Die Maske des Alien
kehrte.
Etwas regte sich in Skallon. Wenn Gommerset recht hätte, und sei es auch nur teilweise …
Er schüttelte sich. Dieser Glaube implizierte ein unermeßlich viel größeres Universum, als Skallon es sich jemals vorgestellt hatte. Es würde eine Weile dauern, bis er das begreifen könnte. Aber wie sollte er tatsächlich zu einer Entscheidung gelangen? Die Gommersetismus-Forschung war auf der Erde schon vor Jahrhunderten eingestellt worden, verboten durch die Verordnungen über Wesentliche Aktivitäten. Nein, der einzige Ort, an dem man den Gommersetismus ungehindert untersuchen konnte, war Alvea. Vielleicht konnte er etwas in Gang bringen, solange er noch hier war. Es war ein komisches Problem: geringe Wahrscheinlichkeit dafür, daß Gommerset recht hatte, aber ein buchstäblich grenzenloser Gewinn an Verständnis, wenn er recht hatte. Plötzlich verlangte es Skallon danach, zu wissen; er wollte sehen, ob es möglich war, daß der Rest der Menschheit sich in einer so ungeheuerlichen Frage irrte. Wenn er nur etwas tun könnte …
Ein Wächter der Spatemper-Kaste schritt durch die widerhallende Galerie und mahnte die Besucher zum Aufbruch. Das Museum wurde geschlossen, wenngleich es noch früh am Abend war. Die Alveaner wollten sich auf den Weg machen, um sich in ihren Communals zu versammeln und das Fest zu feiern.
Skallon begab sich vorsichtig hinaus. Er studierte jede Person, die aus den angrenzenden Gewölben kam. Die rötliche Steintäfelung reflektierte das plappernde Geschnatter dieser Menschen, und Skallon entspannte sich. Er fühlte eine Geborgenheit, die er schon seil Stunden nicht mehr empfunden hatte.
Auf der Straße wandte er sich nach rechts, ging rasch einen Block weiter und blieb dann in einem versteckten Bogengang stehen. Einen Augenblick später hörte er ein Keuchen in der Dunkelheit, und dann erschien Fain, gefolgt von Scorpio.
„Was zum Teufel sollte das?“
„Es sollte zeigen, ob mir jemand folgte.“
„Hat es aber nicht.“
„Na, vorher hast du doch auch niemanden gesehen, oder?“
„Nein“, antwortete Fain widerstrebend.
„Dann war dieser Schlenker immerhin einen Versuch wert. Stimmt’s? Komm jetzt. Laß uns zum Hotel zurückgehen. Vielleicht hat Danon etwas gesehen. Wir haben über einiges nachzudenken.“
13
Joane saß neben Skallon auf einer verfallenen Mauer, die den Hof des Hotels teilweise umgab, und wartete. Fain war ins Haus gegangen, um Scorpio – der sich immer noch nicht richtig wohl fühlte – zu füttern und um nachzudenken. Skallon hatte ihm diese Aufgabe freudig überlassen. Er hatte das Schattenboxen gegen einen Änderung satt, den sie niemals zu sehen bekamen und an dessen Absichten er allmählich zweifelte.
Im letzten Lichtschimmer des frühen Abends sah er, wie Danon die Maraban Lane heraufgetrottet kam. Skallon empfand gelinde Schuldgefühle ob der Anforderungen, die sie an Danon stellten; er war schließlich noch ein Kind. „Hast du etwas gesehen?“
„Nein.“ Danon ließ sich gegen die Mauer sinken. „An der Rückseite ist niemand gegangen oder gekommen. Und wie war es bei Euch?“ Er hob hoffnungsvoll die Stimme.
„Wir haben versucht, ihm eine Falle zu stellen. Nichts.“
„Der Hund und Commander …“
„… Fain? Sie sind im Haus. Ich glaube, uns sind die Ideen ausgegangen.“
„Mama? Ich habe Hunger.“ Danon war zunächst eifrig dabei gewesen, aber jetzt verlor er sichtlich das Interesse an diesem neuen Spiel.
„Ja, mein Kleiner.“ Sie streichelte Danons Hinterkopf und sah ihn an. Skallon, der sie mit liebevollen Augen betrachtet hatte, fand diese Geste, die Mutterschaft, Familie und ähnliche Rollen denotierte, leicht
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