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Die Maori-Prinzessin

Die Maori-Prinzessin

Titel: Die Maori-Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Walden
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zu Hause kein kleines Kind mehr gewesen bin.«
    »Schade, dass Sie sich in diesen Architekten verguckt haben. Sie sind richtig.«
    Eva musterte ihn distanziert. »Ach, wissen Sie, ich bin sehr glücklich mit meinem Verlobten. Er ist meine große Liebe …«
    »Das hat mir die liebe Berenice aber ganz anders berichtet. War nicht deren Bruder Ihre große Liebe?«
    Eva lief rot an, und während sie noch nach einer deftigen Erwiderung suchte, hatte Daniel ihr die Hand auf die Schulter gelegt. »Schau, wer gekommen ist«, sagte er.
    Eva fuhr sofort herum und umarmte Hariata herzlich. Sie beschloss, dem blöden Kerl eine Antwort schuldig zu bleiben und ihm in Zukunft noch konsequenter aus dem Weg zu gehen, selbst auf die Gefahr hin, unhöflich zu erscheinen.
    »Du siehst zauberhaft aus«, rief Eva begeistert aus. Hariata beugte sich zu ihrer Freundin hinüber. »Wir erwarten ein Kind«, flüsterte sie. Noch einmal umarmte Eva Hariata überschwänglich, bevor sie auch Frank begrüßte, der mindestens genauso strahlte wie seine Frau.
    »Wo ist denn das junge Brautpaar? Wir müssen doch gratulieren«, fragte Hariata. In diesem Augenblick kehrten Berenice und Hans unter großem Hallo in den Saal zurück, der inzwischen fertig umgebaut worden war.
    »Das ist mein Bruder«, raunte Eva ihrer Freundin zu.
    »Ihr seht euch ähnlich«, erwiderte Hariata. »Und ich habe Berenice noch niemals so strahlen gesehen. Ich dachte, sie kann gar nicht lachen. Es sei denn, über ihre eigenen Gemeinheiten. Aber er sieht auch gut aus!«
    Das brachte ihr einen liebevollen Knuff in die Seite ein. »Du schwärmst in aller Öffentlichkeit von fremden Männern? Ich bin empört«, scherzte Frank.
    Berenice schwebte förmlich auf sie zu und begrüßte auch Hariata wie eine hochgeschätzte Verwandte.
    »Schön, dass ihr gekommen seid. Und besonders Sie, Doktor Webber. Ich hoffe, Sie sind so gut in Geburtshilfe wie in der Bekämpfung der Grippe«, zwitscherte sie.
    »Ihr sitzt zusammen mit den beiden alten Weibern«, fügte sie hinzu und deutete zu einem Tisch hinüber, an dem bislang nur Lucie und Harakeke saßen. »Und Daniel, Ben und du, ihr kommt mit uns an den Familientisch.« Eva zuckte zusammen. Das war wieder diese respektlose Art Lucie gegenüber, die sie an Berenice so ganz und gar nicht leiden konnte. Auch wenn sie als Braut an diesem Tage fast so etwas wie Narrenfreiheit genoss, Eva konnte und wollte diese Ungehörigkeit nicht unwidersprochen stehen lassen.
    »Du sprichst nicht zufällig von deiner Großmutter und ihrer Schwester?«, korrigierte Eva Berenice.
    Berenice rollte mit den Augen. »Du verstehst wohl gar keinen Spaß, was?«
    Eva schluckte ihre Erwiderung hinunter, denn Daniel nahm ihre Hand und drückte sie fest. Doch sie war trotzdem nicht gewillt, diesen Affront gegen Lucie durchgehen zu lassen. Lucie und Harakeke gehörten an den Familientisch! Sie wusste auch schon, wie sie das bewerkstelligen sollte, ohne dass es einen Skandal gab.
    »Kommen Sie, Sie dürfen mich zu dem Tisch führen«, flötete sie und bot Ben Baldwin ihren Arm. Dem verblüfften Daniel versuchte sie zu signalisieren, dass er sich jetzt nur nicht wundern sollte.
    Ben war hocherfreut. »Aber selbstverständlich, Misses Clarke«, entgegnete er betont höflich. Eva steuerte mit ihm schnurstracks zu dem Tisch, an dem Lucie und Harakeke saßen.
    »Bitte nehmen Sie schon mal Platz«, forderte sie ihn lächelnd auf. Irritiert setzte er sich, während Eva Lucie ins Ohr flüsterte, dass sich bei der Sitzordnung ein Fehler eingeschlichen habe. Sie nahm die Tischkarten der beiden und bat sie, ihr zu folgen. Die Schwestern schienen ebenfalls etwas verwundert, aber sie taten, was Eva befahl. Sie näherte sich dem Familientisch, nahm Bens Tischkarte, tauschte sie durch Lucies aus und wies ihr den Platz zu. Dann winkte sie den Kellner heran und bat um ein weiteres Gedeck und einen Stuhl. Sie tauschte ihre Karte gegen die von Harakeke aus und lächelte zufrieden in die Runde.
    »Das war ein kleines Versehen der Helfer. Du wolltest doch mit der ganzen Familie an einem Tisch sitzen, nicht wahr, Brüderlein?«
    Hans nickte eifrig. Er verstand offenbar gar nicht, was gespielt wurde. Dafür blickte Berenice Eva an, als wollte sie sie auf der Stelle umbringen. Sie hat das also ganz allein ausgeheckt, ging es Eva durch den Kopf.
    »Das ist auch in deinem Sinne, Berenice, nicht wahr?«, flötete Eva.
    »Ja, natürlich«, antwortete Hans an ihrer Stelle. »Das wäre ja ein peinlicher

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