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Die magische Bombe

Die magische Bombe

Titel: Die magische Bombe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Angst. Im Gegenteil, ich wartete darauf, denn dort würde ich die Zeugin wiedersehen auf die der Chiefsuperintendent so gewaltige Hoffnungen setzte.
    Ich war gespannt…
    Jetzt begann wieder einer der langen Abende. In einer Wohnung kann man es allein aushalten, in einer Zelle ist das schon schwieriger. Ich brauchte nur ein paar Schritte zu laufen, um gegen die Wand zu prallen. Das war an allen vier Seiten gleich.
    Eine verdammte Sache.
    Mein Bett bestand aus einem Gestell, über dem eine durchgelegene Matratze lag. Sie besaß eine richtige Kuhle und stank fürchterlich. Es war alles ziemlich mies. Die zerfledderten Zeitungen und Magazine bedachte ich mit keinem Blick. Ich hatte in ihnen geblättert und kannte sie fast auswendig.
    Was blieb mir anderes übrig, als mich auf das Bett zu legen. In der Umgebung wurde es ruhiger. Ich wusste, dass ein Schichtwechsel bevorstand. Die Männer der Nachtschicht nahmen ihren Dienst auf. Es würde noch jemand nach mir schauen, das kannte ich bereits. Bisher hatte ich immer auf dem Bett gelegen und die grüngrau gestrichene Decke angestarrt. Heute würde es auch nicht anders sein. Decke und Wände zeigten den gleichen Anstrich. Man kam sich wirklich vor wie in einer Höhle. Ich atmete ein paar Mal tief durch. Es gibt Gefangene, die schon in der Untersuchungshaft alle Hoffnungen aufgeben. Zu den Typen gehörte ich nicht. Bei mir war es etwas anderes, denn ich dachte und hoffte noch auf meine Freunde. Suko würde nicht untätig bleiben und dafür sorgen, dass alles getan wurde, um meine Unschuld zu beweisen.
    Wenn er nur an diese Nancy Day herankäme. Dann würde sich das meiste schon von allein erledigen. Davon war ich fest überzeugt, denn ich glaubte daran, dass Nancy Day von bösen Mächten oder sogar dem Satan beeinflusst worden war.
    Das musste sich alles noch zeigen.
    Auf dem Gang hörte ich Schritte. Der Riegel wurde wieder zurückgeschoben, die Tür schwang nach innen, und ich schaute in die Gesichter zweier Beamter, die mir zunickten.
    »Alles klar?«
    Ich lachte. »Was sollte unklar sein?«
    »Nur so, Sir.«
    »Sie können beruhigt Ihre Schicht antreten. Ich breche nicht aus, wirklich nicht.«
    Beide lachten verlegen, weil sie nicht wussten, was sie erwidern sollten.
    »Sir«, sagte der Größere der beiden. »Wenn wir ehrlich sein sollen, wir glauben nicht an Ihre Schuld.«
    »Sagen Sie das mal Nolan.«
    »Stimmt auch wieder.«
    »Ich gebe euch einen aus, wenn ihr ihn von meiner Unschuld überzeugen könnt.«
    »Das wird uns kaum gelingen. Wir drücken Ihnen trotzdem die Daumen, Mr. Sinclair.«
    »Danke, das ist nett.«
    Sie grüßten noch einmal und zogen sich zurück. Ihre Schritte verklangen allmählich. Stille kehrte ein. Ich war wieder mit meinen Gedanken allein. Trübe Gedanken waren es, denn meine Lage war mehr als bescheiden. An der Decke brannte die Lampe. Eine große Birne, die durch ein Gitter gesichert war. Sehr lichtstark war sie nicht, denn es blieben noch einige Schatten im Raum zurück.
    In den letzten beiden Nächten hatte ich nur wenige Stunden geschlafen. Es wollte mir einfach nicht gelingen, in Morpheus' Arme zu rutschen. Zu starke Gedanken quälten mich. Ich machte mich darauf gefasst, wieder Stunden wach zu liegen und nachzudenken.
    Konnte mir jemand helfen?
    Von Myxin und Kara hatte ich lange nichts gehört. Wenn es Suko gelang, die beiden zu finden, könnten die unter Umständen Kontakt mit der Zeugin Nancy Day aufnehmen, denn ich konnte mir kaum vorstellen, dass es Nolan gelang, sein Schoßkind auch gegen Personen wie Kara und Myxin abzuschirmen. Wir würden sehen.
    Die Minuten tropften dahin. Kaum ein Geräusch war zu hören. In den Nachbarzellen schliefen die Gefangenen ebenfalls. Randale machte jedenfalls keiner.
    Eine Waffe hatte man mir gelassen. Es war das Kreuz. Damit kann man keinen Ausbruch versuchen, so hatte Nolan gesprochen. Zum Glück wusste er nicht, welche Kräfte in dem Kreuz steckten und dass es mir auch gelang, sie zu aktivieren, wenn ich einen bestimmten Bannspruch rief.
    Aber würde die Kraft des Kreuzes diese Mauern sprengen können und mir zur Freiheit verhelfen?
    Wohl kaum, denn was sich um mich herum befand, konnte man ja nicht als böse bezeichnen. Es war völlig normal, auch wenn ich gefangen gehalten wurde.
    Ich hatte das Kreuz in die Hand genommen und schaute es an. Geheimnisvoll glänzten die Zeichen. Ich sah die Signaturen der vier Erzengel an den Enden, die heilige Silbe, das Allsehende Auge und dachte daran, wie

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