Die Maschen des Schicksals (German Edition)
Bethanne hatte ein Fest organisiert, bei dem sein Lieblinsheld der Dreh- und Angelpunkt war. Die Einladungen waren bereits verschickt, alle wurden gebeten, sich als Cowboy zu verkleiden. Bethanne würde ihre Gitarre mitnehmen und hatte ein paar Ballen Heu bestellt, die noch angeliefert wurden. Die Eltern waren damit einverstanden, dass hinten in dem großen Garten ein Lagerfeuer gemacht werden sollte. Nach verschiedenen Spielen würden die Jungen sich um das Feuer versammeln, um dort mit Bethanne zu singen. Um sich in die richtige Laune zu versetzen, wollte sie sich ein rotes Halstuch umbinden und ihre Cowgirl-Boots anziehen. Sie hatte sich sogar einen Sheriffstern aus Blech gekauft, den sie an ihr kariertes Hemd stecken würde.
Zu Countrymusik aus dem Radio mitsummend, rührte sie die Bohnensuppe mit Schweinefleisch auf dem Herd um. Die Bohnen waren aus der Dose, aber Bethanne hatte Raucharoma dazugemischt, damit sie schmeckten, als wären sie auf dem Feuer zubereitet.
Die Spiele gestalteten sich ein wenig aufwendiger, da sie sich alle um das Western-Thema drehen mussten. Sie hatte vor, ihre Ideen noch mal mit Andrew zu besprechen, wenn er aus der Schule kam. Ansonsten war alles fertig.
Ihr gefiel Elises Idee, eine Liste von Standard-Partys aufzustellen, dann musste sie nicht bei jedem Kind wieder von vorn anfangen. Wer hätte geglaubt, dass ihr Einfallsreichtum sie so weit bringen würde? Das einzige Hindernis bildete das fehlende Startkapital. Es war äußerst schwierig, mit dem zur Verfügung stehenden Geld zu jonglieren, alle Ausgaben für die Feste zu bestreiten und weiterhin das Haus abzuzahlen. Sie wusste nun, wie wichtig es war, ein Budget festzulegen. Die Finanzen waren knapp, aber sowohl ihr Sohn als auch ihre Tochter verstanden, dass der Party-Service wichtig war. Sie mussten alle Abstriche machen, wenn das Geschäft überleben sollte.
Das Telefon klingelte, und Bethanne nahm den Hörer ab. Mit dem kabellosen Gerät zwischen Kopf und Schulter geklemmt, rührte sie weiter. Bohnen mit Schweinefleisch waren nicht unbedingt das Teuerste auf ihrer Einkaufsliste gewesen, aber sie wollte nicht riskieren, dass sie anbrannten.
„Hier ist Bethanne“, sagte sie. Sobald sie es sich leisten konnte, würde sie sich einen eigenen Anschluss für das Geschäft legen lassen.
„Mrs. Hamlin, hier ist Gary Schroeder von der Puget Sound Security Bank.“
„Ja, bitte?“
„Wir sprachen vor ein paar Wochen kurz über einen Kreditantrag, den Sie gestellt hatten. Ich hoffe, ich störe Sie nicht gerade.“
Bethanne versuchte, sich an diesen Bankangestellten zu erinnern, aber erfolglos. Sie hatte jedes Kreditinstitut nur kurz betreten, war in Rekordzeit herein- und wieder hinausgegangen, deshalb war es nicht verwunderlich, dass sie keine Ahnung hatte, wer da gerade am Telefon war.
„Ist schon in Ordnung.“ Der Timer am Ofen gab ihr das Zeichen, dass der Geburtstagskuchen fertig war.
„Vielleicht wäre es besser, wenn Sie sobald wie möglich in unsere Filiale kämen“, schlug er vor.
„Äh.“ Bethanne hatte auch ihren Benzinverbrauch rationiert und beabsichtigte, keine unnötigen Fahrten zu unternehmen. „Wenn Sie mir sagen könnten, worum es geht, kann ich vielleicht weiterhelfen“, sagte sie. Immer noch das Telefon gegen die Schulter geklemmt, öffnete sie die Ofenklappe, zog das obere Gitter heraus und überprüfte den Kuchen, indem sie einen Zahnstocher in die Mitte steckte und wieder herauszog.
„Wir haben hier einen Scheck für Sie, Mrs. Hamlin“, erklärte der Bankangestellte freundlich.
„Einen Scheck? Haben Sie es sich anders überlegt?“
„Darüber können wir reden, wenn Sie hier sind.“
„Ich werde in dreißig Minuten da sein“, sagte sie mit klopfendem Herzen. Es war unglaublich! Sie wusste nicht, was die Bankleute letztendlich davon überzeugt hatte, dass sie ihr doch den Kredit genehmigten. Was immer es auch war, sie könnte den Mann umarmen, an den sie sich noch nicht einmal erinnerte.
Während der Kuchen auf dem Küchentresen abkühlte und die Bohnen auf der Arbeitsplatte standen, fuhr Bethanne zur Bank und stellte ihren Wagen auf dem anliegenden Parkplatz ab.
Sie entdeckte den Schreibtisch mit Gary Schroeders Namensschild und ging auf ihn zu, die Hand ausgestreckt. „Ich bin Bethanne Hamlin“, stellte sie sich vor, dann bemerkte sie, dass sie immer noch ihre Schürze trug. „Ups“, sagte sie und band sie los. „Wie Sie sehen, bin ich etwas überstürzt aufgebrochen.“
Er
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