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Die Maori-Prinzessin

Die Maori-Prinzessin

Titel: Die Maori-Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Walden
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Fauxpas gewesen.«
    Es war Berenice förmlich anzusehen, wie sie nach Rache sann, aber stattdessen setzte sie sich mit einem falschen Lächeln auf den Lippen neben ihren Mann.
    »Du bist wirklich ein Biest«, flüsterte Daniel Eva ins Ohr.
    »Glaubst du, ich würde mich ohne Not bei Ben einhaken?«, raunte Eva grinsend zurück.
    »Wollt ihr uns nicht teilhaben lassen an euren Tischgesprächen?«, ätzte Berenice.
    »Ich habe Daniel nur gesagt, dass mein Bruder dir sehr guttut. Du strahlst förmlich vor Glück.«
    »Das will ich ja wohl meinen«, sagte Hans und sah seine Frau, die schlagartig ein freundliches Gesicht zog, zärtlich an.
    In diesem Augenblick ertönte helles Geklirr, als würde jemand eine Gabel oder ein Messer an ein Glas schlagen. Aller Augen waren nun auf Lucie gerichtet, die sich bereits erhoben hatte. Mit ihrer rauen und kräftigen Stimme verkündete sie, dass sie als Berenices Großmutter und einzige noch lebende nahe Anverwandte ein paar Glückwünsche aussprechen wollte.
    Berenices Miene versteinerte, während Hans Großmutter Lucie ermunternd zulächelte.
    Daniel nahm Evas Hand und gemeinsam lauschten sie den Worten der Maori.
    »Ich bin sehr glücklich, dass es mir vergönnt ist, die Hochzeit meiner einzigen Enkelin Berenice bei bester Gesundheit zu erleben. Und ich kann gar nicht sagen, wie es mich freut, dass es dich, lieber Hans, aus Kalifornien nach Neuseeland geführt hat. Ich hätte mir für meine Enkelin keinen besseren Mann als dich wünschen können. Ich habe sie noch nie so glücklich gesehen. Du bringst sie zum Strahlen, und das ist für mich alte Frau eine große Freude. Ich habe dieses Haus immer geliebt, es aber vor geraumer Zeit auch gern meiner Enkelin überlassen, auf dass sie hier ein glückliches Leben führt. Nun werdet ihr ja leider aus Napier fortgehen, um auf die Farm zu ziehen. Aber ich werde dieses Haus hüten, damit ihr immer einen Ort in Napier haben werdet, in dem ihr und eure Familie willkommen seid. Denn Urenkel sind mir von Herzen willkommen! Nun erhebt mit mir das Glas auf Berenice und Hans Schindler.«
    Lucie lächelte in die Runde und prostete dem Brautpaar zu, bevor sie sich wieder setzte.
    »Das hast du aber schön gesagt«, bemerkte Harakeke, die bislang erstaunlich still gewesen war und etwas erschöpft wirkte, wie Eva in diesem Moment besorgt feststellte. »Tante Ha, ist dir nicht gut?«, fragte sie leise. »Alles gut«, murmelte Harakeke zurück.
    »Großmutter, danke«, sagte Berenice förmlich. »Aber ich muss dich enttäuschen, Hans und ich haben beschlossen, das Haus in Napier zu verkaufen. Ihr habt ja schließlich noch Meeanee.«
    »Es gehört dir gar nicht. Es ist immer noch Großmutter Lucies Haus!«, mischte sich Eva voller Empörung ein.
    »Moment, ich denke, das hat Großmutter dir geschenkt.« Hans war sichtlich irritiert.
    Berenice aber rang sich zu einem falschen Lächeln durch. »Hast du das etwa vergessen, liebe Großmutter?«, flötete sie.
    Lucie brachte kein Wort heraus.
    »Berenice, überspann den Bogen nicht!«, mahnte Harakeke, was ihr einen verächtlichen Blick ihrer Großnichte einbrachte.
    »Berenice, kommst du bitte mal mit nach draußen? Ich muss mit dir unter vier Augen reden«, sagte Eva entschieden.
    »Eva, lass das. Es ist heute nicht der Tag«, flüsterte Daniel.
    »Was ist denn in dich gefahren, Schwesterchen?«, fragte Hans erbost.
    Eva war bereits aufgestanden. »Berenice, wollen wir? Sonst muss ich das, was ich dir zu sagen haben, in Gegenwart der anderen äußern!«
    Berenice wurde blass, und sie stand ebenfalls auf. »Ihr entschuldigt mich kurz«, sagte sie förmlich.
    »Eva, komm setz dich. Es ist so, wie Berenice sagt. Ich habe ihr das Haus geschenkt«, murmelte Lucie.
    »Das ist doch Unsinn. Wie lange soll das noch so weitergehen?«, schimpfte Harakeke.
    »Kommst du, Berenice?« Eva war nicht gewillt, sich von irgendjemandem davon abhalten zu lassen, Berenice die Meinung zu sagen. Und es war ihr auch völlig gleichgültig, ob es deren Hochzeitstag war. Und sie hatte gehofft, ihre frischgebackene Schwägerin hätte sich wirklich zu ihrem Vorteil verändert. Doch dass sie Lucie vor allen anderen das Haus abpresste, war das Letzte!
    Eva rauschte durch den Saal, ohne nach links und rechts zu blicken. Berenice folgte ihr. Kaum dass sie außer Hörweite der Hochzeitsgesellschaft angekommen waren, blieb Eva stehen. »Sag mal, was bist du nur für ein Mensch, dass du deiner Großmutter ihr Haus nehmen willst? Es ist doch

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