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Die Maske des Alien

Die Maske des Alien

Titel: Die Maske des Alien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Eklund Gregory Benford
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un­er­war­te­ter Schach­zug. Viel­leicht ge­fiel es ihm des­we­gen. Fain wür­de frus­triert sein – aber was scher­te ihn das? Fains al­ber­ne Wut­an­fäl­le bei dem Fias­ko der Jagd wa­ren ge­ra­de­zu lä­cher­lich. Warum konn­te der Mann nicht mit küh­lem Kopf­über die­se Din­ge nach­den­ken? Zu­ge­ge­ben, der Än­de­rung ließ sie im­mer wie­der in ei­ne Sack­gas­se lau­fen. Aber warum auch nicht? Viel­leicht dach­te er, er kön­ne sei­ne Auf­ga­be oh­ne viel Blut­ver­gie­ßen er­le­di­gen. Viel­leicht hat­te auch die Er­de über­haupt nicht be­grif­fen, aus wel­chem Grund der Än­de­rung hier war.
    Skal­lon schluck­te sein wür­zi­ges Brot hin­un­ter und trat durch den Tor­bo­gen in das Ge­bäu­de, ein Ge­wöl­be mit ho­her, ge­ripp­ter De­cke und durch­bro­che­nen Stein­ver­zie­run­gen. Fain konn­te drau­ßen ste­hen­blei­ben und auf­pas­sen, ob ihm je­mand nach­ging. Falls nicht, wür­de Skal­lon we­nigs­tens ein paar er­freu­li­che Mi­nu­ten ha­ben.
    Hin­ter dem Git­ter des Ein­gangs stand ei­ne al­te, po­lier­te Au­ßen­haut. Skal­lon be­trach­te­te sie, in der Hoff­nung, daß sich je­mand dar­in spie­geln könn­te, der im Ein­gang her­um­stand und dar­auf war­te­te, daß er her­aus­kam. Ei­ne jun­ge Frau ver­ließ mit un­si­che­rem Gang das Ge­bäu­de, aber nie­mand kam her­ein.
    Skal­lon las, was auf der Er­läu­te­rungs­ta­fel stand: Es war ein Frag­ment des ers­ten un­be­mann­ten Or­bi­ter-Lan­ders, der Al­vea er­forscht hat­te. Dar­über hin­gen Hoch­glanz­pho­tos, die noch frü­her ent­stan­den wa­ren, auf­ge­nom­men von der vor­über­zie­hen­den, ra­ke­ten­ge­trie­be­nen Son­de. (Wo mag sie wohl jetzt sein? dach­te Skal­lon. Wahr­schein­lich schon jen­seits der Gren­zen der Ga­la­xis.) Die­ses vor­mensch­li­che Al­vea war ei­ne fle­cki­ge Welt aus Ozea­nen, und sei­ne Kon­ti­nen­te wa­ren brau­ne Kleck­se. Die ers­ten Ko­lo­nis­ten hat­ten sich die Mü­he ge­macht, die Lan­dungs­son­de auf­zu­stö­bern, und ei­ner der al­ten Künst­ler hat­te dann mit dem La­ser fa­cet­ten­ar­ti­ge Sze­nen dar­auf an­ge­bracht, Bil­der aus den ers­ten Jah­ren der Ko­lo­nie, aus den De­ka­den des Reich­tums und aus dem ers­ten Jahr­hun­dert, bis zu der Zeit der ers­ten Seu­chen: Stocka­tem und Krampf­fäu­le. Ei­ne die­ser bei­den Krank­hei­ten hat­te wahr­schein­lich auch die­sen Künst­ler da­hin­ge­rafft.
    Skal­lon schlen­der­te wei­ter und be­trach­te­te den lee­ren Bo­gen­gang. Er fand sich in ei­ner his­to­ri­schen Bil­der­ga­le­rie. So­zi­al­do­ku­men­ta­ri­sche Ar­bei­ten zum größ­ten Teil, und von er­staun­li­cher Qua­li­tät. Vie­le Pas­tel­le und ein paar Öl­ge­mäl­de. Die Ar­men wa­ren auf al­len schlank, und ih­re Ge­sich­ter wa­ren düs­ter, bleich und ernst. Al­le of­fen­sicht­lich gu­ten Men­schen – die­je­ni­gen, die oh­ne Mur­ren ih­ren Platz in der Ge­sell­schaft ein­nah­men – wa­ren hin­ge­gen kor­pu­lent, dick­hal­sig und prall von sat­ter, un­er­schüt­ter­li­cher Tu­gend. Sie strahl­ten ihn an. Glück­li­che Leu­te, die si­cher wa­ren, daß ihr Weg sie durch al­le Schich­ten der al­vea­ni­schen Hier­ar­chie füh­ren wür­de, und die wuß­ten, daß Gom­mer­set ih­nen den ein­zi­gen wah­ren Weg ge­wie­sen hat­te, und so wa­ren sie hier ver­ewigt, die ein­zi­gen Spu­ren, die von ih­nen ge­blie­ben wa­ren.
    Es sei denn, dach­te Skal­lon, Gom­mer­set hät­te recht ge­habt. Jo­a­nes ru­hi­ge, schlaue Ein­wän­de wa­ren un­ter die Scha­le sei­ner ei­ge­nen, glas­har­ten Ge­wiß­heit ge­glit­ten, und jetzt bohr­ten sie dort, wo er es am we­nigs­ten ge­brau­chen konn­te. Es stimm­te, daß man Gom­mer­set nach sei­nem To­de dis­kre­di­tiert hat­te, als er sich nicht mehr zur Wehr set­zen konn­te, und sei­ne Jün­ger hat­te man in al­le Win­de zer­streut. Die Re­gie­rung der Er­de war dem Gom­mer­se­tis­mus ge­gen­über feind­lich ein­ge­stellt, und sie war es im­mer ge­we­sen. Hat­te sie die neu­en Da­ten ma­ni­pu­liert? Es wä­re der Re­gie­rung zu­zu­trau­en, daß sie ei­ne sol­che fol­gen­schwe­re Tat­sa­che un­ter den Tep­pich

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