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Die Maschen des Schicksals (German Edition)

Die Maschen des Schicksals (German Edition)

Titel: Die Maschen des Schicksals (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
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und ich habe ‚A Good Yarn‘ vor mehr als einem Jahr eröffnet. Ich liebe das Stricken, und auf diese Weise bekomme ich die Gelegenheit, etwas zu tun, was ich wirklich gern mache. Außerdem bekehre ich andere gern dazu.“ Ich lächelte Courtney an und forderte sie mit einer Geste auf, als Nächste zu sprechen.
    Das junge Mädchen richtete sich ganz gerade auf und blickte zu den anderen beiden Frauen hinüber. „Hallo“, sagte sie und hob kurz die Hand. „Ich heiße Courtney Pulanski. Ich bin siebzehn und gerade zu meiner Großmutter gezogen, weil ich mein Abschlussjahr auf der Highschool hier verbringen werde. Meine Mutter ist vor ein paar Jahren gestorben, und mein Dad arbeitet als Ingenieur in Brasilien.“ Sie zögerte und fügte dann hinzu: „Das war’s wohl.“
    „Du wohnst bei deiner Großmutter, während du die Abschlussprüfung machst?“, fragte Elise mitfühlend. „Das ist sicher nicht einfach.“
    Courtney schluckte schwer. „Mein Dad hat sich deshalb auch Sorgen gemacht, und mir fällt es ziemlich schwer, aber es scheint die einzige Lösung zu sein. Ich habe ein gutes Verhältnis zu meiner Schwester und meinem Bruder, und wir telefonieren und schicken uns fast jeden Tag E-Mails. Dad mailt mir auch, wenn er kann, aber er hat viel zu tun, und … na ja, ich weiß, dass er an uns alle denkt.“
    Elise nickte. „Das ist sicher eine Hilfe.“
    „Ja“, flüsterte Courtney und senkte den Blick. Offenbar kämpfte sie gegen die Tränen.
    Um die Aufmerksamkeit von dem Mädchen wegzulenken, lächelte ich Bethanne an. „Und du?“
    „Oh, hallo.“ Bethanne lehnte sich vor. „Mein Name ist Bethanne Hamlin. Ich bin Ehefrau und habe zwei Kinder.“ Sie schwieg einen Moment, und ihr offensichtlicher Kummer ging mir sofort zu Herzen. „Also eigentlich bin ich nicht mehr verheiratet, sondern seit Kurzem geschieden.“ Sie wandte sich zu Elise um, als würde sie einen Kommentar erwarten, auf den sie auch sogleich die passende Antwort parat hatte. „Ich wollte keine Scheidung. Aber jetzt, da ich ohne meinen Mann lebe, bestand meine Tochter darauf, dass ich etwas für mich tue.“ Sie lachte gequält. „Na ja, und hier bin ich nun.“
    „Du hast schon mal gestrickt, oder?“, fragte ich sie. Obwohl ich mich sehr gut daran erinnern konnte, dass Bethanne mir erzählt hatte, früher eine leidenschaftliche Strickerin gewesen zu sein.
    „Ich habe ein paar Sachen gemacht – ziemlich einfache –, als die Kinder klein waren. Für diesen Unterricht habe ich schon Wolle und ein Muster, alles wunderbar, aber ich fürchte, es wird zu schwierig für mich. Socken klingen mir zu kompliziert.“
    Offenbar wollte Bethanne aufgeben, bevor sie überhaupt angefangen hatte. „Da nur drei Teilnehmerinnen in diesem Kurs sind, kann ich euch sehr viel Zeit widmen“, versicherte ich ihr. „Also mach dir keine Gedanken deshalb.“
    „Aber ich habe mich gefragt …“, begann Bethanne zögernd, „wenn ich merke, dass ich das nicht schaffe, wie sind denn die Rückzahlungsbedingungen?“
    „Tut mir leid, Rückzahlungen sind nicht möglich.“ Das konnte ich mir einfach nicht leisten. Außerdem wollte ich ihre pessimistische Haltung nicht unterstützen. „Elise?“
    „Ich heiße Elise Beaumont, und vielleicht kennt mich jemand von der Harry S. Truman Grundschule, wo ich achtunddreißig Jahre in der Bibliothek angestellt war. Seit einiger Zeit bin ich Rentnerin und ich suchte nach einer Tätigkeit, die mich interessieren könnte. Ich dachte, ich versuche mich mal im Sockenstricken.“ Sie lehnte sich zurück, als sie fertig war.
    Ich gab den dreien erst mal ein paar Sekunden, um die Informationen sacken zu lassen, bevor ich weitersprach. „Ich freue mich, dass ihr hier seid. Der Kurs ist zwar sehr klein, aber ich finde, das hat seine Vorteile. Wenn ihr erst mal richtig dabei seid, die Socken zu stricken, werdet ihr euch fragen, warum ihr so lange gezögert habt. Es macht Spaß, und mit der Rundnadel-Methode ist es auch fast als einfach zu bezeichnen.“
    Meine Schülerinnen hörten zu, während ich ihnen eine Reihe von Wollsorten zeigte, die man für Socken benutzen konnte, vom feinsten bis zum dicksten Faden. Ich wollte, dass sie mit einem ganz einfachen Modell anfingen, erklärte ihnen aber, dass es genauso viele unterschiedliche Entwürfe wie Wollsorten gab. Zunächst wählte ich eines der Nancy-Bush-Muster. Die gehörten zu meinen Favoriten, und ich wusste, dass es meinen Schülerinnen ebenso gefallen würde wie

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