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Die Maske des Alien

Die Maske des Alien

Titel: Die Maske des Alien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Eklund Gregory Benford
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Pflan­zen iden­ti­fi­zier­te. Lu­gen­ta­na, haa­ri­ge Far­ne, die sich mit trä­ger An­mut be­weg­ten und un­ter de­nen er sich vor­kam wie ein klei­ner Wurm, der in der wo­gen­den See un­ter ei­nem Ko­ral­len­riff trieb. Ba­zar­taeus ala­tan, pfau­en­blaue Wat­te­ku­geln, die plötz­lich zu ei­nem Ne­bel klei­ner Spo­ren zer­platz­ten. Rees­jat, gum­mi­ar­ti­ge Stäm­me, durch­lö­chert von den Bau­ten klei­ner Tie­re. Ca­ta­ka­si, bän­der­för­mi­ge Pa­ra­si­ten, glit­zernd wie ge­häm­mer­tes Kup­fer, das sich an die ro­ten und oran­ge­far­be­nen Stäm­me klam­mer­te. Glän­zen­de Rut­le­ria, fei­ne Net­ze zwi­schen Ju­we­len von Blü­ten. Har­tes vio­let­tes Licht schim­mer­te durch das ho­he Blät­ter­dach.
    „Was. Ist.“
    „Nichts. Ich schaue nur.“
    „Wo. Nach.“
    „Schon gut. Ge­hen wir wei­ter.“
    Wenn du ster­ben müß­test, könn­test du dir kei­nen hüb­sche­ren Ort da­für aus­su­chen, dach­te er säu­er­lich. Die Zeit war so kost­bar, daß er sich nicht er­lau­ben konn­te, Al­vea gründ­lich zu be­trach­ten, und er ver­mu­te­te, daß sich das wäh­rend der ge­sam­ten Missi­on nicht än­dern wür­de. Kein Platz für Tou­ris­ten. Kei­ne Zeit – noch ein­mal warf er einen Blick nach oben, wäh­rend er Scor­pio nach­eil­te, und ro­si­ges Gras griff nach ihm mit feuch­tem Flüs­tern –, um die Ge­gend zu füh­len. Um die gol­de­nen Ran­ken zu be­trach­ten, die so dünn wa­ren, daß schon ei­ne leich­te Bri­se sie in un­sicht­ba­ren Strö­mun­gen schwim­men ließ. Um den ste­chen­den Duft der schim­mern­den Blät­ter zu rie­chen, die er streif­te. Um zu le­ben, we­nigs­tens ein­mal, statt ge­dan­ken­los ein­her­zu­stamp­fen und der Kar­rie­re nach­zu­ja­gen.
    „Je­mand.“
    „Wie weit?“ frag­te Skal­lon. Er zwin­ker­te über­rascht.
    „Sieb­zig. Me­ter. Nä­her.“ Pau­se. „Nä­her.“
    „Geh in De­ckung. Ver­steck dich.“
    In Se­kun­den­schnel­le war Scor­pio un­ter ein paar runz­li­gen Farn­blät­tern ver­schwun­den. Skal­lon be­schloß, ab­zu­war­ten und zu se­hen, wer da auf dem Pfad auf­tau­chen wür­de, aber dann fiel ihm ein, daß es selt­sam aus­se­hen muß­te, wenn er da so ein­fach mit­ten im Dschun­gel her­um­ste­hen wür­de. Er hör­te das Ra­scheln ei­ner Be­we­gung. Has­tig sprang er vor­an und ging auf das Ge­räusch zu.
    Ein klei­ner, fet­ter Al­vea­ner kam um ei­ne Bie­gung des Pfa­des her­an. Skal­lon ver­lang­sam­te sei­nen Schritt nicht. Das Ge­sicht des Man­nes wirk­te zu­sam­men­ge­drückt zwi­schen den flei­schi­gen Fal­ten sei­ner Wan­gen. Noch nie im Le­ben hat­te Skal­lon je­man­den ge­se­hen, der so fett war. Di­as, Bil­der von Al­vea­nem, ja, aber die Wirk­lich­keit … Er be­hielt den Rhyth­mus sei­ner Schril­le bei. „Heil“, sag­te er.
    „Ja?“
    „Wißt Ihr, wo ich einen klei­nen Hand­wa­gen fin­den kann?“
    „Ihr seid in Not?“ sag­te der Mann mit sanf­ter Stim­me.
    „Ich bin ein Pil­ger. Aus dem Sü­den. Ich ha­be …“
    „Ja, al­ler­dings. Mir kam Eu­re Spra­che gleich be­kannt vor.“ Der Mann lä­chel­te ein we­nig, als sei er er­freut über sich selbst, weil er rich­tig ge­ra­ten hat­te. „Einen Hand­wa­gen könnt Ihr wahr­schein­lich bei der Bahn­sta­ti­on fin­den, vier Ki­lo­me­ter von hier.“
    „Ihr seid über­aus freund­lich. Ich wer­de für Euch be­ten, in der Kir­che von …“
    „Ja, ja“, mur­mel­te der Mann. Er ver­lor das In­ter­es­se. „Gu­te Rei­se.“ Be­hut­sam trat er um Skal­lon her­um und setz­te sei­nen Weg fort. Auch Skal­lon ging wei­ter. Sein Atem ging wie­der et­was leich­ter. Die ers­te Prü­fung hat­te er be­stan­den. Die Dou­bluth-Ge­wän­der schie­nen dem Mann nicht auf­ge­fal­len zu sein. Sie wa­ren von mat­tem Pur­pur­rot und hat­ten oran­ge­far­be­ne Fle­cken, und ge­le­gent­lich bläh­ten sie sich im Wind, der wis­pernd durch den Dschun­gel strich.
    „Al­les. In. Ord­nung.“
    Skal­lon fuhr zu­sam­men, als Scor­pi­os ein­tö­ni­ge Stim­me aus ei­nem Fle­cken auf­blü­hen­der Pil­ze her­vor­drang. „Klar. Al­les ta­del­los ge­lau­fen. Aber du hältst dich doch bes­ser ab­seits vom Weg. Du kannst par­al­lel ne­ben­her

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