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Die Magierin des Windes: Roman (German Edition)

Die Magierin des Windes: Roman (German Edition)

Titel: Die Magierin des Windes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Misty Massey
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fassungslos Burk dreinsah, als sie in ihre eigene Gestalt zurückkehrte. »So ist es besser«, sagte sie. Ihre Hand flog zu ihrem Degen, zog ihn mit einem leisen Klirren, schwang ihn hoch und bewegte die scharfe Spitze hin und her, so dass Burks wässrige Augen gezwungen waren, ihm im Takt zu folgen. »Warum klären wir das nicht wie Männer?«
    Er grinste und enthüllte fleckige Zähne. »Gute Idee. Niemand kämpft wie ich. Du wirst keine Minute überstehen!« Er zog seine eigene Klinge und trat zurück, um in Fechtstellung zu gehen.
    Falkin ließ sich auf die Fersen nieder, fand ihr natürliches Gleichgewicht und ließ ihren Degen gegen Burks klirren. »Mit einem hast du recht – ich werde keine Minute brauchen, dich zu besiegen.«
    »Haltet ein, ihr beiden!« Die Stimme des Prinzen durchbrach die Anspannung im Raum wie ein Peitschenschlag.
    Alle Blicke richteten sich auf Jeremie. Er kletterte auf einen Tisch und warf sich in Positur – wie für ein Portrait. »Wenn hier Kurzweil geboten wird, will ich auch die beste Aussicht darauf haben. Und ich glaube, ihr solltet meine Pflanze abstellen, bevor ihr anfangt.«
    Falkin umklammerte den Topf zwar fester, aber Cragfarus trat näher an sie heran, die Klinge auf ihren Hals gerichtet. »Ihr habt gehört, was Seine Hoheit sagt. Stellt sie ab.« Sie seufzte, bückte sich und stellte den Topf hinter sich ab, nahe an der Wand, so weit entfernt von den tollpatschigen Füßen, wie es nur irgend ging.
    »Jetzt dürft ihr kämpfen«, verkündete Jeremie.
    Burk hob den Degen und schlug nach Falkin. Sie parierte mühelos, so dass sein Stahl klirrend zur Seite geschlagen wurde. Im Salon war nicht genug Platz, um ordentlich zu fechten – sie würde also eine List anwenden müssen, damit das hier gelang.
    Ihr hässlicher Gegner richtete sich zu einem weiteren Hieb auf. Falkin rannte rückwärts und hüpfte auf den federnden Sitz eines Samtsofas. Burks Degen verfehlte sie; der Luftzug flatterte an ihrem Bauch vorbei. Sie hatte ihm gegenüber einen Fuß an Höhe gewonnen, wirbelte ihren Degen herum, fasste ihn falsch herum an, riss ihn hoch und schmetterte dann den Knauf auf Burks ungeschützten Kopf.
    Er tanzte davon und hielt sich den Schädel. Seine Augen rollten nach hinten, und er brach auf dem Boden zusammen.
    »Mit einer so weichen Birne sollte man sich nicht auf einen Kampf einlassen«, murmelte Falkin.
    »Halt, Ihr Idiot! Ihr werdet den Topf noch zerbrechen!«
    Der Ruf zog ihre Aufmerksamkeit auf sich. Auf der anderen Seite des Zimmers, wo sie die Sanguina abgestellt hatte, war McAvery gerade in einen Kampf mit Volga verstrickt, und Jeremie und Cyrus standen nahe beieinander. Beide Männer hatten die Hände um den dicken Porzellantopf geschlungen und zerrten ihn zwischen sich hin und her. Die kleine Pflanze schüttelte sich dabei und zitterte; die schwere Frucht schwankte am Stamm und drohte, durch das Gezerre der Männer abzubrechen.
    »Ihr habt mir mein Schiff genommen!«, grunzte Cyrus; sein Gesicht war nur Zentimeter von dem des Prinzen entfernt. »Ihr seid ein gieriges, quengelndes Kleinkind und ich bin es allmählich leid, alles nach Eurem Willen zu tun!«
    »Ihr wart zufrieden genug damit, als ich Euch reich gemacht habe!«, knurrte der Prinz.
    »Ihr habt mich doch nur zu Eurer Marionette gemacht!«
    »Besser die Marionette eines Königs sein als ein Kramhändler in einer Seitengasse!« Jeremie verstärkte seinen Griff und lehnte sich zurück; er versuchte, sein Körpergewicht zu seinem Vorteil einzusetzen. Aber Cyrus ließ nicht los.
    »Wenn Ihr wegen irgendetwas, das ich getan oder unterlassen habe, König werdet, bin ich der Erste, der sich von einem Dach stürzt! Es war idiotisch von mir, überhaupt auf Euch zu hören!« Plötzlich zog und befreite er die Pflanze aus Jeremies zupackenden Fingern. »Also nehme ich das hier mit!« Er tänzelte rückwärts und schwenkte den Topf gefährlich über dem Kopf. »Gewöhnt Euch daran, alt zu werden!«
    Jeremie brüllte und machte einen Satz nach vorn. Cyrus hüpfte jedoch aus seiner Reichweite; Jeremies Finger streiften gerade noch seine Stiefelspitzen, verfehlten ihn ansonsten aber. Der Prinz landete flach auf dem Bauch und schlug sich sein weiches Kinn auf; die Zähne trafen hörbar aufeinander.
    »Hah!«, jubelte Cyrus. Er bewegte sich rückwärts zur Tür, fasste mit einer Hand hinter seinen Rücken und drehte den Griff. Die Tür schwang auf. »Ihr werdet nie König sein!«, rief er über die Schulter, während er

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