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Die Maske des Alien

Die Maske des Alien

Titel: Die Maske des Alien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Eklund Gregory Benford
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ster­ben, aber Skal­lon soll le­ben.
    Ge­dul­dig er­war­tet er das un­sicht­ba­re Mor­gen­grau­en.
     
    Die Din­ge er­eig­nen sich jetzt mit der Prä­zi­si­on auf­ein­an­der­fol­gen­der Schnapp­schüs­se:
    Klick: Er holt Skal­lons Früh­stück.
    Klick: Er lockt Fain und Scor­pio nach un­ten.
    Klick: Er weckt Skal­lon, bin­det ihn, nimmt sei­ne Iden­ti­tät an, ver­steckt ihn im Schrank.
    Klick: Er spricht mit Fain, ver­höhnt ihn ein letz­tes Mal.
    Klick: Er eilt da­von, rennt durch den schma­len Tun­nel.
    Klick.
    Es ist bes­ser, viel bes­ser, wenn Skal­lon noch ein paar Au­gen­bli­cke län­ger lebt. Bis zu die­sem Mo­ment hat er ge­tö­tet, wann im­mer es mög­lich war. In den Au­gen der Norms ist Tod gleich Un­ord­nung. Aber Skal­lon le­ben zu las­sen ver­tieft den Tanz, und es wird Fain wei­ter ver­wir­ren.
    Ah … die un­bän­di­ge Freu­de, wenn er an Fain denkt. Fain end­lich zu ha­ben, ihn zu ver­nich­ten im tiefs­ten Sin­ne – das ist ei­ne Er­fül­lung. Der Au­gen­blick naht, er drängt her­an. Al­les an­de­re ist ma­kel­los auf­ge­gan­gen in die­sen letz­ten, ge­seg­ne­ten Stun­den: Die Erd­ler sind be­kannt, die Al­vea­ner to­ben. Die­ser Norm-Pla­net schwankt, bald wird er stür­zen, vor dem Einen zer­schmet­tern.
    Ein Fie­ber er­greift ihn. Das En­de war­tet jetzt nur noch, es ist schon be­reit. Ein paar Au­gen­bli­cke viel­leicht. Aber be­vor Norm-Al­vea, die­ses to­sen­de Trug­bild, zer­schellt, kommt die Er­fül­lung, die das Ei­ne for­dern muß. Fain selbst muß auf ei­ne neue Art zer­malmt wer­den, auf ei­ne end­gül­ti­ge, to­ta­le Art. Nicht durch ei­ne ein­fa­che Nie­der­la­ge. Nicht da­durch, daß er ge­schla­gen zur Er­de zu­rück­kehrt. Nicht durch einen freund­li­chen, ra­schen Tod. Nein. Das Ei­ne wird nur dann zu sei­ner gan­zen Fül­le ge­lan­gen, wenn Fain sich am En­de als Narr sieht, wenn er sieht, wie sei­ne Ord­nung sich auf­löst. Der Än­de­rung muß Fain durch wei­te­re, stol­pern­de Tän­ze wir­beln, da­mit der Mann es sieht. Er muß ihm im­mer nä­her kom­men, im­mer dich­ter vor ihm tan­zen, bis sich Fains Au­gen in ei­nem ver­glü­hen­den Mo­ment vor Über­ra­schung und Angst wei­ten und das Ei­ne ihn durch­bricht, zer­schmet­tert und Vollen­dung und Tod bringt. Dar­in liegt Ge­fahr für den Än­de­rung, aber das stamp­fen­de, sprin­gen­de, sin­gen­de Lied des Einen ver­langt es. Je­der Mo­ment fließt in den nächs­ten, bringt fri­sche Wel­ten, fri­sche We­ge. Der Än­de­rung weiß, daß Fain zu wich­tig ist, er hat zu vie­le Än­der­lin­ge ge­tö­tet, hat ei­ne rie­si­ge, ekel­haf­te Flut von Ord­nung ge­bracht. Al­so muß Fain auf die rich­ti­ge Art er­le­digt wer­den. Er muß sein En­de im An­ge­sicht des Einen fin­den. Die queck­silb­ri­gen Ge­dan­ken des Än­der­lings blit­zen über Rinn­sa­len des Mög­li­chen. Sei­ne Welt ist nicht blo­ckiert durch die Do­mi­nanz der lin­ken Hirn­hälf­te wie die der Erd­ler. Er sieht das, was ist, was wirk­lich ist, was das Ei­ne ist. Er läßt sich nicht von blo­ßen Wor­ten lei­ten, nicht von plap­pern­den Zun­gen täu­schen. Er kann re­den, er kann aus­se­hen wie ein Norm, aber die In­tui­ti­on, die in und von dem Einen ist, springt hö­her, und sie be­herrscht das blo­ße Wort. Was auch kom­men muß, wird kom­men – das ist das Ei­ne. Und hier in den Ka­ta­kom­ben, in der ge­seg­ne­ten Dun­kel­heit, in der al­les um­hül­len­den Stil­le – hier kommt Fain, der große Jä­ger der Än­der­lin­ge.

 
2
     
    Fain blieb ste­hen. Nein, dach­te er, so geht es nicht. Die ru­hi­ge Ge­wiß­heit in ihm re­de­te durch sei­ne wach­sen­de Wut und leg­te ei­ne küh­le Hand auf sei­ne Stirn. Kein Grund zur Sor­ge. Nichts ist end­gül­tig, mein Sohn. Sei­ne Hän­de zit­ter­ten. Stock­steif stand er in dem en­gen Tun­nel und ließ sei­nen Zorn über sich hin­weg­flu­ten, in sich hin­ein, hin­durch und hin­aus. Er konn­te war­ten. Er wür­de ru­hig sein. Er wür­de nach­den­ken. Er hat­te zu­viel ge­tan, zu schwer ge­kämpft, um sich jetzt von die­sem Än­de­rung aufs Kreuz le­gen zu las­sen. Was hier vor sich ging, war ein aus­ge­klü­gel­tes Spiel. Wenn es ihm ge­län­ge, noch für ei­ne Wei­le den

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