Die Maschen des Schicksals (German Edition)
meldete sich Alix. Sie griff nach meinem Arm.
Ich nickte.
„Irgendwas vorgefallen?“ Obwohl sie die Eclairs für mich gebracht hatte, nahm Alix eins von der Platte und biss davon ab. Als die Vanillesoße an den Seiten herauslief, holte sie sich ein Papiertuch aus der Schachtel auf meinem Schreibtisch.
„Nichts eigentlich. Wie geht es mit dir und Jordan?“
Sie zog die Augenbrauen hoch. „Du versuchst vom Thema abzulenken.“ Sie nahm die Platte und bot mir ein Eclair an.
Ich brauchte keine zweite Einladung. „Stimmt, ich möchte nicht über Brad reden.“
„Er will auch nicht über dich sprechen“, berichtete sie. „Ab und zu kommt er mit einer Lieferung ins Café, munter plaudernd wie immer, bis ich deinen Namen erwähne. Dann ist er noch verschlossener als ein Sarg.“
Dieser Vergleich gefiel mir überhaupt nicht. „Wir haben beide unsere Gründe.“
„Scheint so.“ Sie hüpfte vom Schreibtisch. „Ich muss los. Jordan und ich sehen uns heute Abend einen Film mit der Jugendgruppe an. Ich wollte nur mal kurz rüberkommen und Hallo sagen.“
„Das ist nett von dir.“ Ich brachte sie zur Tür, schloss sie wieder auf und ließ Alix hinaus. Als sie weg war, verriegelte ich alles, entdeckte Whiskers, der auf mich wartete, und ging zur Treppe, die zu meiner Wohnung führte – nachdem ich zuvor noch daran dachte, das Licht auszuschalten und Alix’ Platte mitzunehmen. Ich hätte mit Brad auf einen Drink weggehen können, dachte ich wehmütig. Aber um mich zu schützen, hatte ich mich entschieden, allein zu bleiben. Ich würde den Abend mit dem Fernseher, meinem Kater und den Eclairs verbringen.
Whiskers miaute, als wolle er mich daran erinnern, dass ich nicht allein war. Er hatte absolut recht.
36. KAPITEL
Bethanne Hamlin
B ethanne hatte drei Partys in dieser Woche vorzubereiten und ging sorgfältig die zur Verfügung stehende Summe für jede einzelne durch. Ihre finanzielle Situation würde bis zum Eintreffen der nächsten Unterhaltszahlung von Grant und dem Honorar für die Feste ziemlich eng werden. Wenn sie die Kosten für die Partys mit ihrem schrumpfenden Girokonto beglich, hieß das, sie hatte bis zum Wochenende kaum noch Bargeld zur Verfügung. Was wiederum bedeutete, dass sie die Lebensmitteleinkäufe verschieben musste. Sie wagte es nicht, ihre Kredit-Karte zu benutzen, um Partyzubehör zu kaufen, da sie bereits deren Limit erreicht hatte. Eigentlich konnte sie immer noch mit Schecks bezahlen. Das Problem dabei war nur, dass sie diese in der Hoffnung ausschreiben musste, dass sie erst in ein paar Tagen eingelöst würden. Das war ein komplizierter Balanceakt, zumal ihr Einkommen immer noch niedriger war als ihre Ausgaben.
Unglücklicherweise brauchten Annie und Andrew ständig Geld für das eine oder das andere. Ihre Ausgaben für die Schule waren unumgänglich, und sie konnte die beiden nicht vertrösten. Diese Beträge, dazu die Haushaltungskosten und die Ausgaben für das Geschäft – das war tatsächlich eine Herausforderung.
Das Telefon klingelte, und obwohl sie gehofft hatte, dass es eine weitere Partybuchung wäre, zeigte das Display die Nummer ihrer Bankfiliale. Sie griff nach dem Hörer und betete, dass der Mitarbeiter der Darlehensabteilung seinen Fehler bemerkt hatte und nun anrief, um ihr doch einen Kredit anzubieten.
Vor ein paar Jahren war Grant mit ihr nach Las Vegas gefahren, und sie hatten Reiseschecks mitgenommen, die mehr wert gewesen waren als die Summe, die sie sich leihen wollte. Las Vegas? Die Reise damals war eine Überraschung von Grant gewesen, und Bethanne hatte sich sehr darüber gefreut. Aber im Licht dessen, was sie inzwischen erfahren hatte, nahm sie an, dass Grant ihr dieses Geschenk nur gemacht hatte, um sein Gewissen zu beruhigen.
„Hallo“, meldete sie sich so gut gelaunt wie möglich. „Hier ist Bethanne Hamlin.“
Ihr Lächeln verschwand augenblicklich, als ihr der Bankangestellte mitteilte, dass ein Scheck, den sie für die lokale Tankstelle ausgeschrieben hatte, nicht gedeckt war. Früher hatte die Bank ihr einen Überziehungskredit genehmigt, um kleinere Summen abzudecken, doch das tat sie nun offenbar nicht mehr. Dazu kam, dass die Tankstelle fünfundsiebzig Dollar Gebühren für den geplatzten Scheck forderte.
„Fünfundsiebzig Dollar!“, rief sie außer sich. „Sie machen Witze.“
„Ich versichere Ihnen, dass es ernst gemeint ist.“
„Wie viel … kostet mich das jetzt alles?“ Ein voller Tank Benzin belief sich
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