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Die Makler-Mafia

Die Makler-Mafia

Titel: Die Makler-Mafia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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sie und betrat das
Treppenhaus. Obwohl er nicht einordnen konnte, auf welchem Stock er sich genau
befand, atmete er erleichtert auf. Morgen würde er sich beim Hausmeister
beschweren, noch besser gleich bei der Immobiliengesellschaft, die ihm sein
Penthouse verkauft hatte. Immerhin hatte er einen sechsstelligen Betrag dafür
hingeblättert und dafür konnte man einiges erwarten. Was gar nicht ging, war
eine nicht funktionierende Stromversorgung! Mit diesem Gedanken stieg er die
Steintreppen nach oben.
    Er hatte noch nicht einmal zwei
Treppenabsätze hinter sich gelassen, da ging auch hier das Licht aus. Er wollte
schon einen gotteslästerlichen Fluch ausstoßen. Doch der blieb ihm im Halse
stecken, denn von nicht allzu weit unten hörte er plötzlich ein
ohrenbetäubendes Quietschen und Schaben, wie das von Kreide auf einer Tafel.
Sein Körper überzog sich mit Gänsehautschauern. Er beugte den Kopf über das
Geländer und schaute in die Tiefe. Ein Stockwerk tiefer sah er eine Hand, die mit
irgendeinem spitzen Gegenstand am Geländer herumkratzte. Für eine Sekunde
blitzte das Ding auf. War es ein Messer? Er konnte es nicht erkennen. Er
versuchte, sich zu konzentrieren, und verengte die Augen angestrengt zu
Schlitzen. Aber so sehr er sich auch bemühte, er konnte niemanden ausmachen,
weil sich die unheimliche Person im dunklen Treppenhaus verbarg.

    Jetzt stieg zum ersten Mal
Panik in ihm hoch und wie noch nie zuvor in seinem Leben erlebte er Angst.
Todesangst. Er hastete los. Dabei stolperte er über seine eigenen Füße,
rappelte sich aber wieder auf und rannte weiter. Hinter sich hörte er das
Klackern von Schuhsohlen auf Stein, das immer lauter wurde und näher kam. Er
überwand zwei weitere Stockwerke, stieß eine Tür auf und rannte über den Flur
zu seinem Penthouse. Eilig fischte er einen Schlüsselbund aus seiner Tasche und
schaute sich dabei nervös mehrmals um. Er hörte Schritte und eine Tür schlagen.
Schweißperlen standen auf seiner Stirn und er atmete stoßartig. Hektisch
versuchte er, einen Schlüssel nach dem anderen ins Schloss zu stecken, aber in
seiner Panik fand er nicht den richtigen. Seine Hände zitterten. »Gott sei
Dank! Der passt!« Er schloss hastig die Tür auf. Plötzlich hörte er hinter sich
ein lautes, schweres Atmen, das ganz dicht an seinem Ohr war. Langsam drehte er
sich um und blickte in eine totenbleiche weiße Porzellanmaske. Die Augenbrauen
waren übertrieben schwarz und dick gemalt, die Lippen blutrot und aus den
Sehschlitzen funkelten böse, kalte Augen.
    Für einen Moment schien die
Zeit wie eingefroren und Armin Kahlbach erstarrte. Ihm wurde schwindelig. Alles
drehte sich. Diese Augen! Er glaubte sie zu kennen! Aber woher? Dann ging alles
blitzschnell. Er löste sich aus seinem Trancezustand, stürzte in die Wohnung
und schlug die Tür hinter sich zu. Seine Beine fühlten sich wie Gummi an und er
sank in die Knie. Bibbernd saß er eine kleine Ewigkeit auf dem Boden.
Schließlich rappelte er sich wieder auf und schaute durch den Türspion nach
draußen. Das Gespenst war verschwunden! Er öffnete vorsichtig die Tür. Auf der
Außenseite steckte etwas im Holz. Es war der Gegenstand, den er schon im
Treppenhaus hatte blitzen sehen. Ein Dolch!

11. Baba
Makwawa
     
    Das Haus von Kiki von
Manteuffel war geschmückt mit Reisesouvenirs aus aller Herren Länder. An den
Wänden hingen afrikanische Masken, die einen Furcht einflößend anstarrten, auf
den Regalen standen dutzende Vasen aus China und Griechenland, diverse
Holzfiguren in verschiedenen Größen, eine kunstvoll gearbeitete Buddha-Statue
mit Blattgold aus Asien. Und ein kleines handgearbeitetes Boot aus Schilf, das
Kiki als junge Frau in Copacabana am Titicacasee in Bolivien erstanden und das
sie drei Wochen lang unbeschadet im Rucksack durch Südamerika geschleppt hatte
und das ihr deshalb besonders am Herzen lag. Normalerweise beeindruckte die
leidenschaftliche Globetrotterin ihre Gäste mit spannenden Reiseerzählungen,
doch heute war das nicht der Fall. Die zierliche Frau, die normalerweise
Lebendigkeit und Tatendrang ausstrahlte, wirkte müde und verstört. Wie ein
Häufchen Elend saß sie in ihrem Ohrensessel. Ihre Gesichtsfarbe war fahl und
die Wangen eingefallen. Sie musste seit Tagen nichts mehr gegessen haben.
Dieser Eindruck wurde noch verstärkt durch das schummerige Licht einer
Stehlampe, das den Raum nur notdürftig erhellte. Die Rollläden waren überall
runtergelassen, sodass man sich wie in einem

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