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Die Maschen des Schicksals (German Edition)

Die Maschen des Schicksals (German Edition)

Titel: Die Maschen des Schicksals (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
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Kindheit und später habe ich nie gehört, dass er mal etwas Schlechtes über dich gesagt hat. Nicht ein Mal, Mom. Und trotzdem kann ich mich nicht erinnern, dass du jemals freundlich von ihm gesprochen hast.“
    „Das stimmt nicht.“ Elise war immer sehr darauf bedacht gewesen, ihre Gefühle für Maverick vor Aurora zu verbergen. Das hatte sie doch auch sicher geschafft … oder? Als sie in das bekümmerte Gesicht ihrer Tochter blickte, stellte sie fest, dass es ihr wohl doch nicht gelungen war.
    Aurora hob die Schultern und seufzte tief. „Bitte, Mom, ich möchte mich nicht darüber streiten.“
    „Ich auch nicht.“ Von Selbstvorwürfen geplagt, tätschelte Elise ihrer Tochter das Knie. „Dein Vater ist … dein Vater. Ich wünschte, ich hätte dir einen besseren bieten können. Aber das ist mein Fehler, nicht deiner.“
    „Verstehst du nicht, was ich meine?“, rief sie. „Du hast nicht ein gutes Wort für ihn übrig.“
    „Immerhin war ich diejenige, die ihn geheiratet hat, oder? Ich habe Maverick geliebt. Aber wir haben nicht zusammengepasst.“
    „Ich weiß, dass er dich vernachlässigt hat. Das gibt er selbst zu.“
    „Er hat auch dich vernachlässigt.“
    „Ja, auf eine gewisse Art schon“, stimmte Aurora zu, „aber andererseits war er ein wunderbarer Vater.“
    Elise verstand, dass Aurora daran glauben musste. Maverick war der einzige Vater, den sie hatte, und sie kannte nichts anderes als sein Verhalten, seine ständige Abwesenheit. Wenn sie sich jemals gefragt haben sollte, warum er immer unterwegs gewesen war, hatte sie ihre Mutter nie um eine Antwort gebeten.
    „Also gut“, sagte Elise, die sich wieder ein wenig gefangen hatte, „dein Vater besucht also Seattle.“
    „Ja, das tut er.“ Aurora schien zu hoffen, dass Elise mehr Interesse zeigte.
    „Ich habe überhaupt keine Bedenken, wenn du deinen Vater triffst“, versicherte sie ihr. „Er hat ja noch nicht mal seine Enkel gesehen.“
    „Darauf freut er sich schon.“
    Wieder starrte Aurora sie an, als warte sie auf mehr.
    „Ich muss ihn nicht sehen“, sagte Elise. Jedes Zusammentreffen mit ihm wäre katastrophal. Wenn Aurora den Segen ihrer Mutter dafür haben wollte, dass sie sich mit ihrem Vater traf, dann sollte sie ihn bekommen. Doch wenn das passierte, hatte Elise keinesfalls vor, sich in der Nähe aufzuhalten. „Lade ihn doch zum Dinner ein oder so. Ich werde dann an dem Abend, oder wie lange ihr braucht, woanders sein.“
    Maverick würde ihr dankbar dafür sein. Elise war sich ziemlich sicher, dass er ihr genauso wenig begegnen wollte, wie sie ihm. Sie hatten seit Jahren nicht mehr miteinander gesprochen. Es gab keinen Grund, warum sie in Kontakt miteinander hätten treten sollen, und Elise fand es auch besser so.
    „Du wirst es wohl nicht vermeiden können, Dad zu begegnen“, sagte ihre Tochter mit nervös flatterndem Blick.
    „Was soll das heißen?“, entgegnete Elise alarmiert.
    „Dad wird hier wohnen.“
    „In diesem Haus?“, rief Elise entsetzt. Das konnte nicht sein! Doch der entschlossene Gesichtsausdruck ihrer Tochter sagte ihr, dass es wohl tatsächlich so geplant war. Sofort machte sich wieder dieses taube Gefühl in ihr breit. „Weiß er, dass ich bei dir lebe?“
    Ihre Tochter nickte. „Das habe ich ihm gesagt. Aber er möchte trotzdem hier bleiben.“
    „Wie … lange?“
    Aurora zögerte. „Zwei Wochen.“
    „Zwei Wochen?“, explodierte Elise. Das Buch fiel auf den Terrassenboden, als sie sich aufrichtete. „Das ist unmöglich! Du glaubst doch wohl nicht, dass wir beide für so lange Zeit in einem Haus bleiben können!“ Sie machte Maverick dafür verantwortlich. Zweifellos hatte er so lange auf seine Tochter eingeredet, bis sie zugesagt hatte, weil er gerade unter einer Pechsträhne litt und ohne einen Cent dastand. Elise hätte am liebsten geheult. „Ich werde mir für eine Weile was anderes suchen“, murmelte sie, als würde sie laut denken. Das wäre wirklich das Beste. Doch alle ihre Sachen befanden sich in einem Lager, und wo um Himmels willen sollte sie nur für diese kurze Zeit unterkommen?
    „Mom, beruhige dich.“ Dann, etwas leiser, fügte sie hinzu: „Es gibt keinen Grund, sich aufzuregen.“
    Elise rutschte mit den Füßen von der Liege und hätte am liebsten die Hände vors Gesicht geschlagen, aber sie beherrschte sich. Dies würde ein Desaster werden, nur war sich ihre Tochter dessen nicht bewusst.
    „Dad hat mich vorher noch nie um irgendwas gebeten“, sagte Aurora.

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