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Die Maske des Alien

Die Maske des Alien

Titel: Die Maske des Alien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Eklund Gregory Benford
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lau­fen.“
    Der Hund ver­schwand wie­der. Skal­lon schlug jetzt ein schnel­les Tem­po an. Es war schon Nach­mit­tag im Sechs­und­zwan­zig-Stun­den-Tag von Al­vea, und er woll­te in der Stadt sein, be­vor es dun­kel wur­de. Die Stra­ßen auf der Er­de wa­ren nachts le­bens­ge­fähr­lich, und er war nicht si­cher, ob es in­fol­ge der al­vea­ni­schen Fest­ta­ge und der Aus­wir­kun­gen der Pest­jah­re hier nicht ge­nau­so war.
    Er wür­de nach An­zei­chen der Seu­chen Aus­schau hal­ten müs­sen. Al­les, was er über Al­vea ge­lernt hat­te – oh­ne je­mals hier­ge­we­sen zu sein –, ba­sier­te auf den ru­hi­gen Jah­ren. Meh­re­re Jahr­hun­der­te lang wa­ren die Al­vea­ner von den epi­de­mi­schen, ver­hee­ren­den Krank­hei­ten nicht heim­ge­sucht wor­den. Jetzt aber wa­ren sie zu­rück­ge­kehrt, und schlim­mer als zu­vor. Es wa­ren heim­tücki­sche Er­kran­kun­gen, die die Au­gen her­vor­quel­len lie­ßen, bis der Druck ein Blut­ge­fäß im Kopf zer­plat­zen ließ, Krank­hei­ten, die den Ma­gen zer­fra­ßen, und An­fäl­le von Ra­se­rei, die die Ah­nungs­lo­sen er­grif­fen und sie tan­zen lie­ßen, bis sie in ih­rem irr­sin­ni­gen Tanz ih­re Fü­ße zu blu­ti­gen Stümp­fen zer­stampft hat­ten und tot auf der Stra­ße zu­sam­men­bra­chen. Und das al­les, weil die al­vea­ni­sche Bio­lo­gie so lang­sam ar­bei­te­te. Al­les, dach­te Skal­lon, weil der Mensch dort ein­zu­drin­gen ver­such­te, wo er in Wahr­heit nicht hin­ge­hör­te, kos­te es, was es wol­le.
    Al­vea war ei­ne schein­bar fried­li­che Welt, als die Men­schen sie ent­deck­ten. Sei­ne un­er­meß­li­chen grü­nen Ozea­ne ström­ten über von Le­ben, und das Land be­her­berg­te zahl­lo­se Pflan­zen­for­men. Es gab so­gar ein­zel­ne zag­haf­te Ver­su­che tie­ri­schen Le­bens – Fi­sche, die dumpf die schlam­mi­gen Ufer­ge­wäs­ser durch­streif­ten, un­be­hol­fe­ne In­sek­ten, die in ei­ner Par­odie auf das Flie­gen durch die Luft tau­mel­ten. Und so ka­men Män­ner und Frau­en her und för­der­ten die sel­te­nen und ge­winn­brin­gen­den Bo­den­schät­ze aus der Er­de. Aber der F6-Stern, den Al­vea um­kreis­te, spie all­zu­viel ul­tra­vio­let­tes Licht her­ab. Krebs brei­te­te sich aus. Zucht­tie­re konn­ten sich nicht fort­pflan­zen. Zu­erst star­ben ei­ni­ge Ar­ten von Kü­hen und Ka­nin­chen, dann wei­te­re und schließ­lich Men­schen.
    Die ers­ten Ko­lo­nis­ten funk­ten zur Er­de und ba­ten um Hil­fe. Dies ge­sch­ah in der ex­pan­sio­nis­ti­schen An­fangs­pha­se der Neu­en Re­naissance. Die Er­de war reich, oder sie hielt sich zu­min­dest da­für. Sie sand­te ein Team von Bio­ad­ap­tern her­auf. Die­se stu­dier­ten die kom­ple­xen Wech­sel­wir­kun­gen zwi­schen mensch­li­cher Phy­sio­lo­gie und al­vea­ni­scher Öko­lo­gie. Die Pro­ble­me la­gen nicht auf der Hand. Es ging nicht dar­um, daß Men­schen nur links­ge­dreh­ten Zu­cker ver­dau­en kön­nen, wäh­rend Al­vea nur rechts­ge­dreh­ten her­vor­brach­te. Die Schwie­rig­kei­ten wa­ren viel sub­ti­ler. Win­zi­ge Men­gen von Spu­ren­ele­men­ten in den mensch­li­chen Zel­len er­schöpf­ten sich auf Al­vea. Un­we­sent­li­che Pro­zent­bruch­tei­le von Bor und In­di­um, che­misch nicht kom­pa­ti­bel mit dem bio­che­mi­schen Haus­halt des mensch­li­chen Or­ga­nis­mus, führ­ten schließ­lich zu ei­nem Stau von Ab­fall­pro­duk­ten in be­stimm­ten Zel­len. Die Nu­kleo­ti­den rea­gier­ten trä­ge. Die Kon­ta­mi­nan­ten ver­ban­den sich. In der Mit­te vie­ler Zel­len bil­de­te sich ein Kranz von Ab­la­ge­run­gen. Zum Teil be­schleu­nig­te dies den Al­te­rungs­pro­zeß. Wei­te­re sol­cher Fehl­ent­wick­lun­gen häuf­ten sich und ver­ur­sach­ten na­gen­de Krebser­kran­kun­gen. Es gab kei­ne Mög­lich­keit der Ab­hil­fe, es sei denn, man ver­än­der­te die ge­sam­te Bio­sphä­re von Al­vea oder man mo­di­fi­zier­te die Men­schen, die dort leb­ten. Die Neue Re­naissance war ex­pan­siv, aber nicht toll­kühn. Man ent­schied sich für die ge­ne­ti­sche Ver­än­de­rung der paar tau­send Men­schen.
    Aber kei­ne Ver­än­de­rung an der DNS-He­lix hat nur einen ein­zi­gen

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