte dann den Körper aus, die dürren Hände hinter sich verrenkt. Falkin setzte ihm einen Fuß ins Kreuz und zielte mit dem Degen auf sein Genick. Sie sah sich um.
    Die Meuterer hatten alle innegehalten und starrten Falkin an. Sie konnte sich vorstellen, dass sie furchterregend aussah: Ihr Haar hatte sich halb aus seinen Zöpfen gelöst, sie hielt Klingen in beiden Händen und schwarze Teerstreifen schmückten ihr Gesicht und ihre Kleider. Auf dem ganzen Deck lagen Degen und Dolche annähernd im Kreis zu ihren Füßen verteilt. Dreso war zum Wasserfass hinübergegangen und schob mit aller Kraft, um es von der Luke zu entfernen. Rufe und Klopfen von unten erschütterten das Deck unter ihren Füßen.
    Oben auf dem Achterdeck drehte der Rote Tom das Steuerrad herum und brachte die Thanos zurück auf ihren ursprünglichen Kurs. Charlie hing über der Achterdecksreling; Falkin hatte keine Ahnung, ob er tot oder nur bewusstlos war. Tom hatte wohl genug gehabt und sich des Problems angenommen, als der ganze Spaß begonnen hatte. Falkin winkte ihm zu.
    »Tom, sichere das Rad, und komm herunter, um Dreso zu helfen.«
    Er nickte, schob die Schlinge über eine der Radspeichen, hüpfte die Leiter hinunter und schloss sich Dreso an. Gemeinsam kippten sie das Fass auf eine Kante und rollten es von der Luke weg.
    Die quadratische Falltür wurde aufgestoßen. Männer stürzten mit gezogenen Waffen aus der Öffnung hervor und brüllten Flüche. Und hinter ihnen kam – langsam, aber sicher – ein vertrauter Kopf mit blondem Zottelhaar zum Vorschein. Shadd stapfte dorthin, wo Falkin stand.
    »Was ist los, Kapitän?«
    Falkin wies mit einem Nicken auf Bardo, der still unter ihrem Fuß lag. »Nichts was ich nicht im Griff gehabt hätte. Fessel ihm die Hände, und bring ihn sicher in der Bilge unter.«
    Shadd sah auf Bardo hinab und schluckte ein Auflachen herunter. »Er?« Er wartete gar nicht auf eine Antwort. Stattdessen griff er an den Kragen seiner Tunika und löste das Nestelband. Vorsichtig bückte er sich und fesselte Bardos Hände eng damit; dann riss er den kleinwüchsigen Mann auf die Füße. Falkin schob ihren Degen in die Scheide, hielt ihren Dolch aber weiter in der linken Hand und sorgte dafür, dass Bardo ihn auch sah. Sie packte ihn an der Schulter und quetschte sie. »Bevor ich beschließe, was ich mit dir anstelle, wirst du reden, kleiner Mann.«
    Er spuckte sie an, aber sie zuckte rechtzeitig zurück und wurde nicht getroffen. Shadd versetzte Bardo mit seiner fleischigen Hand eine Kopfnuss.
    »Unser Kapitän will, dass du redest, Junge, also tust du ihr gefälligst den Gefallen, bei den Göttern!«
    »Ich habe ihr nichts zu sagen.«
    Falkin warf den Dolch in die Luft und sah zu, wie er sich drehte. Sie fing ihn geschickt auf, schwang ihn zu Bardos Auge hinab und wippte mit der Spitze vor und zurück. Sein Blick folgte ihr. Ein Schweißtropfen lief ihm die Schläfe hinab.
    »Ich weigere mich, mich zu erklären.«
    »Das ist mir auch recht«, sagte sie. »Weißt du, Bardo, ich habe beschlossen, dass es mir ganz gleich ist, warum du es getan hast. Behalt deine Gründe für dich. Was du mir aber erzählen wirst« – sie tippte ihm mit der Dolchspitze auf den Nasenrücken, zog sie herunter und stach sie ihm leicht in die Nasenspitze -, »ist, was für eine Abmachung du mit den Kopfgeldjägern getroffen hast. Wo, wann und wie viel.«
    »Glaubst du, dass du deinen Liebhaber retten kannst?«
    »Nein, aber ich glaube, dass ich meinen Kapitän retten kann.«
    »Du wirst niemals rechtzeitig dort ankommen«, schnaubte er.
    »Ich bin diejenige, die darüber befindet, wann es zu spät ist.« Sie zog die Dolchspitze über seine Wange; Blut wallte in dem flachen Schnitt auf, den sie hinterließ. »Es wäre klug von dir, dir Gedanken um deine eigene Zukunft zu machen. Es gibt nur eine Strafe für Meuterei. Aber es ist mein gutes Recht, deine Todesart zu bestimmen.« Bei der weichen, zarten Haut unter Bardos Auge machte sie halt. »Ich habe gehört, dass es besonders schmerzhaft ist, mit einem Messer im Hirn zu sterben. Blut und Zuckungen. Sehr unerfreulich.«
    Der kleine Mann stand starr wie Stein. Nur seine

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