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Die Maschen des Schicksals (German Edition)

Die Maschen des Schicksals (German Edition)

Titel: Die Maschen des Schicksals (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
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hätte … Courtney war ihm seitdem ab und zu begegnet, meist bei Annie, doch sie hatten kaum mehr als ein Dutzend Sätze miteinander gewechselt.
    Von der Zuschauertribüne aus beobachtete Courtney, wie Andrew einen langen Pass warf, fast bis zur markierten Zone. Der Passempfänger sprang in die Luft und landete wie durch einen Zauber mit dem Ball in den Armen am Boden. Hoch erfreut, dass sie einen Touchdown erzielt hatten, raste Andrew zum anderen Ende des Spielfeldes und umarmte seinen Teamkameraden.
    Eine Pfeife schrillte, und die Gruppe versammelte sich um den Trainer. Nach ein paar Minuten ertönte ein allgemeiner Jubelruf der Jungen, und sie machten sich auf den Weg zum Umkleideraum.
    Andrew hatte seinen Helm abgenommen und redete mit einem Freund, als sein Blick auf die Tribüne fiel. Er musste sie gesehen haben, denn er starrte herüber, als überlegte er, ob er sie kannte oder nicht.
    Courtney fühlte sich so auf dem Präsentierteller plötzlich unwohl. Sie winkte ihm zu und stand auf, um zu gehen.
    Andrew kam auf den Gitterzaun zu und wollte offensichtlich mit ihr reden. Peinlich berührt stieg sie die Betonstufen hinunter bis zum Zaun, an dem er wartete.
    „Ich hab dich nicht gleich erkannt“, sagte er.
    „Ich war auch nicht sicher, ob du’s bist.“ Courtney lächelte. Sie hoffte, ihm würde auffallen, dass sie abgenommen hatte – fast fünfzehn Pfund. Jetzt merkte sie schon, dass ihre Klamotten besser passten.
    „Heute Vormittag war der Orientierungskurs“, erklärte sie und zeigte nervös auf das Gebäude hinter sich. Sie wollte klarstellen, dass sie nicht seinetwegen hier war. Sie mochte ihn – okay, sie mochte ihn wirklich sehr –, wollte es ihm aber auf keinen Fall zeigen.
    „Ja, so was veranstalten sie hier immer.“
    „Mein Rad steht hier hinten.“
    Er nickte, schien sich aber nicht besonders dafür zu interessieren. „Hast du dich schon überall eingetragen?“
    Courtney berichtete ihm von den Kursen, die sie aus dem Kopf wusste.
    „Ich bin im zweiten Kurs Spezialfach Englisch“, sagte er.
    „Tatsächlich?“ Das war für sie eine gute Nachricht. Sie würde also zumindest einen Schüler dieser Klasse kennen. Nach Annies Beurteilung hatte sie die schlimmsten Kurse gewählt.
    Ein Mitspieler rief nach Andrew, der kurz über die Schulter blickte. „Komme gleich!“, rief er.
    „Du solltest besser gehen“, schlug sie vor.
    „Ja. Hör zu, ich wollte dir noch mal sagen, wie dankbar ich dir bin, dass du mich neulich Abend wegen Annie angerufen hast. Sie fühlt sich viel besser, seit sie öfter mit dir zusammen ist.“
    „Danke. Ich hab auch eine Freundin gebraucht.“
    Sie verabschiedeten sich. Als Andrew wegging, rannte ein blondes Mädchen auf das Spielfeld. Sie kreischte laut, und als er sich umdrehte, sprang sie ihm in die Arme und schlang die Beine um seine Taille. Obwohl er vom Training völlig verschwitzt war und immer noch in seiner Footballausrüstung steckte, presste sie ihm den halb geöffneten Mund auf die Lippen. Natürlich war das Mädchen superschlank und schön.
    Courtney wandte sich ab und sah sich plötzlich Auge in Auge mit einem anderen Mädchen, das fast direkt hinter ihr gestanden hatte.
    „Oh, hallo“, sagte die andere und schenkte Courtney einen Blick, der auch Motoröl hätte einfrieren können.
    „Hallo.“ Trotz der frostigen Begrüßung nutzte Courtney die Gelegenheit, um sich vorzustellen. „Courtney Pulanski.“
    „Shelly Johnson. Ich bin mit Melanie hier.“
    Melanie schien das Mädchen zu sein, das Andrew in die Arme gesprungen war.
    „Ich bin eine Freundin von Andrew und Annie“, erklärte sie in der Hoffnung, ein Kennenlernen leichter zu machen. Die Geschwister waren praktisch die Einzigen in ihrem Alter, die sie hier kannte. Seit ihrer Ankunft in Seattle hatte sie viele Leute getroffen, aber die meisten von ihnen waren bereits pensioniert. Bethanne und Lydia waren zwar eine Ausnahme, aber Bethanne war sicher ungefähr so alt wie ihr Vater, und Lydia musste mindestens dreißig sein.
    „Ja“, erwiderte Shelly immer noch abweisend. „Ich hab von dir gehört.“
    Das war interessant. „Ja?“
    „Hmm.“
    Courtney dachte, es würde vielleicht etwas helfen, dem Mädchen mehr von sich zu erzählen. „Ich bin erst vor Kurzem aus Chicago hierher gezogen.“
    „Gehst du auf diese Schule?“
    Courtney nickte. „Ich bin im Abschlussjahr.“
    „So wie Andrew“, sagte sie und kniff misstrauisch die Augen zusammen, als versuchte sie Courtneys

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