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Die Maschen des Schicksals (German Edition)

Die Maschen des Schicksals (German Edition)

Titel: Die Maschen des Schicksals (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
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zeigte auf den Stuhl. „Bitte setzen Sie sich.“
    Sie ließ sich auf dem Rand des Sitzes nieder.
    „Danke, dass Sie so schnell gekommen sind.“
    „Keine Ursache. Ich habe Sie doch richtig verstanden, oder?“ Sie blickte ihn ernst an. „Sie haben meinen Kreditantrag genehmigt?“
    Er presste die Lippen zusammen. „Nein, das nicht.“
    „Nein“, sagte sie entsetzt, „warum sollte ich dann den ganzen Weg hierher kommen? Ich bin sehr beschäftigt, Mr. Schroeder, auf mich wartet eine ganze Menge Arbeit, und …“ Sie war so schockiert und enttäuscht, dass ihr die Worte fehlten. Dabei hatte sie nicht nur Zeit vergeudet, die Anzeige an ihrem Benzintank befand sich auch noch im roten Bereich. Es war unfair, ihr Hoffnungen zu machen! Sie stand auf und wollte hinausstürmen, aber Mr. Schroeder hielt sie zurück.
    „Sie haben kein Konto bei unserer Bank“, begann er, „und …“
    „Glauben Sie mir“, unterbrach sie ihn, „ich habe auch nicht vor, eines zu eröffnen, wenn Sie so mit Ihren Kunden umgehen.“
    „Mrs. Hamlin“, sagte er und hob die Hand, um sie zu beruhigen. „Es tut mir leid, wenn ich Sie verärgert habe, aber das hier ist eine ziemlich … ungewöhnliche Situation. Bitte setzen Sie sich.“
    Bethanne nahm wieder Platz und versuchte, den Knoten in ihrem Hals loszuwerden.
    „Heute früh bekam ich einen Anruf von jemand, der mich fragte, ob Sie einen Geschäftskredit bei unserer Filiale beantragt hätten. Ich kann Ihnen versichern, dass es nicht zu unseren Gepflogenheiten gehört, derlei Auskünfte zu geben.“
    „Das hoffe ich doch.“
    „Der Mann, der darum bat, ungenannt zu bleiben, wollte fünftausend Dollar auf Ihr Konto einzahlen.“
    „Aber – wie Sie eben bereits erwähnten – ich habe kein Konto bei Ihrer Bank.“
    „Was ich ihm erklärt habe. Dann fragte er, ob es möglich wäre, Ihnen die beantragte Kreditsumme anders zukommen zu lassen.“
    „Ich fürchte, ich verstehe nicht ganz.“
    „Keine Sorge. So ging es mir anfangs auch.“
    „Was bedeutet das also?“
    „Das bedeutet, dass diese Person, die anonym bleiben möchte, beabsichtigt, Ihnen das Geld zu schenken.“
    „Schenken“, wiederholte sie.
    „Genau.“
    Bethanne lehnte sich vor. „Mal sehen, ob ich das richtig verstanden habe. Jemand, den ich nicht kenne, will mir fünftausend Dollar geben. Wo ist der Haken?“
    „Es gibt keinen.“
    Noch immer wollte sie es nicht glauben. „Und das ist auch kein Missverständnis?“
    Er nickte. „Die einzige Bedingung wäre, dass Sie das Gleiche für jemand anders tun, wenn Sie die Gelegenheit dazu haben.“
    „Verstehe … Nun, ich denke, das würde ich tun. Irgendwie.“
    „Mit anderen Worten“, fuhr er fort und schlug einen Ordner auf, „ich habe hier einen Barscheck über fünftausend Dollar für Sie.“
    Für einen Moment war sie sprachlos, als ihr richtig klar wurde, was das bedeutete. Sie starrte Gary Schroeder an und konnte sich einfach nicht vorstellen, wer so etwas für sie tun sollte. Dann ging ihr ein Licht auf. Sie kannte nur eine einzige Person, die ihr auf diese Weise helfen würde, aber da sie nicht sicher war, musste sie fragen.
    „Ich habe einen Bekannten … Das Geld ist nicht zufällig von einem Mann namens Paul Ormond?“
    Mr. Schroeder schüttelte den Kopf. „Wie ich schon sagte, ihr Wohltäter wollte unbedingt ungenannt bleiben.“
    „Aber es ist nicht Paul gewesen?“
    Er lächelte. „Nein.“
    Bethanne dachte weiter darüber nach, wer ihr Gönner sein könnte. Grant sah es überhaupt nicht ähnlich, so etwas zu machen. Sie war sich sicher, dass er einiges bedauerte. Doch wenn er so großzügig gewesen wäre, ihr das Geld zu geben, hätte er ganz sicher dafür gesorgt, dass sie das auch erfuhr.
    „Grant Hamlin?“, fragte sie trotzdem vorsichtshalber.
    Wieder schüttelte der Bankangestellte den Kopf. „Ich kann Ihnen nicht mehr sagen, aber eins dürfen Sie ruhig wissen. Der Mann, der mit uns in Kontakt getreten ist, ist kein Verwandter oder Freund von Ihnen. Ich schlage vor, Sie machen sich keine Gedanken mehr darum. Investieren Sie diese Summe wohlüberlegt und bestätigen Sie auf diese Weise, dass diese Person zu Recht an Sie glaubt.“
    Mit dem Scheck in der Hand nickte Bethanne und stand langsam auf. „Das werde ich tun“, versprach sie. „Auf jeden Fall.“
    Sie wusste nicht, wer so viel von ihren Fähigkeiten hielt, doch sie würde dieses Geschenk sehr vernünftig nutzen, wie der Mann von der Bank ihr geraten hatte. Und um die

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