Die Maske des Alien
handelte. „Mm“, sagte Fain unentschieden. „Nicht schlecht.“
„Ein Starkbier. Sammetbier.“ Kish goß ihre Becher wieder voll.
Sie sprachen über alles mögliche; Fain sagte wenig, und Kish plauderte munter daher, ohne Fains Schweigen zu bemerken. Er erzählte Geschichten von diebischen Kaufleuten und Angriffen gegen seine Ehre, alles am Ende wieder ins Lot gebracht durch ein paar schneidige geschäftliche Manöver. Joane lauschte ihm pflichtbewußt, obwohl sie all das zweifellos nicht zum ersten Mal hörte. Skallon beobachtete die Menge.
„Versucht dies!“ Kish setzte krachend volle Becher vor ihnen ab. Ein leichteres Gebräu diesmal. Blasen stiegen perlend an die bernsteingelbe Oberfläche.
„Tja …“ begann Skallon, nachdem er daran genippt hatte.
„Das ist Dreck“, brummte Fain.
„Ihr habt recht. Ganz genau.“ Kish nickte zustimmend – ein Kritiker seiner eigenen Waren.
„Ein Exkret, das besser wäre geblieben im Pferd“, sagte Skallon, dem ein alter alveanischer Satiretext einfiel.
„Ihr trefft den Nagel auf den Kopf!“ Kish strahlte glücklich. „Aber versucht dies.“
Die Becher landeten dröhnend auf dem Tisch, so daß ein Teil des Inhalts herausschwappte, als wollte er dem kommenden Urteil entgehen. „Hervorragend“, sagte Skallon schlicht, und er meinte es ehrlich. Das dunkle, milde Zeug rann durch die Kehle wie Öl.
„Mmmm. Gut“, stimmte Fain zu. „Gut.“
Kish strahlte noch mehr. Er ging nach hinten zu einer Nische und brachte neue, klirrende braune Flaschen. Er zog das Drahtgeflecht von den Korken, öffnete sie und goß den Inhalt in saubere Becher. „Der Abend singt!“ sagte er und bat sie weiterzutrinken.
Skallon wechselte ein paar Worte mit Fain, und beide nahmen eine kleine Pille aus dem Gürtel und schluckten sie, um ihren Blutkreislauf vom Alkohol zu befreien. Das erwies sich als gute Vorsichtsmaßnahme. Kish wurde immer herzlicher und ausladender und setzte ihnen Proben von seltenem Ale und Bitterbier aus entlegenen Provinzen vor. Dies war offensichtlich so recht nach seinem Herzen.
Danon trat ein, ausgeruht und bereit für sein zweites Abendessen. Sie gaben ihm einen Schluck Bier, und der Junge nahm neben Skallon Platz und sah sich um, während immer mehr Menschen sich im Raum drängten und dicke Rauchschleier in der Luft hingen. Die gesamte Nachbarschaft versammelte sich hier, im größten Communal der Umgebung, vor allem zur Zeit des Festes. Da waren Schmiede, Töpfer, Metzger, Obsthändler, Quantimakas-Schäler und Gepäckträger wie auch Dienstmädchen der verschiedensten Art. Skallon genoß die Vielfalt von Gesichtern aus allen Altersgruppen. Hier und dort saßen kadaverhafte, schweigsame Trinker, mit Bier vollgesogen wie die Schwämme, die die braune, schäumende Flüssigkeit ohne Unterlaß in sich hineinschütteten. Ein paar Frauen gingen halb tanzend, halb taumelnd von Tisch zu Tisch und murmelten Gedichte und Lieder, die sie sich ausdachten, während sie daherwankten, wobei ihnen jeder Reim recht war. Alle waren glücklich, es herrschte eine überwältigende Gewißheit, daß die Welt ein wundervoller Ort war, daß die Seuchen diesen schäumenden, strahlenden Kreis nicht mit rauchigen Fingern umklammern würden und daß die Anwesenden in diesem Raum noble und bemerkenswerte Leute seien. Ein Mädchen tanzte umher, die Knie mit einem Seil zusammengebunden, und mit schwerfälligen Bewegungen folgte ihr ein Mann, der einen gelbbemalten, hölzernen Phallus von der Größe eines Nudelholzes vor sich hertrug. Der Raum bebte von Gelächter. Das Mädchen rollte die Augen, leckte sich erwartungsvoll die rosigen Lippen und ließ sich von dem zuckenden, stoßenden Mann
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