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Die magische Bombe

Die magische Bombe

Titel: Die magische Bombe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vielen Gestalten dienstlich schon auf die Füße getreten ist, bekommt immer Ärger, wie du dir sicherlich vorstellen kannst, Paul.«
    »Das glaube ich auch. Gerade bei deinem Job. Obwohl ich noch nie einen Vampir oder einen Dämon gesehen habe.«
    »Es gibt sie aber.«
    »Wenn du es sagst.«
    Ich aß weiter, und Paul legte schon seine Zigaretten auf den Tisch. Es gehörte zum Ritual, dass wir nach dem Essen zusammen ein Stäbchen qualmten. Paul ließ es sich nicht nehmen, mir eine von seinen Zigaretten anzubieten. Ich lehnte auch nicht ab, als ich den Teller zurückgeschoben hatte.
    Wir schauten uns an, und Paul schüttelte den Kopf. »Nein, so wie du sieht kein Mörder aus.«
    »Wie denn?«
    Er winkte ab. »Du weißt genau, wie ich das meine. Da hat dich einer geleimt.«
    Mir fiel etwas ein. »Hat eigentlich die Presse etwas über mich geschrieben?«
    »Nicht das ich wüsste.«
    Da war ich froh. Wahrscheinlich steckte Sir James dahinter. Wenn sich die Reporter um den Fall gekümmert hätten, wäre es unter Umständen böse für mich ausgegangen. Die hätten mich jetzt schon gekreuzigt, denn sie warteten auf so etwas.
    »Was willst du denn morgen essen?« fragte Paul.
    »Kann ich noch nicht sagen.«
    »Der Fraß taugt nichts, ich weiß.«
    Ich hob die Schultern. »Das Zimmer ist ja auch mies, wie du siehst.«
    Mein Grinsen wirkte gequält. Ein Schluck war noch in der Flasche. Ich leerte sie.
    Dann hörten wir Schritte auf dem Gang. Paul Breaver stand auf »Die kenne ich.«
    »Wer kommt denn da?«
    »Nolan!«
    »Geh lieber.«
    »Okay, John.« Paul Breaver packte das Tablett, drehte sich um und hatte kaum die Tür erreicht, als diese aufgedrückt wurde und Chiefsuperintendent Nolan auf der Schwelle stand. Er schaute in die Zelle und verzog das Gesicht.
    »Hier stinkt es ja«, sagte er.
    »Wenn Sie Fenster gebaut hätten, wäre das nicht passiert«, gab ich zurück.
    »Sie haben wohl noch immer das große Mundwerk?«
    »Das sehe ich nicht so. Aber wollen Sie sich nicht setzen, Sir?«
    »Nein. Ich bin gekommen, um Ihnen folgendes zu sagen. Sie werden noch eine Nacht hier verbringen…«
    »Und dann entlassen«, unterbrach ich ihn.
    Sein Lachen erinnerte mich an das Meckern einer Ziege. »Von wegen. Sie werden nur überführt, denn übermorgen beginnt bereits der Vorprozess gegen Sie.«
    »Im Ernst?«
    »Natürlich.«
    »Und was wirft man mir vor?«
    Nolan schnappte nach Luft. »Wollen Sie mich hier auf den Arm nehmen, Sinclair?«
    »Nein. Ich will nur wissen, was man mir vorwirft.«
    »Mord, mein Lieber!«
    Ich winkte ab. »Daran glauben Sie doch selbst nicht, Nolan.«
    »Und ob ich daran glaube, Sinclair. Sie haben einen Mann umgebracht. Einen waffenlosen, wohlgemerkt. Die Aussagen der jungen Frau stehen. Sie rückt nicht davon ab.«
    »Kann ich mit ihr reden?«
    Nolan schaute mich an, als hätte ich wer weiß was von ihm verlangt.
    »Sind Sie verrückt? Sie können doch nicht mit der Hauptbelastungszeugin sprechen.«
    »Ich dachte. Morgen bei der Vorverhandlung doch sicherlich. Oder haben Sie dann auch etwas dagegen?«
    »Nein.«
    »Ich danke Ihnen!«
    Nolan hörte den Spott in meiner Stimme. Seine Mundwinkel zuckten, als ich ihn angrinste. »Sinclair!« flüsterte er. »Diesmal kommen Sie nicht davon. Sie haben zu hoch gespielt. Sie sind kein James Bond, dem das Töten offiziell erlaubt ist. Sie müssen sich an die Gesetze halten, und das haben Sie nicht getan.«
    »Was Ihnen aber sehr gelegen kommt, nicht wahr?«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Ich kann mir vorstellen, dass Sie einen privaten Rachefeldzug gegen mich führen. Sie haben nicht vergessen, dass wir neulich einmal sehr unterschiedlicher Meinung waren. Das habe ich Ihnen deutlich klar gemacht, und jetzt fühlt sich der große Chiefsuperintendent Nolan in seiner Polizisten-Ehre gekränkt.«
    Nolan schluckte ein paar Mal. Er wurde blass. So etwas hatte ihm noch niemand gesagt, aber es hatte einfach sein müssen. Der konnte nicht mit mir machen, was er wollte.
    »Gefällt Ihnen nicht, wie?«
    »Das ist eine bodenlose Unverschämtheit!« keuchte er. »Was erlauben Sie sich?«
    »Ich habe nur die Wahrheit gesagt.«
    »Das können Sie morgen bei der Verhandlung, Sinclair. Da wird man Ihnen schon die Grenzen zeigen.«
    »Mal sehen.«
    Der Chiefsuperintendent fauchte noch einmal wütend und verschwand. Ich hörte seine Schritte auf dem Gang hacken. Jemand schob auch den Riegel wieder vor.
    Ein hartes Lächeln kerbte meine Lippen. Vor der Verhandlung hatte ich keine

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