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Die Maske des Alien

Die Maske des Alien

Titel: Die Maske des Alien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Eklund Gregory Benford
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Änderlings erkennen könnte, dann wäre das Danon.
    Der Junge erwartete sie auf dem weiträumigen Platz, der vor der Großen Halle lag. Er wirkte ungewöhnlich aufgeregt, als er auf sie zugerannt kam.
    „Ich habe ihn gefunden!“ rief Danon. „Es ist Euer Feind! Ich habe ihn mit eigenen Augen gesehen!“
    Fain würde nicht noch einmal einem falschen Alarm aufsitzen. Er befahl dem Jungen, leiser zu sprechen, und fragte ihn dann: „Was hast du denn gesehen, daß du so sicher bist?“
    Verständnislos verzog der Junge sein Gesicht und sah Skallon an, der Fains Frage in deutlicherem Akzent wiederholte.
    Danon antwortete hastig und erregt. Fain fiel es leichter, ihn zu verstehen, als sich selbst verständlich zu machen. Danon sagte: „Ein Mann in schwarzen Gewändern hat die Halle betreten.“
    Fain bemerkte Skallons Überraschung, und er wußte, daß es sich um etwas Wichtiges handeln mußte. „Und?“ fragte er.
    „Das geschieht niemals“, erwiderte Danon. „Es ist unmöglich.“
    Fain wandte sich an Skallon. „Vielleicht solltest du mich einweihen.“
    Skallon runzelte die Stirn; offenbar dachte er daran, wie fruchtlos die Schnellbehandlung in alveanischen Angelegenheiten für Fain gewesen war. „Nur eine einzige Kaste auf Alvea trägt schwarze Gewänder: die Attentäter. Und Danon sagt, einer von ihnen habe tatsächlich die Halle betreten.“
    „So? Vielleicht soll er jemanden umbringen. Das ist wohl kaum unser Problem.“
    Skallon sah jetzt noch ärgerlicher aus. „Begreifst du denn überhaupt nichts, Fain? Diese Leute hier glauben an die Reinkarnation, an Seelen, die von Körper zu Körper wandern. Für sie ist ein Mord eine furchtbare Tat. Er ist eine Unterbrechung des Lebens, bevor es seine wahre Vollendung gefunden hat. Einen Mann töten bedeutet mehr als nur, ihn zu töten: Es bedeutet, daß er dann nicht wiedergeboren werden kann.“
    „Das ist doch Quatsch.“
    „Aber nicht für sie.“
    „Und? Du hast immer noch nicht gesagt, worum es eigentlich geht.“
    „Es geht darum“, antwortete Skallon langsam, seine Wut bezwingend, „daß die Attentäter eigentlich eine Kaste von Ausgestoßenen sind. Sie dürfen nicht mit den anderen Kasten sprechen, nicht mit ihnen essen und überhaupt in keiner Weise mit ihnen verkehren. Wenn jetzt ein Attentäter auf die Straße träte, wäre sie innerhalb von zwei Minuten völlig ausgestorben. Aber das würde keiner von ihnen tun, und das ist der Punkt. Sie zeigen sich niemals in der Öffentlichkeit. Sie fahren in Kutschen, in dunklen Kutschen mit verhängten Fenstern und – dort, siehst du?“
    Fain sah in die Richtung, die Skallon ihm wies, und entdeckte, was dieser soeben beschrieben hatte: eine dunkle Kutsche, deren Schlag offenstand.
    „Also wissen wir jetzt, wie er herkam. Und was soll das?“
    „Die Große Halle zu betreten könnte einem Attentäter nur dann einfallen, wenn er überhaupt keiner wäre, sondern …“
    Fain beendete den Satz: „… der Änderung.“ Er packte seinen Hitzestrahler und wandte sich wieder an Danon. „Wann? Wie lange ist er schon da drin?“
    „Wenige Augenblicke erst“, antwortete der Junge. „Gerade bevor ich Euch herankommen sah. Ich sah die Kutsche, sie hielt an und er – der schwarzgekleidete Mann – stieg aus. Ich bin fortgelaufen, aber ich habe gesehen, wie er die Halle betrat.“
    Fain blickte zu dem hohen Portal hinüber, das vor ihnen lag.
    Während sie miteinander sprachen, schritten unaufhörlich Angehörige der Hohen Kasten hindurch. „Wenn es stimmt, was du sagst, warum sind sie dann nicht herausgekommen? Es müßte doch einen Aufruhr geben.“
    „Vielleicht haben sie zuviel Angst für einen Aufruhr“, meinte Skallon.
    Fain mußte einen Augenblick nachdenken. War es möglich? Konnte der Änderung einen so schweren Fehler begehen?
    Der Änderung würde noch weniger über diese Welt wissen als Fain. Das Vertil konnte ihm helfen. Aber wenn er unvorsichtig geworden war, wenn er einfach die Identität eines Alveaners aus den Hohen Kasten angenommen hatte, dann war es vielleicht möglich. Er hatte schon erlebt, daß Änderlinge solche Fehltritte begingen. Sie waren gerissen, aber sie waren auch dreist und eitel.
    „Danon“, sagte er mit scharfer Stimme, „du bleibst hier. Klettere aufeinen Pfahl oder einen Baum, such dir einen Winkel, von wo aus du die Halle im Auge behalten kannst. Wenn der Attentäter herauskommt, während wir drin sind, dann beobachte, wohin er geht.“
    „Ich … ich werde ihm

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