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Die Maske des Alien

Die Maske des Alien

Titel: Die Maske des Alien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Eklund Gregory Benford
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Tüm­pel. Er muß­te hin­aus, den Än­de­rung fin­den.

 
3
     
    Skal­lon wand sich in sei­nen Fes­seln. Ei­ne sche­men­haf­te Ge­stalt rag­te vor ihm auf. Wäß­ri­ge Au­gen husch­ten for­schend hin und her. Skal­lon blin­zel­te und schau­te ins Licht. Der Mann zer­lief, er knirsch­te. Der Kopf ver­form­te sich lang­sam, die Hal­tung straff­te sich, die Oh­ren run­de­ten sich, und die Na­se senk­te sich. Der Raum dreh­te sich um ihn, und Skal­lon kämpf­te ge­gen die Be­wußt­lo­sig­keit an. Die dunkle Ge­stalt über ihm ver­än­der­te sich, grun­zend vor An­stren­gung, Ge­len­ke schnapp­ten, und Haut si­cker­te in neue Fal­ten und Del­len. Die Dro­ge zerr­te an Skal­lon, und plötz­lich schau­te er in die Welt die­ser selt­sa­men, sich win­den­den Ge­stalt. Für den Än­de­rung muß­te die Welt starr, schwer­fäl­lig, un­frucht­bar wir­ken. Das sich wan­deln­de Ge­sicht lä­chel­te auf Skal­lon her­ab und zupf­te an den Sai­ten sei­ner Er­in­ne­rung. Es ge­noß die­sen Vor­gang, es schwelg­te dar­in und strahl­te ei­ne bren­nen­de Freu­de aus. Ei­ne Ge­wiß­heit, ei­ne in­ne­re An­mut leg­te sich über das zu­cken­de Ge­sicht. Das Kinn form­te sich in ge­schmei­dig flie­ßen­der Be­we­gung.
    So zu sein, dach­te Skal­lon. Sich gänz­lich neu ma­chen zu kön­nen. Mein Gott, was für ein Se­gen! So zu le­ben …! Kein Wun­der, daß es heißt, die Än­der­lin­ge furchten den Tod nicht. Mit dem Uni­ver­sum so voll­kom­men zu ver­schmel­zen, daß man hin­ein­flie­ßen kann, daß man ein Teil des­sen wer­den kann, was der Au­gen­blick er­for­dert … Skal­lon spür­te fremd­ar­ti­ge Ge­füh­le, die ihn wie Blit­ze durch­zuck­ten. Im Au­gen­blick zu le­ben, den Tod nicht zu fürch­ten. Un­s­terb­lich­keit. Mehr als das blas­se Ver­spre­chen von Gom­mer­set … ob­gleich Skal­lon in die­sem Au­gen­blick in der sich kräu­seln­den, stöh­nen­den Ge­stalt des Än­der­lings den Be­weis da­für er­blick­te, daß Gom­mer­set recht hat­te, recht ha­ben muß­te. Der äch­zen­de Än­de­rung wand sich in dem glei­ßen­den Licht. Er kreu­zigt sich, dach­te Skal­lon. Qual und Pein und Ek­sta­se. Er kreu­zigt sich, um zu sein, was er sein muß. Ver­zückung. Of­fen­ba­rung. Glück­se­lig­keit der Be­we­gung. Der ver­zeh­ren­de, ver­schlin­gen­de Tanz des Le­bens.
    Wo­von Men­schen spra­chen, wo­nach sie blind tas­te­ten, was sie Un­s­terb­lich­keit nann­ten, das er­leb­te die­ses We­sen ganz di­rekt. Der Au­gen­blick als Ewig­keit. Die un­end­li­che, glei­ten­de An­mut der Welt. Er war fremd, ja, jen­seits al­les Mensch­li­chen. Viel­leicht war es am En­de rich­tig, daß die Men­schen die­se We­sen jag­ten, die­se Ge­schöp­fe der mensch­li­chen Tech­no­lo­gie. Wenn man sie am Le­ben lie­ße, wä­re der Kon­trast zu groß, als daß Men­schen ihn er­tra­gen könn­ten. Sie wür­den al­le un­se­re mar­mor­nen Mo­nu­men­te, un­se­re ver­gäng­li­che Pracht, in den Schat­ten stel­len. Sie wür­den un­se­re Be­mü­hun­gen, un­se­re nich­ti­gen Wer­ke ver­schlin­gen. Sie wä­ren das En­de für uns Men­schen, für al­le Zeit.
    Der Än­de­rung streck­te sich, ver­zog das Ge­sicht, ent­spann­te sich. Er starr­te her­ab. Skal­lon spür­te, wie sei­ne Au­gen sich vor Er­stau­nen wei­te­ten. Das Ge­sicht war sein ei­ge­nes. Und Än­der­lin­ge tö­te­ten je­den, des­sen Platz sie ein­nah­men.
    Er ver­such­te zu­rück­zu­wei­chen, aber der Än­de­rung be­weg­te sich mit ge­schmei­di­ger An­mut. Sein schat­ten­haf­ter Kör­per trat zwi­schen ihn und das Licht. Skal­lon wuß­te, was jetzt kom­men wür­de.

 
4
     
    Fain stol­per­te durch die en­gen Gän­ge, oh­ne et­was zu se­hen. Bil­der sei­nes Va­ters schweb­ten vor ihm, sie schie­nen aus den Tun­nel­wän­den zu sprie­ßen. Va­ter … der ru­hi­ge Mit­tel­punkt, den er ein­mal ge­habt hat­te … al­les ent­glitt ihm jetzt. Sei­ne Plä­ne, mit de­nen er den Än­de­rung im­mer nä­her lo­cken woll­te, das sub­ti­le Spiel … al­les war ver­schwun­den. Und auch sei­ne in­ne­re Si­cher­heit war ver­flo­gen; ge­blie­ben wa­ren nur das Ge­sicht sei­nes Va­ters und das Echo sei­ner Schrit­te, wäh­rend

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