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Die Magierin des Windes: Roman (German Edition)

Die Magierin des Windes: Roman (German Edition)

Titel: Die Magierin des Windes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Misty Massey
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sein werdet, mit ihr vertraut zu machen. Dieser Bursche hier erscheint mir erfrischend direkt. Genau die Art Mann, die ich brauche, um das Ruder der Thanos zu übernehmen.« Jeremie rieb sich die Hände. »Cyrus mag in ein bequemes Leben im Palast zurückkehren. In letzter Zeit hat sich erwiesen, dass er alt wird«, sagte er schneidend und genoss ganz offensichtlich das Unbehagen, das er hervorrief. »Da ist es das Beste, einen jüngeren Mann das Steuer übernehmen zu lassen.«
    Vor der Tür ertönte Geschrei. Falkin riss ihre Aufmerksamkeit von Cyrus los, um sich nach ihrem Gefährten umzusehen. McAvery war schwer damit beschäftigt, den Geldbeutel zuzuschnüren. Er ließ ihn sich in die Tasche fallen und fing dabei ihren Blick auf.
    »Zur Aufbewahrung«, flüsterte er.
    Sie schnaubte. Wenn er annahm, dass sie ihm glaubte, war er noch törichter, als sie es jemals hätte sein können. Aber seine fünfhundert Octavos kümmerten sie nicht – sie hatte ein Schiff. Ein mächtiges Kriegsschiff. Sie würde dafür sorgen, dass Binns sicher befreit wurde, und ihnen dann zu einem Platz in der Welt verhelfen. Zusammen würden sie zur Geißel der Neun Inseln werden.
    Ihre Fantasievorstellung wurde allerdings unterbrochen, als die Tür krachend aufflog und gegen die Rückwand prallte. Sie zuckte zusammen und warf einen Blick zur Schwelle hinüber.
    Cragfarus grinste, als er eintrat. »Tut mir leid, Prinz Jeremie, aber ich fand, dass dies hier nicht warten konnte.« Er trat beiseite, so dass die beiden Männer hinter ihm in den Raum schreiten konnten. Falkin stand der Mund vor entsetzter Überraschung offen. Es wirkte alles wie ein böses Spiel, als kicherten die Götter hoch oben selbst darüber, welches unwillkommene Gesicht sie Falkin als Nächstes vorsetzen konnten. Schlimm genug, dass der einstmals tote Cragfarus in ihr Leben zurückspaziert gekommen war. Aber diese Gesichter dort würden gewiss dafür sorgen, dass sie getötet wurde.
    »Sieh an«, sagte Burk; seine sonnenverbrannten Wangen glänzten im Kerzenlicht. Seine Kleider waren so zerknittert und schweißbefleckt, als hätte er sehr lange Zeit auf jemanden gewartet, der jedoch nie erschienen war.
    »Wer mögt Ihr beiden wohl sein?«, fragte er liebenswürdig. Volga stand dräuend hinter ihm und nickte mit dem hässlichen Kopf. »Denn Ihr seid zur Hölle noch mal nicht wir!«
    Falkin seufzte. Diese schwachsinnigen Kerle sollten allesamt verflucht sein! Sie hatte ein Schiff gestohlen, einen Soldaten durchbohrt, ihren ersten Meuterer aufgehängt und sogar zugelassen, dass die Magie mit ihr anstellte, was sie wollte. Und kein bisschen davon hatte eine Rolle gespielt. Es war eine interessante Reise gewesen, aber hier war der Weg nun zu Ende. McAvery würde nicht bekommen, was er wirklich gewollt hatte. Und sie und Binns waren beide tot. Falkin fragte sich, ob die Götter nun endlich zufrieden sein würden.

Kapitel 31
     

     
    Und seh ich sein Gesicht sodann Weiß ich gleich: Der hier hört mich an …
    Samuel Taylor Coleridge
     
     
     
    FALKIN LIESS DIE HAND zu ihrem Degengriff gleiten; es juckte sie in den Fingern zu kämpfen. Genug der albernen Heimlichtuerei! Jetzt war es an der Zeit für die altmodische Sorte Kampf, bei der das Blut in Lachen auf dem Boden stand – die Art Kampf, von der sie was verstand.
    Prinz Jeremie hatte sich auf die Hacken zurückgelehnt. »Hochinteressant.« Er sah von Falkin und McAvery zu den Neuankömmlingen hinüber; Heiterkeit umspielte seine Züge. »Welche Götter haben Eure Mütter erzürnt, um solch eine Strafe zu verdienen? Nicht nur ein Paar potthässlicher Kinder, sondern gleich zwei?« Er kicherte leise, als hätte er gerade einen Scherz gemacht, der so gut gelungen war, eine ganze Armee in die Knie gehen zu lassen. »Wer von Euch ist denn nun das Original und wer die Fälschung?«
    Der echte Burk trat näher an Falkin heran, bis sie beinahe Nase an Nase standen. Er stank nach Schweiß, abgestandenem Meerwasser und Teer, wie jeder andere Seemann auch, nur noch schlimmer, so als wäre er seit über einer Saison nicht mehr auch nur in der Nähe einer Badewanne mit heißem Seifenwasser gewesen. Er hob einen dicken Finger und stieß sie an. »Der hier ist nicht echt. So hässlich bin ich nicht!«
    »Nein«, grinste sie höhnisch. »Du bist noch viel hässlicher. Aber ich kann’s noch schlimmer machen, wenn du willst.« Sie summte die Melodie, die sie genutzt hatte, um die Illusion zu erschaffen, und sah befriedigt, wie

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