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Die Mars-Verschwörung

Die Mars-Verschwörung

Titel: Die Mars-Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Macinnis Gill
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Symbipanzerung.« Außerdem greift sie zu ihrem Armalite und einem Munitionsgurt. »Und ein paar Accessoires.«
    Vor dem Tor quetschen sich die Mönche in Joads Fahrzeug.
    »Beeilt euch, verdammt noch mal!«, brüllt er uns zu.
    Vienne startet den Motor unseres Trikes, während ich noch die Ausrüstung im Gepäckfach verstaue. Eigentlich möchte ich Joad sagen, dass es üblicherweise mehr Zeit kostet, in blinder Aufregung voranzustürmen, statt zunächst ein paar Minuten aufzuwenden, um sich vorzubereiten, aber dieses Mal halte ich meine große Klappe.
    »Hervorragende Entscheidung«, kommentiert Mimi.
    Wir wollen gerade aufbrechen, als mir auffällt, dass Stain sich nicht gerührt hat. Er sitzt immer noch mit überkreuzten Beinen in der Ecke, singt vor sich hin und starrt ins Nichts.
    »Sollen wir ihn um Hilfe bitten?«, frage ich Vienne. »Wir können jede Unterstützung brauchen.«
    »Stain ist nicht wie du«, sagt Vienne in einem Tonfall, den ichnicht recht beschreiben kann, während sie die Kupplung kommen lässt. »Der gibt für niemanden den Helden.«
    ♦
    Auch wenn Joad nicht vorausgefahren wäre, hätten wir das Kollektiv Freeman problemlos gefunden. Wir müssen nur dem dichten, wogenden Rauch folgen, der pilzförmig am Horizont aufsteigt und um etliche Schattierungen dunkler ist als der Abendhimmel. Hier sind Brandbeschleuniger am Werk, das erkenne ich an der Farbe des Rauchs und dem beißenden Gestank, der auf dem Wind tanzt.
    »Kannst du den Brandbeschleuniger bestimmen, Mimi?«, frage ich.
    »Negativ. Nicht aus dieser Entfernung. Zwar stimme ich deiner groben Einschätzung zu, doch es mangelt deinem Anzug an der notwendigen Präzision, um die spezielle chemische Zusammensetzung zu ermitteln.«
    »Irgendein Rat?«
    »Nicht atmen.«
    »Im Zuge einer Nothilfeaktion? Unmöglich.«
    »Niemand hat je behauptet, es wäre leicht, ein Regulator zu sein, Cowboy.«
    Als wir das Haupttor erreichen, jagt eine Explosion eine donnernde Schockwelle durch den Ort. Einen Augenblick später hören wir panische Schreie. Eine Alarmsirene heult.
    »Von hier an gehen wir zu Fuß«, rufe ich zu den Mönchen zu, als wir die Fahrzeuge abgestellt haben. »Bleibt dicht bei mir und Vienne, bis wir uns ein Bild von der Lage verschafft haben.«
    »Die Lage?«, schreit Joad mich an. »Hier brennt es an allen Ecken und Enden, und sie ballern alles zusammen. Das ist die Lage.«
    »Zeigen Sie es uns«, sage ich und empfinde dabei dieses Gefühl der Ruhe, das mich stets überkommt, wenn es haarig wird.
    Joad führt uns die Hauptstraße hinunter   – eine Schmutztrasse, gesäumt von armseligen Wellblechhütten. Wohin ich auch schaue, sehe ich schreiende und weinende Menschen. In all dem Durcheinander versuchen ein paar ältere Männer mit lautem Gebrüll, Anweisungen zu erteilen, auf die jedoch keiner hört. Sekunden später donnert eine ganze Horde Bauern in wilder Flucht an uns vorbei. Ein stämmiger Mann rempelt Shoei an, sodass sie auf einen Haufen brennenden Schutts zu stolpert.
    Ich packe ihren Gürtel und zerre sie zurück. »Aufpassen!«
    »Danke.« Sie schüttelt den Schlag ab, den der Mann ihr beim Zusammenprall verpasst hat. »Wer hätte gedacht, dass etwas so Großes so schnell laufen kann.«
    »Blinde Panik hat diese Wirkung«, sage ich. »Weiter! Die Zeit drängt!«
    »Hier entlang«, ruft Joad.
    Er winkt uns, ihm eine Nebenstraße entlang zu folgen. Das ermöglicht es uns, dem Verkehr aus dem Weg zu gehen. Wir erreichen das Gefahrenzentrum binnen weniger Minuten. Ein Aerofoil stößt über uns herab und lässt eine Ladung Wasser ab. Dampf wogt durch die Nacht, angefüllt mit Funken, Asche und den Überresten des Brandbeschleunigers.
    Wasser auf ein von Chemikalien genährtes Feuer ausbringen? Wie dumm kann man eigentlich sein?
    »Zieht die Köpfe ein!«, brülle ich. »Schützt Augen und Mund!«
    Vienne klappt ihr Visier herab.
    Die Mönche reagieren nicht. Sie sind zu sehr von Rauch und Feuerschein benebelt.
    »Hier entlang!« Ich laufe zur nächsten Hütte, trete die Tür auf und scheuche alle hinein. Kaum habe ich die Tür zugeschlagen, treibt eine giftige Wolke an den Fenstern vorbei.
    »Geh da weg!« Ich schnappe mir Riki-Tiki, die neugierig hinausgelugt hat. »Ihr bleibt hier in Deckung. Von hier an machen Vienne und ich allein weiter.«
    »Den Teufel werde ich!«, brüllt Joad. »Du bist nicht mein Boss, Söhnchen. Das ist mein Land, und ich werde es bis zum Tod verteidigen!« In diesem Moment erklingt draußen der

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