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Die Maske des Alien

Die Maske des Alien

Titel: Die Maske des Alien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Eklund Gregory Benford
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ge­schla­fen hat­te, als Skal­lon sei­nen Arm be­rühr­te. Au­gen­blick­lich war Fain hell­wach.
    „Sieh mal“, flüs­ter­te Skal­lon, „ich glau­be, mit dem Mann dort stimmt et­was nicht.“
    Fains Blick folg­te Skal­lons aus­ge­streck­tem Zei­ge­fin­ger. Ein pur­purn ge­wan­de­ter Dou­bluth hat­te end­lich das Po­di­um er­klom­men. Fain glaub­te, den Mann als Jal wie­der­zu­er­ken­nen, den Se­ni­or, der sie be­grüßt hat­te. Aber Jal sprach nicht. Statt des­sen hielt er die Hän­de hoch über den Kopf, und sei­ne Ge­wän­der wall­ten mit den Be­we­gun­gen sei­nes Kör­pers. Er schi­en zu tan­zen.
    „Es ist die Seu­che“, flüs­ter­te Skal­lon.
    Fain brauch­te kei­ne Be­stä­ti­gung für die­se Dia­gno­se. Er spür­te, daß je­des Au­ge in der Hal­le jetzt den zu­cken­den, sich win­den­den Tän­zer be­ob­ach­te­te. Noch hat­te nie­mand et­was ge­sagt, ge­ru­fen oder ge­schri­en, aber ei­ne At­mo­sphä­re von un­ter­drück­tem Grau­en, von kurz vor dem Aus­bruch ste­hen­der Pa­nik; er­füll­te den Raum.
    Dann schrie je­mand. Fain wand­te sich nach rechts und sah den jun­gen Dou­bluth, der vor­hin den Auf­ruhr ver­ur­sacht hat­te. Er stand auf ei­nem Stuhl. „Seht nur“, rief der Mann. „Seht, was sie uns jetzt an­ge­tan ha­ben.“
    Nie­mand muß­te fra­gen, wen er mit sie mein­te.
    „Es ist un­ser Se­ni­or“, fuhr der Mann fort. In der Stil­le der Hal­le, durch­bro­chen nur von den stamp­fen­den Fü­ßen des tan­zen­den Se­niors, dröhn­te sei­ne Stim­me wie Ka­no­nen­don­ner. „Es ist mein Se­ni­or und Meis­ter. Sie ha­ben ihn er­mor­det. Wart ihr nicht ge­warnt? Wir hal­ten un­se­re Ver­samm­lung ab und spre­chen von wun­der­ba­ren Plä­nen, land­wirt­schaft­li­chen Quo­ten und Han­dels­recht. Wir re­den, wäh­rend rings um uns her Men­schen ster­ben, er­mor­det durch die selbst­süch­ti­ge Gier des Er­den­kon­sor­ti­ums und sei­nes so­ge­nann­ten Ko­ope­ra­ti­ven Im­pe­ri­ums. Es ist ei­ne Ob­szö­ni­tät in den Au­gen des Got­tes mit den Mil­lio­nen Na­men.“
    Skal­lon er­griff sei­nen Arm. „Fain, tu et­was!“
    Wie al­le an­de­ren be­ob­ach­te­te Fain den Tan­zen­den. Die Be­we­gun­gen des Se­niors wa­ren jetzt lang­sa­mer ge­wor­den. Sei­ne Ar­me hin­gen nutz­los her­un­ter. Sein Kopf zuck­te krampf­haft hin und her. „Was schlägst du denn vor?“
    „Bring ihn zum Schwei­gen. Sorg da­für, daß er still ist. Siehst du nicht, daß er ver­sucht, die Er­de ver­ant­wort­lich zu ma­chen für … für das, was hier ge­schieht?“ Er wies mit dem Kopf auf das Po­di­um.
    „Viel­leicht hat er nicht ganz un­recht.“
    „Fain, es kann sein, daß er der Än­de­rung ist!“
    „Und es kann sein, daß er es nicht ist. Halt den Mund und über­laß das mir.“ Aber Fain mach­te kei­ne An­stal­ten, et­was zu un­ter­neh­men. Im Au­gen­blick be­gnüg­te er sich da­mit, zu be­ob­ach­ten und zu­zu­hö­ren. Al­ler­dings ließ er sei­ne Hand sin­ken und leg­te sie auf die be­ru­hi­gen­de Wöl­bung sei­nes Hit­ze­strah­lers.
    Der Red­ner sag­te so­eben: „Schaut euch die­sen Mann an. Schaut nur, wie er tanzt. Seht, wie sein Kopf zuckt und wie er sei­ne Hän­de gen Him­mel streckt. Er ist ei­ne Ma­rio­net­te. Er ist ein Ge­schöpf in den Hän­den an­de­rer. Er ist ei­ne Ma­rio­net­te der Er­de. Sie las­sen ihn tan­zen, und so wahr ich hier ste­he – sie wer­den ihn ster­ben las­sen.“
    Kaum hat­te der Mann das ge­sagt, wie auf ein Stich­wort hin, warf der Tan­zen­de auf der Platt­form sei­nen Kopf in den Nacken, stieß einen furcht­ba­ren Schrei vol­ler Schmerz und Ver­zweif­lung aus und sank zu ei­nem reg­lo­sen Bün­del zu­sam­men.
    „Tot“, sag­te Fain, oh­ne et­was zu emp­fin­den.
    Die Pa­nik, die Red­ner und Tän­zer bis­her in Schach ge­hal­ten hat­te, brach jetzt aus. Män­ner schri­en, an­de­re brüll­ten, Stüh­le wur­den um­ge­sto­ßen. Al­les schi­en gleich­zei­tig auf die Aus­gän­ge zu­zu­stür­men.
    Fain hielt Skal­lon dicht bei sich. Er muß­te schrei­en, um in dem Höl­len­lärm ver­stan­den zu wer­den. „Rühr dich nicht. Bleib wo du bist.“ Selbst Fain fühl­te, wie es ihn un­wi­der­steh­lich nach drau­ßen an die fri­sche Luft

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