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Die Maske des Alien

Die Maske des Alien

Titel: Die Maske des Alien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Eklund Gregory Benford
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sag­te: „War­tet hier. Ich bin gleich wie­der drau­ßen.“
    Dann be­trat er die Hal­le der Ta­gras. Nie­mand sah auf oder küm­mer­te sich um ihn. Der Se­ni­or un­ter­brach sei­ne Re­de nicht. Er be­schimpf­te die Er­de als hin­ter­häl­ti­ge Macht. Er be­schul­dig­te das Kon­sor­ti­um, die Seu­chen ab­sicht­lich ver­brei­tet zu ha­ben. Fain ent­deck­te ei­ne Stel­le am hin­te­ren En­de der Hal­le, von der aus er al­le Ver­sam­mel­ten über­bli­cken konn­te. Der Se­ni­or hat­te viel­leicht nicht ganz un­recht. Fain kann­te das Er­den­kon­sor­ti­um gut. Es hat­te nichts ge­gen das Cha­os als sol­ches, es war nur ge­gen das Än­der­ling-Cha­os.
    Na­tür­lich konn­te der Red­ner auch sel­ber der Än­de­rung sein.
    Er … oder ei­ner der an­de­ren. Der so­gar für al­vea­ni­sche Ver­hält­nis­se mons­trös fet­te Mann in der ers­ten Rei­he. Oder der glatt­ge­sich­ti­ge jun­ge Dou­bluth in der Mit­te der Hal­le. Oder der Kahl­köp­fi­ge ne­ben ihm. Oder der runz­li­ge Al­te. Je­ner, der so fest schlief.
    Der Än­de­rung konn­te je­der der drei­ßig Män­ner sein, die in die­ser Hal­le ver­sam­melt wa­ren.
    Und Fain wuß­te, daß er kei­ne Mög­lich­keit hat­te, mit Si­cher­heit fest­zu­stel­len, wel­cher es war.
    Das war der Witz. Er hat­te den Än­de­rung in der Fal­le. Er hat­te ihn fest­ge­setzt. Er hat­te ihn ge­stellt. Und er konn­te nichts tun.
    Fain wand­te sich zum Ge­hen. Was konn­te er sonst tun? Als er auf die Tür zu­ging, be­merk­te er plötz­lich ei­ne kur­ze Be­we­gung. Er sah zu Bo­den und fand ein lang­ge­streck­tes, haa­ri­ges In­sekt – ir­gend­ei­ne ein­hei­mi­sche Tau­send­füß­ler­art –, das an sei­nem Fuß vor­bei­husch­te. Au­to­ma­tisch hob er sei­nen Stie­fel. Rasch trat er mit dem Ab­satz zu und zer­quetsch­te das Un­ge­zie­fer. Es war nichts von Be­deu­tung, es war ein in­stink­ti­ver, bei­na­he un­be­wuß­ter Akt. Aber als er es tat – in dem Au­gen­blick, da das Krab­bel­tier starb –, wur­de für Fain al­les ver­blüf­fend, er­schre­ckend, über­deut­lich klar. Der kal­te, lee­re, kla­re Punkt im Kern sei­nes We­sens öff­ne­te sich plötz­lich und zeig­te ihm, was er war.
    Fain lach­te laut auf.
    Er stand wie er­starrt in der Hal­le auf Al­vea, aber er sah viel wei­ter.
    … das hoh­le Brül­len ei­nes Flam­men­wer­fers hat­te das Haus er­füllt, und sein To­sen hat­te al­les ver­schlun­gen, wäh­rend der Mann sein Ge­sicht mit zu­cken­den Hän­den be­deck­te und rück­wärts wank­te, mit schril­lem, ho­hem Schrei, als die Flam­men ihn um­spül­ten, ihn ein letz­tes Mal rei­nig­ten, ihn be­reit­mach­ten für … und dann der ge­pei­nig­te Blick, der Ruf, der zwi­schen ih­nen hing wie ein Speer und ihn er­star­ren ließ, als sein Va­ter schrie, ver­zwei­felt ver­such­te, ein letz­tes Wort zu for­men, ein un­nö­ti­ges Wort, jetzt, da Fain ver­stand, wäh­rend er spür­te, wie das zer­tre­te­ne In­sekt sich wand und wie sei­ne bren­nen­den In­sek­ten­säf­te aus ihm her­vor­quol­len, und Fain fühl­te deut­lich, wie sein Kern sich spal­te­te, an die Ober­flä­che drang, und die bei­den letz­ten, sich schwär­zen­den Au­gen­bli­cke ver­schmol­zen mit­ein­an­der, so daß Fain sah, jen­seits al­ler Tat­sa­chen, daß nichts wirk­lich und wich­tig war als das Flie­ßen durch die schwel­len­de Fol­ge von Er­eig­nis­sen, nichts als der ewi­ge, wo­gen­de Rhyth­mus der Se­kun­den, Au­gen­bli­cke, Ta­ge, sah, daß er tun soll­te, was sei­ner Na­tur ent­sprach, was sein Le­ben ihm be­fahl, daß er han­deln soll­te, wie es der wah­re, dunkle Geist Fains dik­tier­te, daß er sich ge­gen den Ge­stalt­wand­ler stel­len und ihm ein En­de ma­chen soll­te, und das Wis­sen um das, was er tun muß­te, war plötz­lich schreck­lich und tröst­lich zu­gleich, denn in die­sem flie­ßen­den Au­gen­blick lag al­le Freu­de, al­ler Schmerz, la­chend, flie­ßend …
    Sei­ne Hand fuhr an die Hüf­te. Er sah, daß er laut ge­schri­en ha­ben muß­te, denn die ver­sam­mel­ten Al­vea­ner fuh­ren er­schro­cken her­um. Er zog sei­ne Waf­fe. Sei­ne Hand zit­ter­te so, daß er den Griff mit bei­den Hän­den um­klam­mern muß­te, und er stand

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