Die Maske des Alien
Verwendung von Waffen der Klasse IV im Hoheitsraum von Alvea …“
„Ich weiß, ich weiß. Hat KommZen verboten. Aber die sind jetzt nicht hier, und wir schon. Und das Ding da unten hat einen Ionenblitz auf uns losgelassen.“
„Das gelallt mir nicht. Die Eingeborenen werden es sehen und …“
„… und wahrscheinlich ignorieren. Paß lieber auf.“
Das Geschoß spie Plasma nach hinten und machte ein ro tes Bild auf den Exosens-Schirmen. Es bewegte sich rasch auf sein Ziel zu. Die Schneeflockenbilder trieben nach rechts …
Die A-Explosion blühte auf, strahlend und heiß.
„Jesus!“ rief Skallon. „Wie groß war der Sprengkopf?“
„Zehn Kilotonnen. Implosionsgezündet.“
Eine ionisierte Wolke breitete sich aus und verwischte die dreifach gedopplerten Schneeflocken zu blauem Dunst. Fain wandte den Blick von dem vielfarbigen Spektakel ab und hoffte, dies sei das Ende. Ein sauberer, chirurgischer Eingriff, das war es, was er wollte. Danach könnten sie landen, das Mutterschiff im Orbit rufen und auf dem Translicht-Träger von hier verschwinden.
Er sah zu, wie die Atomexplosion aufquoll. Im Zentrum zeigten sich rote Strahlen, ein Hinweis auf Gegenstände, die der Feuersturm erfaßt hatte. In diesem Bereich verschmolzen sie zu einem stumpfen Ball wie in einem Freudenfeuer. Fain dachte an Flammen, an Brennen und plötzlich an einen Mann, der herangestürzt kam, und an seinen Kleidern zuckten orangefarbene, züngelnde, fressende Flammen. Der Mann schrie. Er brüllte etwas, aber Fain verstand es nicht, denn das hohle Tosen der Flammen übertönte alles, und die Flammen fraßen sich weiter, sie fraßen und versengten und schwärzten alles … die Flammen … die Flammen …
Er schüttelte den Kopf. Nein.
Das Bild verblaßte. Er mußte sich auf den Schirm konzentrieren. Er spähte tief in die Wolke hinein und suchte nach den verräterischen Ionisationsspuren schwerer Metalle. Sie würden ihm zeigen, wo die Kapsel verdampft war, wo sie aufgebrochen war und den Änderung zerquetscht hatte wie ein Ei.
Aber er fand nichts. Das Geschoß hatte nicht getroffen.
„Scheiße!“ bellte Fain und schlug gegen die Konsole. Jetzt würde die Trümmerwolke selber den Änderung gegen weitere Schüsse abschirmen. Sie würden ihm nach unten folgen müssen.
„Ich habe die Bremsfallschirme fertig“, sagte Skallon sanft.
„Okay.“ Fain verzog das Gesicht, wütend über sich selbst. Mit einem rasselnden Knall öffnete sich der erste Fallschirm. Fains Rückgrat wurde von seinem dreifachen Gewicht zusammengestaucht. Sein Alem ging stoßweise. Irgendwo krachte ein ungesicherter Gegenstand an ein Schott. Die Luft in der Kapsel bekam einen beißenden Geschmack.
Er warf einen Blick nach hinten, um zu sehen, wie es Scorpio ging. Der Neohund war fest angeschnallt. Die Bremsverzögerung ließ seine Augen glasig erscheinen, und seine Zunge hing ihm aus dem Maul. „Alles in Ordnung, mein Junge?“
„In. Or’nung. Sehr. Schuär.“ Bestimmte Laute konnte er in dieser Bremsverzögerung nicht hervorbringen, aber Fain war an Scorpios Akzent gewöhnt. Sie hatten schon früher zusammengearbeitet. Vor fünf Jahren hatten sie auf Revolium, einer gottverlassenen Wasserwelt, einen Änderung gefangen. Auf einer seiner letzten Missionen hatte Fain versagt, nur weil er keinen Neohund bei sich gehabt hatte, und er wollte verflucht sein, wenn er das noch einmal zulassen würde. Dieser Auftrag hier müßte ohnehin einfacher sein als die Sache auf Revolium. Es war leichter, einen Änderung zu löten als ihn zu fangen. Ein Änderung konnte einen wirklich zum Narren machen, wenn man allzu listenreich heranging. Eine schnelle Vernichtung dagegen war eine saubere Sache und außerdem
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