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Die Maske des Alien

Die Maske des Alien

Titel: Die Maske des Alien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Eklund Gregory Benford
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teil­zu­neh­men. An­de­rer­seits lieb­ten Än­der­lin­ge dreis­te Ak­tio­nen. Es mach­te ih­nen Spaß, zu fop­pen und zu höh­nen und ver­rück­te Ri­si­ken ein­zu­ge­hen. Än­der­lin­ge dach­ten nie­mals nach. Sie plan­ten nicht, und das war es, was sie so ge­fähr­lich mach­te.
    Am Ran­de der pur­pur­nen Sitz­rei­hen – Fain nahm be­trübt zur Kennt­nis, daß sämt­li­che Stüh­le be­setzt wa­ren – kam Skal­lon glei­tend zum Ste­hen, fal­te­te die Hän­de zier­lich un­ter dem Kinn und mur­mel­te: „Wir sind hier, um un­se­rem Wunsch Aus­druck zu ver­lei­hen, an der Be­ra­tung un­se­rer Brü­der teil­zu­ha­ben.“
    Fain, der auf die Er­for­der­lich­keit sol­cher Ri­tua­le aus­gie­big vor­be­rei­tet wor­den war, tat des­glei­chen. Ei­ne gan­ze Wei­le je­doch ließ kei­ner der Dou­bluths, die in der Nä­he sa­ßen, auch nur im ge­rings­ten er­ken­nen, daß er sie wahr­ge­nom­men hät­te. Die meis­ten schie­nen eif­rig da­mit be­schäf­tigt zu sein, mit ih­rem Nach­barn zu schwat­zen. Sie re­de­ten zu schnell, als daß Fain ih­nen hät­te fol­gen kön­nen.
    Dann er­hob sich mit­ten in der Grup­pe ein Mann. Er lä­chel­te, wink­te und kam auf sie zu. Fain, die Hän­de im­mer noch fest ge­fal­tet, sah mit ei­ni­gem In­ter­es­se zu, wie der Mann nä­her kam. So­weit er sich er­in­nern konn­te, war dies der ers­te wirk­lich al­te Mann, den er auf die­sem Pla­ne­ten zu Ge­sicht be­kam. Er sah eben­so fett und gro­tesk aus wie die an­de­ren, aber selbst die wei­chen Fleischwüls­te auf sei­nen Wan­gen und an sei­nem Kinn konn­ten die tie­fen Li­ni­en und Fal­ten, die sein Ge­sicht durch­zo­gen, nicht mehr ver­ber­gen. „Der Se­ni­or“, wis­per­te Skal­lon. „Du weißt, was du zu tun hast.“
    Fain brauch­te nicht zu ni­cken. Mit so et­was hat­te er nicht ge­rech­net. So­weit es ihn an­ging, war dies nur ein wei­te­rer Grund da­für, daß er heu­te bes­ser nicht hier­her­ge­kom­men wä­re. Le­dig­lich Skal­lons Igno­ranz in prak­ti­scher Hin­sicht und die Mög­lich­keit, daß er einen ernst­haf­ten Fehl­tritt be­gin­ge, hat­ten ihn schließ­lich da­von über­zeugt, daß es not­wen­dig sei da­bei­zu­sein.
    Der al­te Al­vea­ner, der Se­ni­or, ver­neig­te sich tief vor Skal­lon. „Ich hei­ße mei­ne jün­ge­ren Brü­der mit großer Freu­de zu un­se­rem Kon­greß will­kom­men.“
    „Die Freu­de ist auf un­se­rer Sei­te“, er­wi­der­te Skal­lon. Er ver­beug­te sich leicht und küß­te den al­ten Al­vea­ner auf die Stirn.
    Fain nahm sich be­hut­sam zu­sam­men und schob sich auf den al­ten Mann zu. Oh­ne ein Wort senk­te er den Kopf und voll­zog den not­wen­di­gen Kuß. We­gen sei­ner im­mer noch un­zu­rei­chen­den Aus­spra­che hal­te Skal­lon ihn da­vor ge­warnt, mehr zu re­den als nö­tig war.
    Er spür­te einen Ge­schmack auf den Lip­pen, der ihn son­der­ba­rer­wei­se an al­ten Tee er­in­ner­te.
    Skal­lon sag­te: „Ich bin Tho­mas, und mein Be­glei­ter heißt Jo­seph. Wir sind Män­ner aus dem Sü­den, die hier­her ge­reist sind, um die größ­ten Meis­ter un­se­rer Kunst zu be­grü­ßen.“ Skal­lon hat­te er­klärt, daß ei­ne sol­che Wall­fahrt, so un­üb­lich sie auch sein moch­te, kaum Über­ra­schung her­vor­ru­fen wür­de. Die Um­ge­bung von Ka­lic wur­de von den Fi­nanz- und Han­dels­kas­ten be­herrscht. Dou­bluths aus den eher land­wirt­schaft­lich ge­präg­ten Kon­ti­nen­ten des Sü­dens wür­den sich für die hier ab­ge­hal­te­nen Ver­samm­lun­gen weit mehr in­ter­es­sie­ren. Skal­lon hat­te ihn ge­warnt, daß der Se­ni­or sie wo­mög­lich ein­ge­hend nach ge­mein­sa­men Freun­den und Be­kann­ten aus­fra­gen könn­te. Auf die­se Wei­se wür­de er am schnells­ten ih­re ei­ge­nen Auf­fas­sun­gen und An­lie­gen in Er­fah­rung brin­gen kön­nen. Des­halb hal­te Fain ein paar Phra­sen über die al­vea­ni­sche Öko­no­mie aus­wen­dig ge­lernt. Dar­über hin­aus wür­de Skal­lon bei die­sem Täu­schungs­ma­nö­ver die Füh­rung über­neh­men müs­sen.
    Aber der Se­ni­or mur­mel­te nur: „Ich bin Jal“, wand­te sich ab und eil­te zu sei­nem Platz zu­rück.
    Jetzt sah Fain, daß dort Un­ru­he aus­ge­bro­chen

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