Die Maske des Alien
Ausgang.“
„Worauf warten wir dann?“ Skallon trat vor, um mit Fain zu reden, der hinter einem verzierten Pfeiler lehnte.
„Zurück“, schrie Fain. „Aus diesem Winkel kann er dich in Stücke schießen.“
„Oh.“ Skallon wich belämmert in seine Deckung zurück. „Aber … warum wollen wir denn warten?“
„Der Kleine und ich werden warten. Er sagt mir Bescheid, wenn der Änderung bei ihm herauskommt, und ich behalte die Straße im Auge. Ich habe beschlossen, daß wir es auf deine Art machen, Skallon – keinen kaltblütigen Mord. Du gehst zurück zum Hotel, holst Scorpio und bringst ihn her.“
„Das hätten wir schon früher tun sollen“, bemerkte Skallon.
Aber Fain grinste. „Nein. Früher hatte es keinen Sinn – aber jetzt schon. Ich bin keine Bestie, Skallon, und ich benutze gern meinen Kopf.“
Das Hotel lag kaum einen Kilometer entfernt von der Stelle, wo sie den Änderung gestellt hatten. Skallon begann zu laufen, aber dann entdeckte er einen Boten, der ihm gegen ein Entgelt sein Fahrrad überließ. Skallon stürzte ins Hotel und eilte die Treppen hinauf. Oben fand er Scorpio gesund und offensichtlich völlig erholt von seiner Erkrankung vor. Er packte den Hund in einen Karton, schleppte ihn mühsam nach unten und befestigte seine Last auf dem Gepäckträger des Fahrrads. Wenig später war er bereits wieder unterwegs. Das Gedränge in den Straßen hatte sich zu einem großen Teil aufgelöst. Es wurde rasch dunkel. Der Tag war lang gewesen. Mit etwas Glück würde es ihr letzter Tag auf diesem Planeten gewesen sein. Bei diesem Gedanken runzelte Skallon die Stirn. Er würde die Lebenslust und die Farbenpracht von Alvea vermissen.
Wider Willen mußte Fain grinsen, als Skallon herangeradelt kam. Mit leuchtenden Augen und wehenden Gewändern, energisch in die Pedale tretend, tauchte er in einer Seitengasse auf, ohne sich einem Beschuß aus dem Vordereingang des hohen grauen Gebäudes auszusetzen. Es dauerte einen Augenblick, bis Fain sich daran erinnerte, daß ihre Eskapade hier nur deshalb erforderlich war, weil Skallon in der Großen Halle alles verpatzt hatte. Dennoch fiel es ihm schwer, wütend zu bleiben. In seinem Innern meldete sich ein Warnsignal. Er sollte sich seinen langsamen, glimmenden Zorn bewahren; er würde ihn vorwärts treiben und seine Sinne schärfen. Aber als er über dieses Problem nachdachte, erkannte Fain, daß er seine Emotionen in dieser Hinsicht nicht mehr in der Hand hatte. Etwas in ihm war dabei, ihm zu entgleiten.
„Überprüf deinen Strahler“, knurrte er und hob Scorpio aus der Kiste. Der Hund winselte leise und drückte sich in die Schatten. Die Fahrt hatte ihn offenbar angestrengt. „Alles in Ordnung, mein Junge?“
„Ich. Glaube. Schon.“
Fain erklärte ihm langsam und unter häufigen Wiederholungen, daß sie sich nun durch die Vorder- und Hintertür gleichzeitig ins Haus schleichen würden. Und plötzlich, während er dies tat, erinnerte Fain sich an die große, warme Gegenwart seines Vaters, der sich über ihn beugte und auf ein paar Ziffern und eine statistische Graphik deutele; seine Lippen bewegten sich, und er sprach mit sanfter, ruhiger Stimme … die Geborgenheit … er erklärte ein paar Fakten … irgend etwas … der Ort, von dem die innere Gewißheit kam … so viel. So viel, und alles verloren, die Jahre eingetrocknet, das milchweiße Rätsel in seinem Innern eine Krücke jetzt und nicht mehr die lodernde Realität, die es gewesen war, als sein Vater es ihm gesagt halle. Jetzt kniete der Sohn hier auf diesem fernen Dreckloch von Planeten. Und alles, was der Sohn noch hatte, waren ein Hund und ein paar Erinnerungen.
Fain schüttelte gereizt den Kopf, um sich von diesen Gedanken zu befreien, und fuhr mit
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