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Die Mars-Verschwörung

Die Mars-Verschwörung

Titel: Die Mars-Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Macinnis Gill
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Feuerwerkshall von Gewehrschüssen, und alle Farbe weicht aus Joads Gesicht. »Andererseits ... wenn ich es recht bedenke, ist es vielleicht das Beste, wenn ich diese Leute hier zur Krankenstube bringe ...«
    »Guter Plan.« Ich drehe mich zu Meister und Meisterin um. »Wenn Sie in der Krankenstube sind, bringen Sie die Verwundeten in Sicherheit und tun Sie, was Sie können, um die Ordnung wiederherzustellen. Scharen verängstigter Leute, die wie aufgeschreckte Hühner durch die Gegend laufen, machen alles nur noch schlimmer.«
    »Du hast ja eine harte Seite.« Shoei kneift mich in die Wange. »Das ist sehr sexy.«
    »Ha!« Yadokai verschränkt die Arme vor der Brust und mustert mich mit dem bereits bekannten, misstrauischen Giftblick. »Diese Männer haben Waffen.«
    »Kein Problem«, sage ich. »Wir haben auch Waffen.«
    »Es sind sehr gefährliche Männer.«
    Ich schüttle den Kopf. »Kennen Sie Vienne nicht?«
    Mit diesen Worten verschwinden wir zur Tür hinaus.
    Als Vienne und ich den Ortskern erreichen, fallen gerade einige große Lagerstätten den Flammen zum Opfer. Gewaltige Wolken weißen Rauchs steigen zusammen mit den Flammen zum Nachthimmel empor. Die Hitze ist stark genug, die Aluminiumgerüste und Blechverkleidungen der Gebäude einzuschmelzen.
    Mehrere Männer haben eine Löschkette gebildet und entleeren Kübel um Kübel voller Wasser in die Feuersbrunst, machen aber alles nur umso schlimmer.
    »Aufhören! Wasser hilft hier nicht!«, rufe ich ihnen zu. »Zieht euch zurück!«
    Sie beachten mich nicht, machen einfach weiter, bis erneutesGewehrfeuer sie auf der Suche nach Deckung in alle Winde zerstreut.
    »Übernimm die Führung«, sage ich zu Vienne. »Ziel lokalisieren.«
    Mit einem knappen Nicken geht sie in Position.
    »Mimi, Umgebung scannen«, sage ich. »Wie viele feindliche Kräfte?«
    »Nicht feststellbar, Cowboy. Hier gibt es zu viele Signaturen, die sich zu schnell bewegen, um ihren Standort zu bestimmen. Sensoren weisen auf drei Gefahrenherde auf zwölf Uhr hin, zweihundert Meter voraus.«
    »Verstanden«, sage ich und rücke vor.
    Vienne erstarrt. »Feind in Sicht.«
    »Machen wir der Sache ein Ende.«
    Geduckt rennen wir weiter. Gehen hinter einer Mülltonne in Deckung. Vor uns hüpfen zwei Schützen in zerfledderten Panzerwesten herum und schießen mit ihren Sturmgewehren in die Luft. Der Größere von beiden ist ein Schrank von einem Mann mit einem dichten, graubraunen Bürstenschnitt; seine Wangen sind von Aknenarben verunziert. Seine Weste ist zu klein, und ein dicker Ledergürtel bändigt mühsam seinen wulstigen Bauch.
    »Hervorragender Schuss, Richards!«, sagt der Kleinere.
    »Zieh deine Nase aus meinem Arsch, Franks.«
    »Angeber.«
    »Schürfer.«
    Umrahmt vom Feuerschein nehmen sie einen Zug aus einer Flasche und achten dabei nur auf das Feuer, nicht aber auf die beiden Regulatoren, die nur wenige Meter vor ihrer Nase sind. So mag ich meine Feinde   – unachtsam, vermessen und zügellos.
    »Ich dachte, so würdest du deine Freunde mögen«, meldet sich Mimi zu Wort.
    »Ha-ha. An dem Compiler solltest du mal arbeiten, Mimi. Dein Spaßprogramm steckt voller Fehler.«
    Vienne markiert den Mann namens Richards mit einem Laserpunkt. »Sprich es aus.«
    »Nicht feuern. Zu viele Unbeteiligte.«
    Franks wirft den Kopf zurück und stößt einen Schrei aus, verhöhnt lautstark die Möchtegernbrandbekämpfer. »Lauft, ihr Scheißer! Das wird euch lehren, euch mit der Sturmnacht anzulegen!«
    Sturmnacht. Lymes Schlägerbande. Großartig. Typisch für mich, auf dem Mars ausgerechnet den Leuten in die Arme zu rennen, die ich am allerwenigsten sehen möchte. »Mimi, mach dich mal nützlich. Werden noch andere Waffen abgefeuert?«
    »Meinst du, ob ich irgendwelche akustischen Erschütterungen wahrnehme, deren Vibration der von Überschalldruckwellen entspricht, und zwar in einem Umkreis von, sagen wir, zehn Metern abseits dieser Quelle?«
    »Äh ... ja. Das habe ich gemeint.«
    »Die Antwort lautet nein. Es werden keine anderen Waffen abgefeuert, Cowboy.«
    »Mehr wollte ich nicht wissen.« Ich winke Vienne zu und bedeute ihr, sich von links heranzutasten, woraufhin sie sich in einem Bogen von mir entfernt. »Mimi, öffne eine Telemetrieverbindung zwischen Vienne und mir.«
    »Ich kann Gedanken lesen, Cowboy. Verbindung steht.«
    »Klugscheißerin.« Ich tippe mir hinter dem Ohr an den Kopf. »Vienne?«
    »Empfange dich klar und deutlich«, sagt Vienne.
    »Zwei Meter voraus. Nutz die Deckung

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