Die Maschen des Schicksals (German Edition)
leuchtete auf.
„Ich würde gern etwas über deine Schulfächer hören.“ Sie kehrte wieder in die Küche zurück, und Courtney folgte ihr.
Während Courtney Tomatensuppe und Karottenschnitzel aß, saßen sie am Tisch und plauderten.
„Leta meint, wenn du erst mal mit der Schule angefangen hast, solltest du beim Schwimmteam mitmachen“, sagte Vera aufmunternd. „Wir finden alle, dass du dich im Wasser bewegst wie ein geölter Blitz.“
Courtney unterdrückte ein Grinsen. Während des Sommers hatte sie ein bisschen Übung im Schwimmen bekommen. Doch es war kein Wunder, dass Grams meinte, sie wäre so schnell, wenn man bedachte, dass sie sich mit einer Gruppe von Achtzigjährigen hatte messen müssen.
„Denk mal darüber nach“, drängte Grams.
„Ja, mache ich“, versprach Courtney.
29. KAPITEL
„D u schaffst es. Es ist immer nur eine Schlaufe nach der anderen.“
(Myra Hansen, Geschäftsbesitzerin, Fancy Image Yarn, Shelton, WA
www.FancyImageYarn.com )
Lydia Hoffman
Ich freute mich auf meine nächste Unterrichtsstunde – auch wenn es vorläufig die letzte sein sollte. Elise, Bethanne und Courtney hatten jede mithilfe zweier Rundnadeln ein Paar Socken fertig gestrickt und schon ein weiteres angefangen. Wieder einmal war ich fasziniert, wie sich drei Frauen mit vollkommen unterschiedlichen Hintergründen nur durch die gemeinsame Begeisterung für das Stricken nähergekommen waren. Ich war stille Zeugin von allem gewesen und dachte wieder einmal darüber nach, wie die Leben der drei mittlerweile miteinander verwoben waren.
Elise war diejenige, die vorgeschlagen hatte, Bethanne solle ihr eigenes Unternehmen aufbauen, und Courtney war inzwischen eine gute Freundin von Bethannes Tochter Annie. Und am besten fand ich, dass die drei sich miteinander angefreundet hatten. Und auch für mich Freundinnen geworden waren …
Margaret befand sich in guter Stimmung, seit sie nicht mehr befürchten musste, ihr Haus zu verlieren. Ich weiß nicht, was sie Matt über die Herkunft des Geldes gesagt hatte, aber das war auch egal. Sie brachte das Thema nicht ein einziges Mal auf die zehntausend Dollar, und offen gestanden erleichterte mich das. Ich zahlte die Raten und verlor auch kein Wort darüber. Meine Familie hatte über die Jahre so viel für mich getan, dass es mir ein gutes Gefühl gab, mal etwas zurückzugeben. Meiner Mutter, die meine Gesellschaft und Fürsorge mehr denn je benötigte, und meiner Schwester.
Elise erschien als Erste zum Kurs. Schnell bemerkte ich den weißen Wagen, der vor dem Laden parkte, in dem dieser bemerkenswerte ältere Herr hinter dem Steuer saß. Ich fand die Hingabe von Elises Exmann sehr berührend, und es hatte etwas Beruhigendes, zu wissen, dass es möglich war, immer wieder Liebe zu finden – nicht dass ich so etwas für mich selbst erwartete.
Ich liebe Brad und Cody; das würde sich auch nicht ändern. Cody und ich telefonierten ein- oder zweimal in der Woche miteinander. Er meinte, sein Dad habe ihm erlaubt, mich anzurufen, wann immer er wollte. Seine Mutter erwähnte er selten, als ahnte er, dass es mir wehtat, von Janice und Brad zu hören. Die einzige Information, die ich bekommen hatte, war, dass seine Mom immer noch ihre eigene Wohnung behielt. Das würde wahrscheinlich nicht mehr lange so bleiben.
„Guten Morgen, alle beisammen“, grüßte Elise. Sie glühte förmlich – anders konnte man das nicht ausdrücken.
Ich legte das, mit dem ich mich gerade beschäftigte, beiseite, und musste noch einmal hinsehen. „Du bist sehr gut gelaunt“, bemerkte ich.
„Das hat meine Tochter auch gesagt.“
„Wie ich sehe, ist Maverick da“, sagte Margaret mit einem Blick aus dem Fenster.
Elise errötete vor Aufregung. „Ich habe ihm gesagt, es wäre Unsinn, da draußen zu sitzen und zu warten. Aber er meint, er hätte nichts Besseres vor. Er liest die Zeitung.“ Sie setzte sich an den Tisch und holte ihr Strickzeug heraus. „Jetzt habe ich ihm die Socken geschenkt, die ich gestrickt habe. Deshalb mache ich noch ein Paar für David, wenn ich die hier für Aurora fertig habe.“
„Hat Maverick sich gefreut?“ Es ging mich überhaupt nichts an, aber ich war neugierig. Die ersten Socken, die ich mit der Rundnadel gestrickt hatte, waren für Brad gewesen. Er hatte sie getragen, bis sie ihm fast vom Fuß fielen, und deshalb hatte ich ihm noch mehrere Paare gestrickt. Ich fragte mich, ob er sie noch trug. Wenn Janice erfuhr, wer diese Socken gemacht hatte, bat sie ihn
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