Die Maske des Alien
Platz für einen Gleiter. Vielleicht halte er einen an Bord.“
„In dem Fall ist er längst weg.“
„Ja. Scheiße.“
„Aber vielleicht hatte er ja auch keinen“, sagte Skallon strahlend. „Gehen wir suchen.“
Fain wußte, daß Skallon im Prinzip recht hatte, aber er glaubte nicht, daß ihre Chancen groß waren. Der Änderung war wahrscheinlich schon dreißig Flugminuten weit entfernt. Das hieß, daß es keinen leichten Job und keine schnelle Rückreise geben würde. Und die ganze Zeil über hatte er überhaupt nicht gegen den Änderung gekämpft. Fain hatte wertvolle Minuten damit vergeudet, gegen ein Computer-Verteidigungsprogramm zu arbeiten. Gegen ein gutes, zugegeben – aber nichts, was ein gewöhnlicher Agent nicht austricksen konnte. Ein scheußlicher Gedanke.
„Okay“, sagte er.
Sie kämmten die Gegend jetzt seit vierzig Minuten durch. Fain hatte allmählich genug davon. Der verfluchte Änderung konnte überall in diesem undurchdringlichen Wald stecken. Es war unwahrscheinlich, daß sie ihn hier finden würden. Er war im Begriff, Skallon zu rufen, als er plötzlich einen akustischen Warnton hörte.
Es war ein knatterndes Geräusch. Es wurde immer stärker, während er die Situationsübersicht auf seiner Sichtscheibe überflog. Ein einzelner Punkt, der sich auf die Kapsel des Änderlings zubewegte. Ob er zurückkam? Verdammt unwahrscheinlich. Fain sprang über das Blätterdach und sah es. „Skallon! Was ist …“
„Alveanischer Militärhubschrauber. Will wahrscheinlich nachsehen, was los ist. Nicht auf ihn schießen.“
Fain begann sich darauf zuzubewegen. Für ihn war nichts sicher, bevor er es nicht genau betrachtet hatte. Er legte drei Kilometer zurück, knapp oberhalb der Baumwipfel dahingleitend.
Aber bei seinem fünften Sprung schoß man vom Hubschrauber aus auf ihn.
Fain geriet ins Taumeln und zündete die Retros. Sie loderten an seinen Rippen entlang und trieben ihn in den Wald hinunter. Er landete auf den Füßen und sprang sogleich seitwärts davon. Das Grün hinter ihm explodierte in einer wirbelnden Wolke von Splittern. Fain durchtrennte einen verknoteten Klumpen von Schlingpflanzen und jagte mit voller Kraft hindurch. Vor ihm verkohlte ein Baum im Feuer eines Hitzestrahlers. Er schwenkte nach links.
„Jetzt hab’ ich sie“, kam es von Skallon.
War auch Zeit, dachte Fain.
Ein hohler Knall. Am Himmel zersplitterte etwas.
„Getroffen!“
Fain verlangsamte sein Tempo. Noch ein paar Sekunden, und er hätte selbst versucht zu schießen, aber es war besser, das Skallon zu überlassen. Vielleicht würde der Bursche sich beruhigen, wenn er erst ein bißchen action gesehen hätte.
Fain sprang weit in die Höhe, um sich umzusehen. Wo der Hubschrauber gewesen war, hing nur noch eine Rauchwolke.
„Gute Arbeit“, sagte Fain, und dann explodierte die Rückseite seines Anzugs.
3
Er erwachte rasch unter dem Autostim. Noch während sein Anzug starb, hatte er ihm Injektionen gegeben, um die Erschütterung und den Schock zu mildern. Die Gyros stabilisierten seinen Sturz. Auf der linken Seite funktionierten die Stoßdämpfer noch, und das hatte gereicht; er war nur hundert Meter tief gefallen.
Skallon war da. Fain wälzte sich benommen herum. Sein Training machte sich bemerkbar. Er wand sich aus den Resten seines Anzugs. Flüssigkeiten sickerten hervor, und der Anzug summte und klickte – er war noch immer nicht ganz tot. Ein Funke blitzte auf. Die Arme zuckten. Der Hydrastahl hatte seinen Glanz verloren, er war zernarbt und dunkel. Ein Strahl hatte ihn genau ins Kreuz getroffen und die Panzerung durchschlagen.
Fain tastete nach seinem Strahlungsmeßgerät. Kein Röntgen-Überschuß: Gut. Leichte Beta- und Alphastrahlung,
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