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Die Maske des Alien

Die Maske des Alien

Titel: Die Maske des Alien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Eklund Gregory Benford
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Erinnerungen.
    Fain schüttelte gereizt den Kopf, um sich von diesen Gedanken zu befreien, und fuhr mit seinen Erklärungen fort.
     
    Es schien ein vernünftiger Plan zu sein, fand Skallon. Danon würde draußen bleiben, um darauf zu achten, daß der Änderung nicht auf unvorhergesehene Weise entwischte. Skallon würde den Hintereingang nehmen, und Fain und Scorpio würden sich vorn hineinschleichen.
    Skallon schlängelte sich zur Rückseite. Er erkannte Danon in einem zusammengeduckten Schattenfleck neben der Umfriedung eines Abfallhaufens. „War etwas?“ Der Junge schüttelte den Kopf. „Dann bleib hier sitzen. Wenn du jemanden herauskommen siehst, benutzt du das Armbandradio. Ganz gleich, wer es ist. Denk daran, der Änderung kann völlig anders aussehen, wenn du ihn das nächste Mal siehst.“
    Im nächsten Augenblick war Skallon von Schatten zu Schatten gehuscht und stand im Hintereingang vor einer schweren, messingbeschlagenen Tür. Er vernahm ein leises, schlurfendes Geräusch von der Vorderseite. Vielleicht Fain und Scorpio. Die Tür öffnete sich in einen schmalen, von Öllampen erleuchteten Gang. Alle zehn Meter ließ eine Tür aus schmierigem Holz auf ein Zimmer schließen. Es sah aus wie in einer schäbigen Herberge.
    Skallon schob sich lautlos den Gang entlang, bis dieser von einem zweiten, trübe erleuchteten Gang geschnitten wurde, an dessen hinterem Ende er in einer Lichtpfütze einen Schreibtisch und einige Stühle erkennen konnte.
    Der Form des Hauses nach zu urteilen müßte Fain aus dieser Richtung kommen. Skallon bewegte sich behutsam auf das Licht zu. Es war ihm bewußt, wie ungeschützt er hier war. Wenn jetzt jemand eine Tür aufrisse und eine Waffe herausstreckte, dann wäre er aller Wahrscheinlichkeit nach ein toter Mann. Dazu kam die Möglichkeit, daß er und Fain sich in dem düsteren Licht auch gegenseitig erschießen konnten.
    Der Lichtfleck kam immer näher. Er hörte ein leises, keuchendes Geräusch. Jemand atmete. Ein Mann stieß die Luft aus, als sei er ein wenig außer Atem. Lautlos glitt Skallon weiter.
    Zwei Dinge geschahen auf einmal.
    In einem der Stühle richtete sich jemand auf. Gewänder flatterten zu Boden. Aus dem Augenwinkel sah er, wie ein Schatten am Eingang vorbei in einen anderen Gang huschte, der nach links führte. Er fuhr herum und schwenkte seine Waffe in diese Richtung.
    „Skallon!“ Der Schatten hatte Fains Stimme.
    Er richtete seinen Strahler wieder auf den Mann, der eben von seinem Stuhl aufstand. Es war der, den sie gejagt hatten.
    „Keine Bewegung“, sagte Skallon ruhig.
    Mit gleichgültigem Gesicht drehte der Mann sich um und sah ihn an. Er war noch jung, und seine fast kindlichen Wangen waren von dünnem Flaum bedeckt. Vielleicht war es seine Schlankheit, die ihn anders erscheinen ließ. Der Attentäter – der Änderung – sah eher aus wie ein Mensch als wie ein Alveaner.
    Fain trat aus dem Schatten. Scorpio war bei ihm. Skallon beobachtete sie, wandte sich dann wieder um und betrachtete seinen Gefangenen. Seine Hand spannte sich um den Abzug des Hitzestrahlers. Plötzlich wußte er, wie leicht es war zu töten. Nur den Abzug drücken. Kein Problem.
    „Nicht. Er.“ Das war Scorpios Stimme.
    „Bist du sicher?“ fragte Fain. „Verdammt, bist du wirklich sicher?“
    „Paßt. Nicht.“ Scorpio klang müde. „Nicht. Er.“
    Mit kurzen, abgehackten Schritten kam Fain zu dem Alveaner herüber und schlug ihm ins Gesicht. „Weshalb seid Ihr gerannt?“
    Seine Stimme war ruhig.
    „Ich renne gern.“ Eine Kinderstimme. Schrill.
    „Nein. Redet.“ Fain schlug ihn noch einmal.
    „Ich … liebe den Wind … Er ist so kühl … ich …“
    Skallon ließ seine Waffe sinken. „Ich halte recht“, sagte er. „Beinahe hättest du einen unschuldigen Mann getötet – einen Jungen.“
    „Vertu“, sagte Fain. „Wir haben einen gottverdammten Vertil-Strohmann gejagt. Eine Attrappe. Wann zum Teufel kommt er endlich zur Sache und hört mit diesen Spielchen auf?“ Fain sah Skallon an, und sein Gesicht war dunkel vor Wut.

 
12
     
    Der Abend war längst herabgesunken. Skallon wanderte durch die kühler werdende Luft zwischen einzelnen Gruppen von feiertäglichen Alveanern, Nachzüglern, die alle von den Versammlungen in der Stadtmitte von Kalic kamen. Sein Gang war gelassen, beinahe unbekümmert; er versuchte, den Eindruck zu vermitteln, als dächte er nicht daran, daß er verfolgt werden könnte. Gelassen, ja. Achtlos.
    Ein oder zwei Blocks hinter ihm,

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