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Die Maske

Die Maske

Titel: Die Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Bremse, und Suko hatte sich bereits sprungfertig gemacht.
    Das Fahrzeug schaukelte ebenso wie seine Ladung, die sich aus Gemüsekisten zusammensetzte. Dann endlich kam es unter stöhnenden und quietschenden Geräuschen zum Stillstand.
    Die Fahrertür schwang auf. Bevor Suko den Mann noch richtig sehen konnte, hörte er bereits dessen Stimme. »Verrückt wie?«
    »Warum?«
    »Ich hätte Sie plattfahren können.«
    »Ach ja?«
    Der Mann hämmerte die Tür zu. Mißtrauisch schaute er Suko an. Sein weißes Haar sah aus wie gebleichtes Tuch. Er trug eine Schirmmütze, unter der sich ein wettergegerbtes Gesicht mit sehr breiten Wangenknochen abzeichnete.
    Der Mann sah aus wie ein Landwirt. Sein Overall schimmerte in einem dunklen Blau. Darunter trug er ein kariertes Hemd. Seine Füße verschwanden in schweren Schuhen.
    »Was wollen Sie denn?«
    »Sie etwas fragen.«
    »Und?«
    Suko drehte sich um, wobei er den Arm ausstreckte. »Sehen Sie den Streifen da?«
    »Klar.«
    »Das ist Blut, Mister. Jetzt habe ich eine Frage. Wie erklären Sie sich das?«
    Der Landwirt schaute Suko fast wütend an, holte dann eine Brille aus der Brusttasche des Overalls, klemmte sie auf die Nase und schaute genauer hin. »Ja, das ist Blut.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Wenn Sie das sagen.«
    »Sie können sich gern überzeugen, Mister. Es ist tatsächlich Blut, mit dem jemand die Straße bemalt hat.«
    Der Landwirt hob die Schultern und schabte mit dem Daumen durch sein Nackenhaar. »Es reicht auch so, meine ich.«
    Suko nickte. »Stimmt. Wer so etwas sieht, der hat natürlich Fragen, Mister. Sie auch?«
    Der Mann trug noch immer die Brille. Sie sah aus, als wäre sie ihm zu klein. »Fragen!« Er lachte auf. »Wissen Sie, ich habe keine Fragen. Ich nehme es einfach hin.«
    »Ohne Kritik?«
    »Klar doch.«
    Suko schüttelte den Kopf. »Sie stammen aus Fieldham! Das Blut wird auch Sie angehen. Da stellt man sich doch automatisch die Frage, wie es möglich ist, daß jemand einen derartig breiten Streifen auf der Fahrbahn hinterlassen hat.«
    »Vielleicht.«
    »Haben Sie eine Lösung?«
    Der Mann schaute Suko an, ohne etwas zu sagen. Mit einer sehr einstudiert wirkenden Bewegung nahm er dann die Brille ab und steckte sie wieder weg. »Ich will Ihnen mal was sagen, Mister. Steigen Sie in Ihren Luxusrenner, drehen Sie um oder fahren Sie so schnell wie möglich durch unser Dorf. Halten Sie am besten nicht an, denn es gibt manchmal Dinge, um die sollte man sich besser nicht kümmern. Da spielt es keine Rolle, ob man fremd oder einheimisch ist.«
    Suko nickte. »Ich habe Sie verstanden, Mister. Sicher, ich habe begriffen.«
    »Dann ist es ja gut.«
    »Eine Sache noch«, sagte Suko und wedelte dabei mit der Hand. »Wie ist es möglich, daß ein normaler Mensch wie Sie derartige Dinge so stark ignoriert? Darum muß man sich kümmern. Da steckt etwas dahinter. Nicht grundlos befindet sich ein Blutstreifen quer auf einer normalen Fahrbahn! Da kann etwas passiert sein.«
    »Was denn?«
    »Das wollte gerade ich Sie fragen.«
    »Dann vergessen Sie es. Ich werde jetzt weiterfahren, und Sie sollten es auch tun.«
    »Und wenn Menschen gestorben sind, Mister?«
    Der Landwirt befand sich bereits auf dem Weg zu seinem Wagen. Jetzt drehte er sich wieder um. »Haben Sie denn Tote gefunden, Mister?«
    »Danke, das ist auch eine Antwort.« Suko ging zur Seite, denn der Landwirt stieg schnell ein und startete. Der gesamte Wagen geriet in Zitterbewegungen. Er rollte langsam an.
    Der Fahrer warf Suko keinen Blick mehr zu. Er schaute geradeaus, als er durch den Streifen rollte, wo das Profil der Reifen seine Spuren hinterließ.
    Sie zogen noch einige Yards hinterher und ließen genau erkennen, daß ein Auto durch das Blut gefahren war. Der einzige Wagen bisher und Suko fragte sich, wann das Blut auf die Straße gekommen war und-wer es hinterlassen hatte.
    Menschen-oder Tierblut? Einfach hingekippt oder aus den Körpern irgendwelcher bedauernswerten Geschöpfe strömend?
    Suko zählte zu den Menschen, die nicht so schnell aufgaben. Auf der Straße hatte er genug gesehen, da gab es nichts mehr zu entdecken. Möglicherweise am Rand, wo Gras und Unkraut hochwuchsen und einen Teppich bildeten. Dort suchte Suko und wurde fündig.
    Zuerst waren es nur die Federn, wenige Schritte weiter fand er den ersten Kadaver.
    Ein totes Huhn, ein paar Schritte weiter sah er den toten ausgebluteten Hund. Diebeiden Katzen-Kadaver waren ebenfalls nicht zu übersehen und die toten Gänse sahen aus wie

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